Pushing Daisies | Pie-lette (1×01)

„I just thought my world would be a better place if you were in it.“

Kuchenbäcker Ned hat ein Geheimnis: Er kann Tote wieder zum Leben erwecken. Doch dann liegt eines Tages seine Jugendliebe Chuck im Sarg. Spoiler!

I’d kiss you if it wouldn’t kill me

Wir lernen Ned kennen, einen sozial etwas unbeholfenen Kuchenbäcker, der die besondere Gabe besitzt, tote Menschen durch eine Berührung ins Leben zurückzuholen. Zusammen mit Privatdetektiv Emerson hat er daraus ein Geschäft entwickelt, bei dem er kürzlich Ermordete fragt, wer sie umgebracht hat, so dass sie die Belohnung für die Aufklärung des Verbrechens einstreichen können. Doch Emersons neuer Fall stellt Ned vor echte Gewissensnöte, denn es handelt sich bei dem Mordopfer um Chuck, seine Kindheitsliebe, deren Vater er damals aus Versehen umgebracht hat, als er seine eigene Mutter ins Leben zurückholte. Statt Chuck wie geplant nur zu befragen, lässt Ned sie kurzentschlossen am Leben, und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihrem Mörder.

Die perfekte erste Folge

„Pushing Daisies“ ist vermutlich so eine Serie, die man entweder liebt oder rundweg blöd findet. Die Grundidee fordert einem doch einiges an gutem Willen ab, denn eigentlich soll das hier weder Science-Fiction noch Fantasy sein, am ehesten vielleicht ein Märchen, was sich auch in der knallbunten Ausstattung niederschlägt. (Auch wenn die grässlich entstellten Leichen im krassen Gegensatz dazu stehen.) Und man muss der Serie neidlos zugestehen, dass sie eine nahezu perfekte Pilotfolge abliefert, die sämtliche Figuren mit all ihren sonderbaren Marotten vorstellt, anschaulich die Regeln von Neds Gabe erklärt, und so ganz nebenbei noch einen soliden Kriminalplot präsentiert.

Chuck: „I’m a friend of Ned’s.“
Olive: „Does he touch you?“

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Wenn ich an die Erstaustrahlung zurückdenke, so war es das Spiel mit Farbe, das mich damals sofort beeindruckte. Doch das ist nur ein Grund, das andere, was mich sofort fesselte, war die Idee einer Liebe zwischen zwei Personen, die sich nicht berühren dürfen. Man hätte daraus eine furchtbar schmalzige Geschichte machen können, stattdessen jedoch sind Ned und Chuck eines der süßesten Paare der jüngeren Seriengeschichte.

Ned bittet Emerson, Chuck für ihn zu umarmen, sie lassen zwei Porzellanaffen das Küssen übernehmen, und sie halten die eigene Hand, während sie sich vorstellen, es sei die des jeweils anderen. Ironischerweise sind genau das die kleinen romantischen Gesten, die viele konventionelle Liebesgeschichten vergessen, und die Beiden werden sich noch einiges einfallen lassen, um Intimität zu erzeugen, wie sie nie zuvor im Fernsehen zu sehen war.

The Facts were these

• Der Titel „Pie-lette“ ist ein Wortspiel, denn lange vor dem Streaming-Zeitalter hieß die erste Folge meist „The Pilot“ und diente dazu, die neue Serie dem Network schmackhaft zu machen.
• Nicht nur die entstellten Leichen stehen im krassen Gegensatz zur bonbonbunten Welt von „Pushing Daisies“. Auch der Humor ist teilweise sehr erwachsen.
• Ich weiß nicht, wie ich das finden soll, dass der Erzähler gleich zu Beginn verkündet, der Kuss auf dem Friedhof sei „der erste und einzige“ zwischen Ned und Chuck.
• Ich muss Chuck recht geben: Umarmungen sind das beste.
• Viele Namen in der Serie drehen sich mehr oder weniger im Kreis: Charlotte Charles, Coeur d’Coeurs, Boutique Travel Travel Boutique, Darling Mermaid Darlings, …

5 von 5 Bananen, die einem Sarg hinterherrennen.

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