Star Trek: Discovery | Despite yourself (1×10)

„Long live the Empire!“


Die Discovery landet im Spiegeluniversum und muss sich schnell anpassen, um im Terranischen Imperium zu überleben. Spoiler!

Be careful, the enemy is here

Noch immer völlig orientierungslos, wird die Discovery von einem vulkanischen Schiff angegriffen. Die aus einem klingonischen Wrack geborgenen Daten bestätigen schließlich, was Lorca bereits vermutet hat: Sie sind in einem Paralleluniversum gelandet, in dem das Terranische Imperium regiert und andere Rassen einen verzweifelten Kampf gegen sie führen. Um in ihr eigenes Universum zurückzukehren, weiß Lorca zwar eine Hintertür, doch dafür müssen sie auf ein terranisches Schiff und an dessen Daten gelangen.

Alice hinter den Spiegeln

So haben sich die Spekulationen der Fans also als richtig erwiesen: Die Discovery ist im berühmt-berüchtigten Spiegeluniversum gestrandet. Ich selbst weiß nicht so recht, ob das eine gute Entscheidung war, andererseits lag es doch irgendwie nahe anstatt ein völlig neues Universums zu erfinden. Immerhin, so früh in der Zeitlinie waren wir meines Wissens noch nie dort, und das mag dann vielleicht doch für die eine oder andere Überraschung gut sein. Außerdem, was wollen wir darauf wetten, dass der geheimnisvolle „gesichtslose“ Imperator jemand ist, den wir bereits aus unserem Universum kennen?

„Well, let’s not keep these assholes waiting.“

Sei der, der du zu sein scheinst

Eine weitere heiß diskutierte Theorie wurde in dieser Folge nunmehr offiziell bestätigt, als sich herausstellt, dass Tyler in der Tat Voq ist. Seine Geschichte oszilliert zwischen reinstem Horror und purer Tragik, selbst wenn die Lösung, dass seine Liebe zu Michael offenbar den Trigger blockiert, den ihm die Klingonen in den Kopf gepflanzt haben, reichlich banal daherkommt. Sein verzweifelter Blick, als ihm Dr. Culber erklärt, dass ihm sämtliche Knochen gebrochen und dann verkürzt wurden, ist jedenfalls kaum zu ertragen. Und Culber, der zwar sämtliche Informationen vorliegen hat, aber dennoch nicht in der Lage ist, den richtigen Schluss daraus zu ziehen, bezahlt dafür mit dem Leben. Sein Tod ist so überraschend wie traurig, wenn man bedenkt, dass das Schicksal von Stamets nun in den Händen von Leuten liegt, die Lorca womöglich höriger sind als Culber es war. Und was bedeutet das für Tyler? Selbst wenn seine falsche menschliche Identität am Ende die Oberhand behalten sollte (was ich trotz allem noch anzweifle), wie soll er damit leben, einen völlig Unschuldigen getötet zu haben?

„From now on, we’re Terrans. Decency is weakness and will get us killed and the lives of everyone on this ship and the Federation are at stake. So you do what you must, whatever you must, to anyone.“

Wenn ich nicht ich bin, wer bin ich dann?

Das Schönste an Folgen im Spiegeluniversum war schon immer die Gelegenheit, liebgewonnene Figuren einmal aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben, was auch den Schauspielern in der Regel sichtlich Vergnügen bereitet. Und so war es diesmal an Kadett Tilly – oder vielmehr Captain Killy – alle für sich einzunehmen. Es war herrlich mitanzusehen, wie sie trotz ihrer Unsicherheit voll in der Rolle der skrupellosen Anführerin aufgeht. „If you greeted me that way, Connor, I’d cut out your tongue and use it to lick my boots“ ist nur eine von vielen ihrer äußerst bildhaften Ansagen.

Despite your Notes

• Regie führte bei der Folge niemand Geringer als Jonathan Frakes.
• Michael will sich die Logbücher des Sporen-Antriebs ansehen, um herauszufinden, was passiert ist, doch Lorca würgt das sofort ab. Warum wohl?
• Etwas unwohl ist mir bei dem Gedanken, dass die beiden Schiffe offenbar den Platz getauscht haben. Werden wir sehen, wie es der terranischen Discovery in unserer Realität ergeht?
• Lorca mit schottischem Akzent, so viel Fan-Humor ist kaum zu ertragen. 😀
• Und dann dekorieren sie mal eben das Schiff neu …
• Die U.S.S. Defiant, die durch eine interphasische Spalte ins Spiegeluniversum gelangt, war Thema einer Doppelfolge von „Enterprise“.
• Es fällt zwar generell schwer, Mitleid mit Lorca zu haben, aber dass er in einer Agoniekammer steckt, während Michael und Tyler rummachen, ist schon etwas fies.

5 von 5 spiegelverkehrten Bananen.

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