The Handmaid’s Tale | Sacrifice (3×12)

„Cheer up. Fred and Serena are toast, and you just got away with murder. All in all, not a bad morning.“

Nach der Gefangennahme der Waterfords und Winslows Verschwinden bemüht sich Lawrence um Schadensbegrenzung. Spoiler!

You have to save yourself, I’ll be fine

Nachdem die Waterfords von den Kanadiern gefangengenommen wurden, wird auch Winslows Verschwinden entsprechend gedeutet. Lawrence gewinnt wieder an Einfluss und tut alles, um die anderen Kommandanten davon abzuhalten, einen Krieg zu eröffnen. Vom Widerstand kommen derweil gute Nachrichten: Billy unterstützt sie, und die Rettungsaktion soll in einer Woche über die Bühne gehen. In Kanada gesteht Serena Fred derweil, dass sie ihn bewusst ausgeliefert hat, um Nichole zurückzubekommen.

Des einen Leid, des andern Freud

Für einen kurzen Augenblick scheint sich einmal alles zugunsten von June zu entwickeln. Da die Waterfords in Kanada festgehalten werden, gehen die anderen Kommandanten davon aus, dass sie auch den verschwundenen Winslow haben. Und mit zwei hochrangigen Kommandanten aus dem Weg ist Lawrence in der Hierarchie plötzlich wieder ganz oben. Doch angesichts kriegslüsterner Kollegen hat er alle Hände voll zu tun, sie auf Linie zu halten und zu verhindern, dass sie die Grenzen schließen.

Putnam: „He’s presenting to the Council of War. We’re planning to meet today.“
Lawrence: „Ah, did they have a meeting to plan the meeting?“
Calhoun: „You joke when it’s open season on Commanders?“
Lawrence: „Now that those two are out of the picture, you come to me?“
Putnam: „We need a voice of reason and restraint. You still have a lot of support.“
Lawrence: „Yet I’ve been stripped of my high-level clearance.“

Eine Unterstützerin, aber auch eine Last

Auch Junes Ausflug zu Jezebels trägt Früchte: Beth berichtet, dass Billy den Bedingungen zugestimmt hat und in einer Woche einen Flug für die Kinder bereitstellt. Aber das hier wäre nicht „The Handmaid’s Tale“, wenn diese Erfolge nicht sogleich von persönlichem Drama überschattet würden. Eleanor, die sich leidenschaftlich mit dem Plan identifiziert, verplappert sich gegenüber Mrs. Winslow und Mrs. Putnam gleich mehrfach, was Lawrence nur mäßig glaubwürdig herunterspielen kann. Doch als sie losziehen und die Kinder der Nachbarschaft persönlich einsammeln will, rastet sogar die sonst so geduldige June aus.

Später bringt June ihr Essen vorbei und findet Eleanor dem Tode nah. Es ist ein einschneidender Moment, denn als June erkennt, dass sie Tabletten geschluckt hat, um sich selbst das Leben zu nehmen, ist ihr erster Impuls, Hilfe zu holen. Sie ist schon halb zur Tür gerannt, da hält sie plötzlich inne. Denkt nach. Wägt ab. Und entscheidet sich schließlich dafür, dem Schicksal seinen Lauf zu lassen. Es ist nicht im klassischen Sinne Mord, und wer weiß, wie man selber in dieser Situation gehandelt hätte. Eleanor hat sie alle in Gefahr gebracht.

Hat June wirklich alle Eventualitäten bedacht?

Freilich hängen daran ein paar Dinge, die June in diesem kurzen Augenblick vielleicht nicht bedacht hat. Dass Lawrence dem Plan eigentlich nur zugestimmt hat, weil er so seine Frau retten kann zum Beispiel, was nun nicht mehr nötig ist. Oder dass mit dem Tod der Ehefrau auch June als Magd keinerlei Berechtigung mehr hat, in diesem Haushalt zu bleiben.

Womöglich kann Lawrence in diesem Punkt einen Aufschub erwirken, doch warum sollte er? Ahnt er vielleicht sogar, dass sie Eleanor hat sterben lassen? (Es ist allzu auffällig, dass sie sonst immer das Tablett zu ihr ins Zimmer gebracht hat, doch es ausgerechnet an diesem Abend nur vor die Tür gestellt haben will. Andererseits, ist Lawrence die Art Mann, dem so ein Detail auffällt?)

Olivia: „Please, Commander. Help me get George back. I can’t be a woman alone with six children. They’ll take them away.“
Eleanor: „We could take them with us. Don’t we have room?“
Lawrence: „Room here? Of course. Of course. All the children can come.“
Eleanor: „We can save all of them.“
Lawrence: „Mi casa es su casa.“

Das Ende einer Ehe

Unterdessen findet in Kanada die Ehe von Fred und Serena Waterford ihr endgültiges Ende. Wie ich vermutet habe, hatte Serena alles geplant – wegen Nichole, wie sie sagt, doch sicherlich auch, um Fred endlich mal so richtig eins reinzuwürgen. Seine Geschichte ist damit eigentlich zu Ende erzählt, er hat verloren, und kein Wunder dieser Welt wird ihn da je wieder rausholen.

Was aber ist mit Serena? Was hat sie sich von diesem Deal erhofft? Die Vormundschaft über Nichole? So dumm werden die Kanadier hoffentlich nicht sein. (Ich fand es ehrlich gesagt äußerst befriedigend, als die Sozialarbeiterin Serena zurechtweist, dass sie Wörter wie „momma“ nicht benutzen soll, um das Kind nicht zu verwirren.) Wie Moira sagt: Sie kann sich anders kleiden und die Haare offen tragen, das ändert nichts daran, was sie ist. Sie ist nicht das Opfer, als das sie sich selbst gern sieht.

Und eine andere Ehe auf der Kippe

Ein Thema, das immer mal wieder an die Oberfläche taucht, ist die Veränderung, die June durchgemacht hat. Nachdem wir vor zwei Folgen zum ersten Mal eine Zeitangabe erhalten haben, wird uns das Ausmaß aber erst wirklich bewusst. Fünf Jahre Trennung sind schon unter normalen Umständen ausreichend, dass sich zwei Menschen auseinanderentwickeln. Doch mit allem, was June erlebt hat, hat sie heute wohl nur noch sehr wenig mit dem Menschen gemein, den Luke einst geheiratet hat. Kann diese Geschichte überhaupt ein Happyend haben?

Blessed be the fruit

• Der Supermarkt ist generell so ein unwirklicher Schauplatz, doch manchmal sind die Auslagen dort echt kurios. Diese säuberlich über den Kartoffeln aufgereihten Äpfel? Völlig absurd.
• Interessant, dass Olivia Winslow meint, dass ihr die Kinder weggenommen werden, wenn ihr Mann nicht wieder auftaucht. Ich wette, die Männer, die ihre Frauen verlieren, müssen sich darüber keine Sorgen machen. (Nicht, dass es ihnen etwas bedeuten würde.)

4 ½ von 5 Bananen, die Fred verraten haben.

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