The Handmaid’s Tale | The Bridge (1×09)

„Just go home and do what they say.“


Ein erneuter Besuch bei den Jezebels verläuft nicht ganz so, wie June das geplant hat. Und Janine kommt mit dem Verlust ihres Babys nicht klar. Spoiler!

It’s a wonder we’re not all crazy in this place here

Nachdem June den Wunsch geäußert hat, Mayday zu helfen, wird ihr aufgetragen, bei den Jezebels ein Päckchen abzuholen. Also lässt sie ihren ganzen Charme spielen, um den Kommandanten dazu zu bringen, sie erneut mitzunehmen. Doch sie erhält keine Gelegenheit, ihren Auftrag auszuführen, denn der Kommandant überrascht sie mit einem Besuch von Moira. Janine muss derweil den Haushalt der Putnams verlassen, um die neue Ofdaniel zu werden. Sie sieht keinen anderen Ausweg mehr und holt ihr Baby, um mit ihm von der Brücke zu springen.

Kaum mehr als Legehennen

Janines Geschichte in der Serie unterscheidet sich signifikant vom Buch, und obwohl es meistens genau umgekehrt ist, ist dies die bessere Entscheidung. Während sich ihr Baby im Roman als Missgeburt herausstellt (ein Baby für den Reißwolf, wie es dort heißt, das wurde hier bisher noch nicht thematisiert), ist es hier ein gesundes Mädchen. Und von dem fällt ihr der Abschied natürlich umso schwerer, als sie es in der Obhut einer so lieblosen Frau wie Mrs. Putnam lassen soll.

Aber es ist nicht nur das, die Art und Weise, wie sie einfach an den nächsten Haushalt weitergereicht wird, macht deutlich, dass die Mägde wie Legehennen „verbraucht“ werden. Reden wir nicht über die körperlichen Auswirkungen, Janines Zusammenbruch bei der Zeremonie zeigt deutlich den irreparablen Schaden, den ihre Seele durch diese Behandlung genommen hat. Zum ersten Mal wird die Zeremonie als das gezeigt, was es wirklich ist: eine Vergewaltigung. Und Janines Protest wird einfach überhört.

„Janine, change is coming. There’s hope. All of this, it’s all going to be over one day and everything is going to go back to normal. And we are going to go out, we’re going to go out drinking. You and me.“

Unverhofftes Wiedersehen

Ich war überrascht, dass Junes Plan aufgeht und der Kommandant sie tatsächlich noch mal ausführt. Ein Teil von mir will das als Unvermögen der Männer abtun, echte noch von gespielten Gefühlen zu unterscheiden (da sie ganz offensichtlich jede Art von Gefühlen aus ihrem Leben verbannt haben), aber wir erfahren kurz darauf, er hat sehr wohl durchschaut, dass sie ihm lediglich schmeichelt. Immerhin, den wahren Grund hat er nicht erraten und verschafft June stattdessen die Gelegenheit, Moira aus ihrer Starre zu reißen, so dass sie ihr nicht nur das Päckchen besorgt, sondern am Ende sogar mordet, um zu fliehen. Was hat sie nun vor?

Männer ändern sich nicht

Dass Serena Mrs. Putnam beziehungsweise deren Mann dafür verantwortlich macht, was mit Janine geschehen ist, ist bei Tageslicht betrachtet natürlich ziemlich scheinheilig. „We all know what happened with your first handmaid. Men don’t change.“ Nach wie vor ist unklar, ob Serena weiß oder doch wenigstens ahnt, was ihr Mann so treibt. Sie schien überrascht, als ihre Martha andeutet, er sei ausgegangen und nicht etwa in seinem Arbeitszimmer. Ihrer beider Gespräch macht zumindest deutlich, dass sich Serena bei all ihren Fehlern wirklich ein Baby wünscht – unabhängig von ihren Pflichten als Ehefrau eines hochrangigen Kommandanten. Aber welche Macht hat sie, sich gegen ihren Mann zu stellen, für den sein persönliches Vergnügen sichtlich mehr zählt als Fortpflanzung zum Erhalt der Menschheit?

Blessed be the fruit

• Die Gasse aus Mägden für Janine war nett, und ich glaube sogar, der Gedanke dahinter war aufrichtig. Blöd nur, dass sonst niemand ihr Opfer zu schätzen weiß, am allerwenigsten die Nutznießer.
• „Let me know next time. You don’t have to be quiet here. You can be free.“ Der Kommandant hält sich für den größten Liebhaber aller Zeiten, oder?
• Janine überlebt den Sprung, scheint aber im Koma zu liegen. Hoffen wir, sie wacht nie wieder auf, damit sie endlich ihren Frieden findet.
• Jetzt wollen wir natürlich alle wissen: Was ist in dem mysteriösen Päckchen?

4 ½ von 5 Bananen auf der Brücke.

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