Doctor Who | The Eaters of Light (10×10)

Bill fordert den Doctor mit ihrem Wissen über die Alten Römer heraus, doch was sie im 2. Jahrhundert v. Chr. am Devil’s Cairn in Schottland finden, steht so auch in keinem Geschichtsbuch. Spot an, Spoiler!

Um die Diskussion beizulegen, ob Bill oder der Doctor mehr über die Römer weiß, reisen sie ins 2. Jahrhundert v. Chr. nach Schottland. Als sie sich trennen, finden der Doctor und Nardole die Überreste der Neunten Legion und werden kurz darauf von einigen Pikten gefangengenommen. Bill macht derweil die Bekanntschaft einer Handvoll römischer Deserteure und eines Monsters, das sich offenbar von Licht ernährt. Der Doctor erfährt, dass die Pikten unter der Führerschaft der jungen Kar das Monster absichtlich durch das Tor gelassen haben, das sie eigentlich bewachen sollten, um den Mord an ihrem Volk zu rächen.

Besser als letzte Woche? Ich kann mir nicht helfen, ich finde die Staffel extrem durchschnittlich, und langsam wird die Zeit knapp für die große Highlight-Folge. „The Eaters of Light“ erzählt eine leidlich spannende Geschichte, obwohl das Monster in der Erklärung des Doctors weit gefährlicher klingt als es tatsächlich den Eindruck macht. Die Folge leidet allerdings unter einer unnötigen Portion Pathos und der Tatsache, dass es auch schon in „The Empress of Mars“ um Deserteure ging, die ihren Mut wiederfinden. Den halben Punkt mehr im Vergleich zur Vorwoche gibt es von mir als Archäologin deshalb auch nur wegen der Pikten.

Es ist freilich eine Grundsatzfrage, auf die ich jedes Mal wieder zurückkomme, wenn wir ein historisches Setting vorgesetzt kriegen: Wieso muss da ein Monster sein? Vielleicht liegt es wirklich nur daran, dass ich Archäologie studiert habe und mich deshalb für frühgeschichtliche Ereignisse und Lebensweisen interessiere, aber kann man denn nicht einfach mal eine spannende Geschichte erzählen, wie sie sich tatsächlich zugetragen hat? Noch dazu, wenn das Verschwinden der Neunten Legion (Legio VIIII Hispana) auch in Wirklichkeit ein Mysterium darstellt, für dessen Erklärung ein Monster aus einer anderen Dimension heranzuziehen, reichlich uninspiriert ist.

Und dann ist da noch des Doctors neues Hobby, dem er bei jeder Gelegenheit nachgehen möchte: Sachen bewachen. Weil das ja schon so gut mit Missy und den tausend Jahren funktioniert hat, beschließt er, er will nun auch noch bis in alle Ewigkeit ein Tor in eine andere Dimension beaufsichtigen. Mein Gott, können wir froh sein, dass ihm das alle ausreden, sonst gäbe es heute vermutlich keine Sonne und keine Sterne mehr! Weil, äh ja, Missy ist nicht mehr im Tresor, sondern spaziert fröhlich in der TARDIS rum.

Ein paar letzte Worte zu der Diskussion, ob das Thema Homosexualität hier zu stark ausgespielt wird. Ich bin generell ganz zufrieden damit, wie sie diesen Aspekt von Bills Persönlichkeit in dieser Staffel berücksichtigt haben, ohne es allzu offensiv zu thematisieren. Oder um Cosima aus „Orphan Black“ zu zitieren: „My sexuality is not the most interesting thing about me.“ Dass es in dieser Folge einen ganzen Dialog wert war, hat meiner Meinung nach auch weniger mit Bill zu tun, sondern sollte wohl einfach der Tatsache Rechnung tragen, dass die Römer in der Hinsicht recht gelassen waren. Ob das etwas ist, was man in einer Kinderserie ansprechen muss, ist freilich eine andere Frage.

The Eaters of Notes. Krähen können sprechen und haben bis heute kein besseres Gesprächsthema gefunden als Kar, nun ja. Bill fällt schon wieder in ein Loch? Echt jetzt? Immerhin knobelt sie aber das telepathische Feld der TARDIS aus, dank dem sie einander alle verstehen können. „Oh my God, it even does lip-sync!“ Völkerverständigung als Lösung für Kriege war allerdings reichlich platt. Genau, Nardole fällt überhaupt nicht mehr auf, nachdem er sich wie die Pikten das Gesicht angemalt hat. Und wieso genau fällt die Höhle zusammen, nachdem die „Gatekeeper“ durchs Tor getreten sind?

3 ½ von 5 schlecht bewachten Bananen.

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