Doctor Who | Army of Ghosts (2×12)

Als der Doctor und Rose Jackie besuchen, erfahren sie, dass auf der ganzen Welt täglich zur gleichen Zeit die Geister von Verstorbenen erscheinen. Das kommt ihnen seltsam vor, und die Spur führt dann auch schnurgerade zu „Torchwood“, wo man nach dem Motto handelt: Erst mal ausprobieren, um die Nebenwirkungen kümmern wir uns später. Spoiler!

Rose und der Doctor landen zur Abwechslung mal wieder in der Gegenwart und besuchen Jackie, die ihnen sofort ganz begeistert vom Geist ihres Vaters erzählt, der jetzt täglich vorbeischaut. Der Doctor ist misstrauisch, da es auf der ganzen Welt Geistersichtungen gibt, stellt einige Messungen an und besucht dann den Torchwood Tower, der offenbar die Quelle der seltsamen Ereignisse ist. Er erfährt, dass ein Raumschiff aus dem Raum zwischen den Dimensionen bei ihnen gelandet ist und dabei einen Riss hinterlassen hat, den Torchwood als Energiequelle zu nutzen versucht.

Wahrscheinlich sollte ich an dieser Stelle zunächst noch einmal daran erinnern, dass ich kein Fan der Cybermen bin und es ehrlich gesagt auch etwas ermüdend finde, dass die eigentlich immer nur das gleiche wollen: die Weltherrschaft. Dennoch gelingt es der Folge aufgrund der Begleiterscheinungen dieser Invasion, für Spannung zu sorgen, und da die Cybermen schon ziemlich zu Beginn enthüllt werden, ist es eine umso größere Überraschung, als am Ende der Folge die Daleks aus dem Raumschiff kommen.

Wo fange ich hier an? „This is the story of how I died“, erzählt Rose im Intro der Episode, das uns bereits ein Hinweis darauf sein könnte, dass sie eben nicht stirbt. Sie kann nicht über ihren Tod reden, wenn sie tot ist, oder? Vor allem beim erneuten Schauen fallen mir so viele spannende Nuancen in der Beziehung zwischen Rose und dem Doctor auf, die damals leider immer dahingehend gedeutet wurden, dass sie verliebt sind. Ich denke, es ist vielmehr eine tiefe Freundschaft, die da entstanden ist. Obwohl Rose in „School Reunion“ erfahren hat, dass sie nicht die Erste ist, die mit dem Doctor reist, und dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass auch sie eines Tages ersetzt wird, verspricht sie ihm hier noch mal, dass sie für immer mit ihm reisen wird. Es wird nie ganz klar, wie der Doctor das sieht, vielleicht denkt er auch gar nicht darüber nach, weil vermutlich schon etliche Companions vorher dasselbe zu ihm gesagt haben. Rose aber hat sich auf ein Leben zwischen den Sternen eingestellt, auch die Sorge ihrer Mutter kann sie nicht davon abbringen. (Wobei ich mich hier einmal darüber beschweren muss, dass Jackie es als etwas Schlechtes hinstellt, wenn sich Rose aufgrund ihrer Reisen verändert. Natürlich weitet sich ihr Horizont, das macht sie nicht weniger menschlich, und ich finde, das ist eine erschreckend provinzielle Ansicht, die ihre Mutter hier vertritt.)

Die vielen Andeutungen, die es während der Staffel auf „Torchwood“ gab, finden in „Army of Ghosts“ nun ihren Höhepunkt. Ich kann nicht behaupten, dass mich dieser Storybogen nun vom Hocker gerissen hat, aber in gewisser Weise finde ich deren Einstellung ganz erfrischend. „If it’s alien, it’s ours“ ist eine Meinung, und sie ist nicht so verkehrt, wenn man sich mal anschaut, wie oft die Erde nicht nur Schauplatz, sondern eben auch Opfer außerirdischer Kämpfe ist. Natürlich führt es zu Problemen, wenn die Wissenschaftler nur blind herumstochern, weil sie die Technologie, die sie in Händen halten, gar nicht verstehen (können). Eine Quelle unbegrenzter Energie? Wird ausgebeutet, ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Raumschiff, bei dem man schon vom Ansehen ein komisches Gefühl kriegt? Muss natürlich geöffnet werden. Das Bild, das der Doctor mithilfe der Glasscheibe entwirft, lässt sich auf die gesamte Situation übertragen, denn mit dieser Einstellung sprengt sich die Menschheit ganz sicher eines Tages selbst in die Luft.

Army of Notes. Freema Agyeman hatte in der Folge ihren ersten Auftritt, als Adeola Oshodi, Kusine von Martha Jones, die ab nächster Staffel neuer Companion des Doctors ist. Die Idee des „void“, eines Orts zwischen Zeit und Raum, fand ich so genial, dass ich mir gewünscht hätte, es wäre in dieser Folge mehr darum gegangen als um Cybermen und Daleks. Die Ghostbusters-Szene, ich hatte sie verdrängt. Ebenso die 3D-Brille und des Doctors „allons-y“. Jackie als Ersatz-Companion war ehrlich gesagt zum Kringeln. „They can shoot me dead, but the moral high ground is mine.“ Die TARDIS hat einen Kostümfundus und Rose muss sich ihre „Verkleidung“ erst klauen? Und dann funktioniert das Psychic Paper nicht, großartig! Haha auch, wie die Tussi das Ohrdings rauszieht und noch das halbe Hirn dranhängt.

4 von 5 Bananen zwischen Zeit und Raum.

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