The Magicians | Ramifications (2×12)

„When they named it the Poison Room, just how literal do you think they were being?“

Quentin und Julia machen Alice wieder zum Menschen, worüber sie nicht gerade glücklich ist. Julia und Kady stellen sich endgültig Reynard. Und Eliot findet heraus, welchem Zweck Fillory tatsächlich dient. Spoiler!

Mit Sylvias Hilfe gelingt es Penny, in den Poison Room zu gelangen – doch der Ausflug bleibt nicht ohne Preis. In der Zwischenzeit hecken Julia und Kady einen Plan aus, um Reynard zu besiegen, den John durchkreuzt, indem er sich selbst opfert. Als im entscheidenden Moment Our Lady Underground auftaucht und um Gnade für Reynard bittet, steht Julia vor der größten Entscheidung ihres Lebens. Quentin gelingt es derweil, zusammen mit Julia und Mayakovsky, Alice und ihren „Shade“ zu vereinigen und Alice so wieder zum Menschen zu machen. Etwas, was sie Quentin äußerst übel nimmt.

Wie kommt es, dass diese Staffel etliche Folgen lang gänzlich ohne Fokus dahin gedümpelt ist und jetzt, wo kaum noch Zeit bleibt, plötzlich zu Hochform aufläuft? „Ramifications“ ist die bei weitem am dichtesten erzählte Folge seit langem, und wenngleich manches dadurch unnötig gehetzt wirkt, ist sie zugleich ungemein spannend. So gesehen ist es folglich eine großartige Neuigkeit, dass gerade eine dritte Staffel bewilligt wurde. (Jei!)

Ich glaube, woran man am besten merkt, wie hoch das Tempo ist, ist der Zauber, der Alice innerhalb von knapp drei Minuten zurückholt – noch vor dem Vorspann. Die Art und Weise, wie das möglich ist, soll uns ganz offensichtlich gar nicht weiter interessieren, Quentin und Julia machen es einfach. Doch Alice reagiert keineswegs dankbar, vielmehr hat sie das Gefühl, einer großen Chance beraubt worden zu sein. Und ich kann das verstehen, welches Recht hat Quentin dazu? Soweit er weiß, hat sich Alice aus freien Stücken dazu entschieden, ein Niffin zu werden, um das Universum zu erforschen. Stattdessen steht sie nun wieder ganz am Anfang, muss sogar die Magie neu erlernen.

Der größte Schock dieser Folge war für mich, dass sich John am Ende selbst opfert. Er erkennt, dass er lebend keine große Hilfe ist, selbst wenn er lernen könnte, seine Kräfte gezielt einzusetzen, denn Reynard hätte immer noch Macht über ihn. Die Art, wie er sich damit brüstet, Julia gebrochen zu haben, dürfte dabei entscheidender gewesen sein als das Ohr seiner Frau, dass Reynard ihm in die Hand drückt. Und so nutzt er die einzige Fähigkeit, die er hat, und bringt Kady dazu, ihn rituell zu töten. Er gibt ihnen eine mächtige Waffe an die Hand, und angesichts des Preises, den Kady dafür zahlen muss, kann ich verstehen, dass sie wütend auf Julia ist, weil sie Reynard gehen lässt. Aber Our Lady Underground hatte in dem einen Punkt recht, Julia hat so viel verloren, der Mord an einem Gott ist nichts, was sie da noch oben drauf packen will. Sie trifft ohne ihren „Shade“ eine richtige, eine gute Entscheidung und erhält als Belohnung ihren „Shade“ zurück. Das wäscht freilich nicht das Blut von Kadys Händen, es würde mich also nicht überraschen, wenn diese Freundschaft nun für immer zerbrochen ist.

Zum ersten Mal fühlte sich auch der Plot um Fillory wichtig an, denn durch ihre Suche nach einem alternativen Eingang finden Eliot und Quentin den Gott Umber. „So you faked your own death and moved to Vancouver?“ Die ganze Situation war komplett absurd, bis Umber erklärt, was in Fillory tatsächlich abläuft. Er und sein Bruder Ember haben diese Welt zur reinen Unterhaltung erschaffen, er vergleicht es mit Reality TV. Und das wiederum rückt das Chaos, das dort konstant zu herrschen scheint, in ein ganz neues Licht. Eliot hatte im Grunde nie eine Chance, sein Königreich richtig zu regieren. Ember wäre in jedem Fall gelangweilt, was auch der Grund ist, weshalb er am Ende alle in Ratten verwandelt und Eliot verbannt hat. Aber das zeigt auch, wie sehr Eliot an der Verantwortung gewachsen ist, denn er betrachtet Fillory nicht länger nur als Verpflichtung, sondern als sein Zuhause. Und er würde alles tun, um es zu retten.

Inwiefern Pennys und Sylvias Einbruch in den „Poison Room“ nun von Bedeutung war, ist mir nicht ganz klar. Ich vermute, mit dem Buch, das Penny von dort mitgebracht hat, konnte Julia die Kugel aus Johns Energie herstellen? Alles in allem hat dieser Handlungsstrang wohl am meisten darunter gelitten, dass so viel in diese Folge gepackt wurde, aber ich hoffe, diese Geschichte mit den zwanzig leeren Seiten in den Büchern lebender Menschen wird noch mal aufgegriffen. Und was Sylvia und ihre Motive angeht, habe ich mich wohl getäuscht, denn sie opfert sich für Penny.

Ramified Notes. Josh als High King war ungefähr zwei Minuten lang lustig, aber dass man mit „hakuna matata“ kein Königreich regieren kann, hätte selbst ihm klar sein müssen. Umber und seine neue Welt Cuba. Vielleicht ja wirklich eine Alternative zu Fillory? Dass Reynard der Sohn von Our Lady Underground ist, kam überraschend. Wenig Margo diesmal, aber ich vermute mal, ihre Abenteuer im Elfenland sehen wir noch.

5 von 5 Bananen im Exil.

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