The Orville | Into the Fold (1×08)

„Your children are unruly, disrespectful, volatile, and highly unpredictable. I am quite fond of them.“


Auf dem Weg in den Urlaub müssen Claire, ihre Söhne und Isaac auf einem Mond notlanden, der von Kannibalen bevölkert wird. Spoiler!

Claire, ihre zwei Söhne Marcus und Ty sowie Last-Minute-Nanny Isaac machen sich per Shuttle auf den Weg zu einem kleinen Urlaub. Als sie unterwegs in eine Anomalie geraten, werden sie in unkartographierten Raum geschleudert und müssen auf einem Mond notlanden. Claire gerät in die Hände eines Einheimischen, der sie angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit einsperrt, während sich Isaac und die Jungs auf die Suche nach ihr machen und dabei weiteren, offenbar kannibalistischen Einheimischen begegnen.

Wenn wir eines aus „Star Trek“ gelernt haben, dann, dass Urlaube niemals wie geplant verlaufen. Was schnell hätte nervig werden können (Kinder), wird hier gekonnt durch die rationale Art von Isaac aufgefangen, der dabei gleichzeitig einen ungefilterten Eindruck von den familiären Beziehungen der Menschen erhält. Wenn überhaupt, dann könnte man höchstens sagen, dass in der Folge ein bisschen viel passiert und das Vorhaben, die Einheimischen zu heilen, am Ende ein wenig alibimäßig nachgeschoben wirkt.

Dass Claire eine „single mom by choice“ ist und das auch mit aller Selbstverständlichkeit erklärt, hat mich persönlich sehr gefreut. Es ist eine in meinen Augen mehr als nachvollziehbare Entscheidung, die Frauen heute leider noch gesetzlich verbaut wird. (Wundert sich wirklich noch jemand über den Geburtenrückgang?) Daneben bemüht sich „The Orville“ um eine realistische Darstellung von Geschwisterrivalität, die zum Glück in ziemlich genau dem Moment umschwingt, als es beginnt, für den Zuschauer anstrengend zu werden.

Erwähnenswert ist vielleicht, dass ich Isaac erst mit dieser Folge als echte Figur wahrgenommen habe. Das ist der Serie nicht ernsthaft als Versäumnis anzukreiden, Ensemble-Shows brauchen gewöhnlich ihre Zeit, um alle Charaktere vorzustellen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass auch die Crew Isaac gelegentlich wie Interieur behandelt, was es mir erschwerte, ihn als Person zu sehen. Die er ganz offensichtlich ist, das zeigt „Into the Fold“ sehr schön. Dass er die Situation mit Ruhe und Logik angeht, mag für Claires Kinder schwer zu verstehen sein, aber er rettet ihnen damit am Ende das Leben. Und das wirklich Interessante ist doch, dass selbst jemand wie Isaac dadurch die Irrationalität versteht, die Familie bedeutet.

Claires Part in der Geschichte war minimal schwächer. Zum einen fehlte mir eine verständliche Erklärung dafür, warum ihr Entführer sie eingesperrt und seine angeblich so wertvollen Lebensmittel mit ihr geteilt hat. Wie sie ihm zu entkommen versucht, war hingegen erfreulich realistisch dargestellt – einzig, warum sie wieder in ihre Zelle zurückkehrt, um ihn dort zu überwältigen, hat sich mir nicht erschlossen. Und die Brutalität, mit der sie auf ihn einsticht und dann erschießt, stand in keinerlei Verhältnis zu dem, was sie eben erst ihrem Sohn gesagt hatte, nämlich dass sie Leben wertschätzen.

„The older, less intelligent one seems to derive pleasure from inflicting damage on his younger, weaker sibling.“ Wussten wir vorher eigentlich, dass Claire Mutter ist? Mich hat das nämlich irgendwie total überrumpelt. Ich fand’s auch herrlich, wie Isaac Marcus mehrmals als dumm bezeichnet und Claire nicht widerspricht.

4 ½ von 5 streitenden Bananen.

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