Star Trek: Discovery | Magic to make the sanest Man go mad (1×07)

„As days go, this is a weird one.“


Die Discovery steckt in einer Zeitschleife fest, während Harry Mudd versucht, den Antrieb zu stehlen. Spoiler!

We’ve been through all this before … multiple times

Harry Mudd hat einen Deal mit den Klingonen gemacht und trachtet nun danach, den Antrieb der Discovery an sie zu verkaufen. Mithilfe eines Zeitkristalls, der einen „Zustand im Nicht-Gleichgewicht“ schafft, erzeugt er eine Zeitschleife, durch die er nach und nach lernt, wie er die Crew austricksen kann. Doch er hat die Rechnung ohne Stamets gemacht, der durch die Tardigraden-DNS nicht von der Zeitschleife beeinträchtigt wird und alles daran setzt, Burnham und Tyler für einen Plan gegen Mudd zu rekrutieren.

Eine klassische Trek-Folge

Hach ja, da haben wir sie, die erste Folge vom Spickzettel klassischer „Star Trek“-Folgen. Zeitschleifen sind nicht gerade originell und ziehen traditionell eine ganze Menge Logiklöcher nach sich, und leider muss ich auch feststellen, dass man bei „Discovery“ keine wirklich neue Idee beizutragen weiß außer der, das Ganze aus der Sicht derjenigen zu erzählen, die sich der Zeitschleife nicht bewusst sind. Daneben erscheint mir vor allem das Timing seltsam, da schon die letzte Folge mehr oder weniger ein Standalone war. Haben wir Admiral Cornwell einfach bei den Klingonen vergessen?!

Liebe liegt in der Luft

„Never hide who you are. That’s the only way relationships work.“ Vielleicht erscheint es seltsam, dass ich gerade auf diesen Punkt zuerst zu sprechen komme, aber irgendwie hat mich das Thema Liebe zu der Erkenntnis gebracht, dass wir absolut keine Ahnung haben, wie viel Zeit in der Serie eigentlich vergeht. Angesichts dessen nämlich, dass Tyler praktisch erst vorgestern aus klingonischer Gefangenschaft befreit wurde, kommt es euch da nicht ein bisschen komisch vor, dass er sich sogleich Michael an den Hals wirft? Abgesehen davon weiß ich generell nicht, was ich von dieser Paarung halten soll, denn ich finde nicht, dass die Zwei wirklich Chemie miteinander haben. (Aber hey, ist die Voq-Theorie damit nicht eigentlich vom Tisch?)

„Just as repetition reinforces repetition, change begets change … Sometimes the only way to find out where you fit in is to step out of the routine. Because sometimes, where you really belong was waiting right around the corner all along.“

Und täglich grüßt Harry Mudd

„There really are so many ways to blow up this ship. It’s almost a design flaw.“ Doch zurück zur Zeitschleife, aus der hier so bedauerlich wenig gemacht wird. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, durch Wiederholung und Variation einige der Charakteristika der Figuren besser herauszuarbeiten, doch leider konzentriert sich die Geschichte fast ausschließlich auf Burnham und Tyler. Der einzige Lichtblick war Stamets, der à la „Und täglich grüßt das Murmeltier“ von Mal zu Mal genervter ist und dabei eine krude Art von Galgenhumor entwickelt. Und Michael dann trotzdem Nachhilfe in Sachen Liebe gibt. (Außerdem, betrachten Schauspieler Sterbeszenen nicht immer als das Nonplusultra ihrer Profession? In dem Fall dürfte Jason Isaacs bei dieser Folge extrem viel Spaß gehabt haben.)

Der perfekte Gegenspieler für Lorca

„You are mad.“ – „No, I’m Mudd.“ Ich werde es einfach mal ganz offen sagen: Haben wir Harry Mudd wirklich gebraucht? Realistisch betrachtet hätte man in „Choose your Pain“ auch einen beliebigen anderen Charakter einführen können, der hier wieder auftaucht. Dass es sich dabei um Mudd handelt, ist so was wie rückwirkender Fanservice, der mir persönlich überhaupt nichts gegeben hat. Als Antagonist funktioniert er nichtsdestotrotz sehr gut, weil er im Grunde der einzig angemessene Gegner für Lorca ist – ein skrupelloser Mann, der den Captain zu seinem persönlichen Vergnügen auf hundert verschiedene Arten tötet. Dem am Ende aber der Blick für die Details fehlt.

Notes to make the sanest Man go mad

• „I am among the others but also apart“ ist so ein trauriger Satz und beschreibt Burnhams Situation einfach perfekt.
• Dass sich Lorca nach Mudds erstem Auftritt ausschließlich nach Burnhams Zustand erkundigt, war echt so was von subtil!
• „Technically it’s not a fish …“ Der Gormagander war tatsächlich beeindruckend, insofern schade, dass er keine wichtigere Rolle gespielt hat.
• Das ist einer der ganz wenigen Fälle, in denen die Synchronisation einfallsreicher ist als das Original. Aus Mudds „random communications officer man“ wird dann mal eben der „beliebige Sternenflotten-Kommunikations-Fuzzi“ und aus den „pointy headed bastards“ originellerweise „eierköpfige Schweinepriester“. Und erst der Titel der Folge: „T = Mudd²“ – absolut großartig!

3 ½ von 5 sich wiederholenden Bananen.

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