Doctor Who | Fear her (2×11)

Ja nun, ich werde nicht lange drumherum reden, die Folge mit dem Kritzelmonster hat irgendwie schon wieder Kultstatus. Deswegen muss man sie ja nicht gut finden. Spoiler ahoi!

Der Doctor und Rose besuchen das Jahr 2012, als gerade die Olympiade in London gastiert. Die hohe Vermisstenquote von Kindern in der Straße, in der sie landen, macht sie jedoch misstrauisch und führt schließlich zu einem Mädchen namens Chloe, dessen Körper von einem Alien übernommen wurde, das sich einsam fühlt und deshalb andere Kinder zu sich holt, indem es Chloe sie zeichnen lässt. Doch die Kinder sind nicht genug, das Alien braucht immer noch mehr und mehr Spielgefährten.

Zugegeben, die Folge ist sehr schwach, ihr großes Verderben aber ist, dass sie direkt nach dem ebenfalls schwachen „Love & Monsters“ kommt. Andernfalls wäre das vielleicht gar nicht so sehr ins Gewicht gefallen, wenngleich man ehrlich sagen muss, dass die Story wie eine Kopie von „The Idiot’s Lantern“ klingt und der Angriff des Kritzelmonsters so ziemlich das Unterirdischste (und Billigste) ist, was ich je bei „Doctor Who“ gesehen habe.

Was mich zum Teil so wahnsinnig an der Serie frustriert, ist, dass man manchmal durchaus ahnen kann, welche Idee einer Story einst zugrunde lag, bevor das alles irgendwie aus dem Ruder lief, und es sind oftmals nicht die schlechtesten. Das Isolus lebt in einer fast symbiotischen Gemeinschaft mit Milliarden von Geschwistern, mit denen es auf seiner Reise durchs All spielen kann. Die Parallele zum Doctor ist vielleicht nicht ganz so offensichtlich, aber vorhanden, und entsprechend hätte man die Folge einfach nur anders gewichten müssen, um eine wirklich starke Geschichte zu erhalten. Auch der Doctor scheint es nie lange allein auszuhalten, er braucht „Spielgefährten“, lässt ihnen jedoch die Wahl, was das Isolus nicht tut.

Der Rest der Folge ergibt ehrlicherweise nicht sehr viel Sinn. So wird zum Beispiel nie ganz klar, inwiefern das Isolus diese Kinder um sich schart, um mit ihnen zusammen zu sein, denn sie alle sind allein in ihren Bildern gefangen. Wie genau das mit den Zeichnungen funktioniert, ist auch nicht so einleuchtend, denn bei den Kindern gab es ja immerhin noch eine gewisse Ähnlichkeit, bei den Leuten im Stadium spielte es dann offensichtlich schon keine Rolle mehr, dass die Zeichnungen noch nicht einmal richtige Gesichter hatten. Und wieso sie einfach alle mit ihrem Leben weitermachen, als sie aus den Bildern zurückkehren, in denen sie ja zum Teil tagelang gefangen waren, wird auch nicht näher erklärt.

Note her. Die Szene zu Beginn, als der Doctor mit der TARDIS zwischen zwei Containern landet und die Tür nicht aufkriegt, die hatte ich auch irgendwie verdrängt. „Fingers on lips“, die peinlichste Szene ever, ever, ever. Als der Doctor sagt, er sei „not really a cat person“, spielt er damit auf die Katzenwesen aus „New Earth“ an, oder? Wie gesagt, das Kritzelmonster, da hatte jemand wohl einen richtig schlechten Tag. Dass man es wegradieren konnte, war allerdings auf schräge Weise niedlich. „Can we see your daughter?“ – „No, you can’t.“ – „Okay, bye.“ Die Olympische Fackel steht für Liebe? Ehrlich jetzt?

1 von 5 schlecht gezeichneten Bananen.

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