The Orville | Pria (1×05)

„What, do you think she crashed her own ship just so she could come here and do free laundry?“


Als die Orville eine junge Frau rettet und Mercer ihr schöne Augen macht, halten alle Graysons Misstrauen für Eifersucht. Zurecht? Spoiler!

Die Orville rettet Captain Pria Levesque von einem Asteroiden, der dabei ist, in eine Sonne zu stürzen. Mercer fühlt sich sofort zu Pria hingezogen und führt sie auf dem Schiff herum. Graysons Bedenken, weil sie nichts über Pria wissen und auch keine Aufzeichnungen über sie finden, halten sowohl Mercer als auch Alara für reine Eifersucht. Doch es stellt sich heraus, ihr Misstrauen war mehr als berechtigt, denn Pria ist eine Zeitreisende, die die Orville samt Crew ins 29. Jahrhundert mitnehmen und höchstbietend verkaufen will.

Ich glaube, das größte Problem, dass „The Orville“ zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat, ist, dass sich die Serie nicht recht entscheiden kann, ob sie nun eine eigenständige Science-Fiction-Serie oder eine Parodie sein will. Dieser Kontrast wird in dieser Folge ganz besonders deutlich, denn während wir einen geradezu klassischen Zeitreise-Plot haben, der mit einigen interessanten Ideen punktet, ist die Nebenhandlung über menschlichen Humor und Malloys amputiertes Bein schlicht unterirdisch und fehl am Platz.

Wie schon gesagt, Zeitreisen sind eines der üblichen Themen in der Science-Fiction, und wohl fast jede Serie nimmt sich dessen irgendwann einmal an. Ich glaube sogar, dass es bei „The Next Generation“ einmal eine ähnliche Geschichte gab, in der der Zeitreisende dann aber aus der Vergangenheit kam und deshalb die moderne Technik wollte. Pria Levesque repräsentiert im Grunde das andere Ende dieser Idee, denn sie verkauft Artefakte, Dinge aus der Vergangenheit. Und ganz im Gegensatz zu den Archäologen unserer Gegenwart, die sich schon über ein paar Bruchstücke und Scherben freuen, können die Leute der Zukunft ihre Souvenirs in einwandfreiem (und funktionstüchtigem) Zustand bekommen. Die paar Besatzungsmitglieder sind da akzeptabler Kollateralschaden.

Natürlich ist die Story in der Hinsicht etwas gefällig, dass ausgerechnet Kelly und auch ausschließlich Kelly misstrauisch auf Pria reagiert. So fällt es leicht, ihr Verhalten auf Eifersucht zu reduzieren, obwohl sie wirklich die Einzige an Bord dieses Schiffes zu sein scheint, die bei klarem Verstand handelt. Was ist mit Alara? Ich dachte, die Frau ist für die Sicherheit zuständig? Und da macht sie sich nicht die Mühe, Pria zu überprüfen oder wenigstens im Auge zu behalten?

Schade, dass die Problematik, dass sie im Grunde in die Geschichte eingreifen, nur am Rande berührt wurde, denn sie ist Kern der Zeitreise-Thematik und mithin oft das Spannendste daran. Laut Pria sollte die Orville eigentlich in dem Sturm zerstört werden – deshalb hat sie sich genau diesen Moment in der Geschichte herausgepickt, um sie zu entführen. Natürlich wird ihnen niemand verübeln, dass sie nicht an eine ferne Zukunft denken, als sie sich selbst retten, aber es ist traurig, dass wir nie erfahren werden, ob ihr Überleben tatsächlich irgendwelche drastischen Auswirkungen hat (haben wird). Übrigens, wieso Pria sich einfach in Luft auflöst, als sie das Wurmloch zerstören, das hab ich wirklich nicht verstanden.

„Captain, respectfully submit that the attractiveness of the ship’s occupant makes the rescue imperative.“ Apropos … Charlize Theron? Versuchen die, mit Starpower zu beeindrucken? Und dann führt auch noch Jonathan Frakes, „Nummer 1“ persönlich, Regie bei dieser Folge! Was mich mittlerweile unfassbar nervt, ist Mercers Spruch mit dem „jar of pickles“, wann immer Alara ihm eine Tür öffnen soll. Meine Blubbel! Der „dark matter storm“ war optisch umwerfend. Isaac als Retter gibt der Wendung „deus ex machina“ eine völlig neue Dimension.

3 von 5 Bananen aus der Zukunft.

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