Musikgeschichten #2

Foo Fighters
Walking after you
1998

Um die Geschichte zu diesem Song erzählen zu können, muss ich etwas weiter ausholen. Und sie beginnt im Jahre 1994, als die Serie “Akte X” erstmals im deutschen Fernsehen lief. Ich wurde praktisch sofort Fan, es war etwas völlig Neues, und mit dem noch in den Kinderschuhen steckenden Internet war ich damals sogar Teil einer recht aktiven Mailingliste. Wie die meisten Fans verlor ich im Laufe der Zeit allerdings das Interesse an der immer verwickelter werdenen Mythologie und den Monsterstorys, ab einem gewissen Zeitpunkt ging es dann eigentlich nur noch um die Frage, wann kriegen sich Mulder und Scully endlich?

1998, das war das Jahr, als der erste “Akte X”-Film die Kinos enterte, und die brodelnde Gerüchteküche hatte mich im Vorfeld davon überzeugt, dass es darin ganz sicher einen Kuss geben wird. Es gab ihn nicht. Es gab einen Beinahekuss, der von einer aufdringlichen genmutierten Biene gestört wurde, ich nannte sie in der Folgezeit die Anti-Sex-Biene.

Womit ich endlich zu “Walking after you” komme. Der Song ist auf dem Soundtrack zum Film und lief meines Wissens sogar im Abspann. Er wurde in gewisser Weise das Sinnbild für diese Liebesbeziehung, die nie eine war, ich kann ihn bis heute nicht hören, ohne sofort an “Akte X” und die Anti-Sex-Biene zu denken. Wahrscheinlich tue ich dem Stück damit unrecht, es ist nämlich wirklich schön und verträumt und gewiss nicht das, was die Foo Fighters jeden Tag produzieren. (Fun Fact: Dave Grohl ist selber großer “Akte X”-Fan.)

Übrigens weiß ich bis heute nicht, ob das im Text “matter of fact” oder “matter effect” heißt. Ich weigere mich aber, es zu googlen, weil ich finde, dass beides sehr gut passt und manche Mysterien einfach ungelöst bleiben sollten.