Doctor Who | The Vampires of Venice (5×06)

Um die Beziehung zwischen Amy und Rory neu zu beleben, fliegt sie der Doctor nach Venedig. Dass dort offenbar einige Vampire ihr Unwesen treiben, ist da nur ein kleiner Rückschlag. Vorsicht vor Spoilern!

Der Doctor platzt mitten in Rorys Junggesellenabschied und bringt ihn zusammen mit Amy ins Venedig des Jahres 1580. Was als Date gedacht ist, entwickelt sich schnell zum gefährlichen Abenteuer, denn offenbar wird die Stadt von Vampiren bevölkert, die junge Mädchen einsammeln und verwandeln. Als sich Amy bei den vermeintlichen Aliens einschleicht, stellt sie jedoch schnell fest, dass es sich dabei in Wirklichkeit um fischartige Wesen handelt, die sogenannten Saturnynians, die Venedig versenken wollen, um eine neue Kolonie für ihresgleichen zu schaffen.

Eine solide Folge, der es trotz zahlreicher guter Ideen einfach nicht gelingen will, mich zu überzeugen. Dass die Vampire in Wirklichkeit Aliens sind, ist ein interessanter Ansatz, doch der Fokus der Erzählung liegt ihm Grunde klar auf der Dreiecksbeziehung zwischen Amy, Rory und dem Doctor. Leider schafft „The Vampires of Venice“ den Spagat zwischen Spannung und Humor in meinen Augen nicht ganz, deshalb fühlt sich die Folge ein bisschen unfertig an.

Was ich der Serie hoch anrechnen möchte, ist der Versuch, zu erklären, was mit den Companions des Doctors geschieht, wenn sie sich dazu entschließen, ihn zu begleiten. Viel zu oft hatten wir es nun schon, dass sie sich in ihn verlieben und dann still vor sich hin leiden. Und obwohl der Doctor in der letzten Folge mit Amys Avancen noch so heillos überfordert schien, versteht er doch recht gut, was in ihr vorgeht. Er erklärt es Rory mit dem Rausch des Abenteuers, mit dem Adrenalin, wenn man so will. „She kissed me because I was there“, sagt er später, um deutlich zu machen, dass es um die Aufregung des Moments ging, nicht um ihn. Und dass sich Amy sofort in Rorys Arme wirft, nachdem sie (recht provisorisch) Francesco besiegt haben, stützt diese These. Ich glaube auch, der Doctor ist ganz froh, dass Amy am Ende selbst möchte, dass Rory sie noch eine Weile begleitet.

Aber auch Rory erkennt etwas sehr richtig: „You know what’s dangerous about you? It’s not that you make people take risks, it’s that you make them want to impress you.“ Am eindrücklichsten fand ich in dem Zusammenhang die Szene, in der Amy und der Doctor gerade herausgefunden haben, dass sie es offenbar mit Vampiren zu tun haben und total aufgeregt herumhopsen, während Rory völlig perplex daneben steht und sich vermutlich fragt, ob er diese Frau überhaupt kennt. Ich denke nicht, dass er wirklich eifersüchtig auf den Doctor ist, ihn erschreckt wohl eher diese neue Seite an Amy.

Wenngleich ich die Story um die Aliens, die Frauen für ihren Nachwuchs beschaffen, nicht so unglaublich spannend fand, war doch gut gelöst, wie das in die Rahmenhandlung eingebaut wurde. Denn dass sich die Saturnynians die Erde als neue Heimat ausgesucht haben, ist keineswegs reines Eroberungsdenken (das hatten wir in der Serie auch wirklich schon so oft), vielmehr sind sie auf der Flucht vor den „Cracks“ und der „Silence“. Das Ende war allerdings etwas beliebig. Zum einen habe ich nicht verstanden, wieso Rosanna von ihren eigenen Söhnen aufgefressen wird. Und die Lösung ist jetzt, dass die dort im Wasser verhungern, oder habe ich das falsch verstanden?

The Notes of Venice. Der Doctor schuldet Casanova ein Huhn. (Die Geschichte würde ich gerne hören.) „Say you’re my daughter.“ – „Your daughter? You look about nine.“ Rorys Kampf gegen Francesco mit einem Besen (!) ist eine extra Erwähnung wert. „We are Venetians!“ erinnerte mich fatal an „This is Sparta!“ Obwohl die Szene auf dem Turm so offensichtlich aus „Evolution of the Daleks“ geklaut war, fand ich es großartig, dass die Maschine einen einfachen Aus-Schalter besitzt.

3 von 5 Bananen im Wasser.

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