The Magicians | A Life in the Day (3×05)

„Whatever happens, remind me to never take your advice again.“


Um den dritten Schlüssel zu finden, müssen Eliot und Quentin ein scheinbar unlösbares Rätsel lösen. Spoiler!

All magic has providence

Die Suche nach dem dritten Schlüssel führt Eliot zusammen mit Quentin in die Vergangenheit von Fillory, wo sie ein Mosaik zusammensetzen müssen, dass die Schönheit des ganzen Lebens darstellen soll. Über dieser Aufgabe vergehen Jahre, in denen Quentin und Eliot zu einer Familie werden. In Fillorys Gegenwart soll Margo derweil einen Prinzen heiraten, der jedoch noch am Altar von dessen Bruder ermordet wird, der nun seinen Platz einnehmen soll. Und Julia findet endlich heraus, was es mit ihrer Restmagie auf sich hat.

Am Wendepunkt

„A Life in the Day“ ist eine fast perfekte Folge, und ich möchte sogar so weit gehen, sie als die bislang beste der ganzen Serie zu bezeichnen. Die melancholische Atmosphäre, die sämtliche Handlungsstränge durchzieht, bildet einen angenehmen Kontrast zur gelegentlich übertriebenen Albernheit der Geschichten, sie ist aber auch ein Zeugnis dafür, dass unsere Helden, jeder für sich, an einem Wendepunkt in seinem Leben steht. War der Verlust von Magie bisher vor allem ein Ärgernis, müssen sie nach und nach herausfinden, was das alles für sie persönlich bedeutet.

Ein ganzes Menschenleben

Das Herzstück der Folge und eine der insgesamt schönsten Sequenzen, die ich seit langem im Fernsehen gesehen habe, ist Eliots und Quentins Abenteuer in Fillory. Sie stellen ihre Aufgabe nie in Frage, auch wenn sie sie regelmäßig verfluchen. Das Ganze wird zur Charakterstudie dieser zwei doch recht unterschiedlichen Männer, die über die Jahre eine enge Bindung eingehen, einander aber auch genug Raum geben, dass Quentin eine einheimische Frau heiraten und einen Sohn bekommen kann, bevor sie beide wieder für sich sind und bis zu Eliots Tod in hohem Alter weiter an der Lösung des Rätsels arbeiten.

Das wirklich Berührende aber ist, dass das Mosaik nicht mehr als eine Metapher ist. Es gibt eigentlich kein richtig oder falsch, die „beauty of all life“ zeigt sich nicht in einem Muster, sondern in dem erfüllten Leben, das Quentin und Eliot geführt haben. Und natürlich wissen wir von Anfang an, dass etwas passieren wird, was all das ungeschehen macht, aber ich bin froh, dass ihnen am Schluss die Erinnerung daran bleibt. Denn ich glaube, die zwei sind an dieser Erfahrung entscheidend gewachsen.

Eliot: „Deja vu.“
Quentin: „Peaches and plums. Peaches and plums.“
Eliot: „Peaches and plums. I got so old.“
Quentin: „You died.“
Eliot: „I died. You had a wife. And we had a family.“
Quentin: „How did we remember that?“
Eliot: „I don’t know.“

Nur noch bergab?

Die anderen Storylines rahmen diese Geschichte gewissermaßen, angefangen bei Kady, die sich selbst eingewiesen hat, und für die die Enthüllung, dass Penny in gewisser Weise noch lebt, keine Erleichterung ist, sondern sie nur noch tiefer hinabstürzt. Auch Margos Leben scheint sich in einer kontinuierlichen Abwärtsspirale zu befinden, gerade als es einmal einen Lichtblick gab. Was verspricht sich die Elfenkönigin davon, Margo mit einem Mann zu verheiraten, der seinen eigenen Bruder köpft und daraus noch nicht einmal ein Geheimnis macht? Und schließlich ist da noch Julia, die erfährt, dass Our Lady Underground einen Keim ausgerechnet von Reynard in sie gepflanzt hat. Wenn man das Trauma berücksichtigt, dass dieser Mann verursacht hat, ist es nur allzu verständlich, dass Julia ihre Kräfte am liebsten loswerden möchte. Doch möglicherweise ist sie tatsächlich der Schlüssel, um die Magie zurückzuholen.

A Note in the Life

• Zu Beginn erhält Julia noch den „Auftrag“, Alice zu helfen, am Ende geht es aber nur um sie und ihre Kräfte. Hab ich was verpasst?
• Ich weiß noch, wie überflüssig ich damals den Dreier von Quentin, Eliot und Margo fand. Umso organischer wirkt es diesmal, wenn Quentin und Eliot einander wieder näherkommen. Und Applaus einmal für die nonchalante Art, mit der die Serie die fließende Sexualität seiner Figuren zeigt.
• Sehr raffiniert auch, wie Jane Chatwins Zeitschleife aus der ersten Staffel aufgegriffen wird. Quentin weiß, dass er diesen Teil der Geschichte nicht verändern darf, auch wenn es ihm sichtlich schwer fällt, Jane den Schlüssel zu überlassen, für den er ein ganzes Leben geopfert hat.
• Das träumerische Musikstück, das Eliots und Quentins Leben begleitet, heißt übrigens „Evolve“ und ist von Phoria.

5 von 5 Bananen im Zeitraffer.

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