Doctor Who | A good Man goes to War (6×07)

„Demons run when a good man goes to war. Night will fall and drown the sun when a good man goes to war. Friendship dies and true love lies. Night will fall and the dark will rise when a good man goes to war. Demons run but count the cost; the battle’s won but the child is lost.“

Auf Demon’s Run kommt es zum großen Showdown, als der Doctor mit all seinen Freunden aufschlägt, um Amy und ihre Tochter zu befreien. Spoiler!

This is the day he finds out who I am

Nachdem Amys Tochter Melody geboren wurde, wird sie weiterhin auf Demon’s Run festgehalten, während Melody fortgebracht werden soll. Doch der Doctor setzt alle Hebel in Bewegung und sammelt Freunde und Verbündete ein, um einen großen Auftritt hinzulegen und die Armee in die Flucht zu schlagen. Ihm entgeht die Leichtigkeit der Rettungsaktion, und bald schon stellt sich das Ganze als Falle heraus und Melody scheint verloren …

Ein Wendepunkt der Serie

„A good Man goes to War“ ist eine seltsame Folge, einerseits groß und episch und gleichzeitig ungewöhnlich kammerspielartig. Die entscheidenden Dinge passieren in einigen wenigen, sehr ruhig inszenierten Szenen, was sehr zur bedrückenden Atmosphäre dieses Halbfinales beiträgt. Es fühlt sich nach einem bedeutsamen Schnitt in der Serie an, denn wenn Madame Vastra an einer Stelle festhält „you’ve never risen higher“, dann ist der tiefe Fall bereits implizit.

„Look, I’m angry. That’s new. I’m really not sure what’s going to happen now.“

Rivers Songs wahre Identität

So, River Song ist Melody Pond, Amys und Rorys Tochter. Ich erinnere mich dunkel, dass ich damals bei Erstausstrahlung bereits einen Verdacht hatte, letzten Endes aber trotzdem absolut sprachlos war, als das Ganze schließlich aufgelöst wurde. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Steven Moffat insofern eine Meisterleistung gelungen ist, als sämtliche Folgen mit River Song selbst dann ambivalent bleiben, wenn man bereits weiß, wer sie ist. Man konnte es sich zusammenreimen, aber es war niemals Hauptaussage ihrer Existenz. Ich glaube, das ist das Beeindruckende daran, denn River funktioniert als Figur unabhängig davon, wer ihre Eltern sind. Es ist lediglich eine weitere Ebene ihres Charakters.

Es bleiben viele Fragen offen

Freilich sollte man nicht hinterfragen, wie einfach es zu sein scheint, sich tatsächlich einen eigenen Timelord zu „backen“. Wahrscheinlich verstehe ich zu wenig vom Wesen und der Geschichte der Serie, um nachvollziehen zu können, dass man Timelord-DNS allein dadurch kriegt, dass man’s im Vortex treibt – man muss einen Timelord noch nicht mal angucken!

Wir wissen bereits, dass Melody/River dazu in der Lage ist, zu regenerieren, denn da nun bestätigt wurde, dass sie das Mädchen im Astronautenanzug war, haben wir es bereits gesehen. Aber wie weit geht das? Und wieso braucht es einen Timelord, um einen Timelord zu besiegen? Noch dazu, wenn er sich in seinen vermeintlichen Gegner verliebt? Ich schätze, auch wenn es sich so anfühlt, als hätten wir mit dieser Folge viele Antworten erhalten, ist doch noch weit mehr ungeklärt.

„Doctor, the word for healer and wise man, throughout the universe. We get that word from you, you know. But if you carry on the way you are, what might that word come to mean? To the people of the Gamma Forests, the word doctor means mighty warrior. How far you’ve come.“

Der Doctor und seine vielen Feinde

Was aber sagt es über den Doctor aus, dass er nicht einmal merkt, wie leicht sein Sieg war, weil er so daran gewöhnt ist, dass seine Feinde vor ihm davonlaufen? River erklärt ihm, dass das Wort „Doktor“ dank ihm in die Galaxis getragen wurde und zunächst die Bedeutung „Heiler“ hatte. Durch die Art und Weise aber, wie er sich in den letzten Jahrhunderten benommen hat (und das bedeutet ja noch nicht einmal, dass er irgendetwas Böses getan hat), beginnt sich die Bedeutung zu wandeln. Mehr noch, für die Leute im Gamma Forest heißt „Doktor“ bereits heute „großer Krieger“.

Einige mögen sich erinnern, dass ich in meinen Reviews speziell zur 4. Staffel immer wieder beklagt hatte, dass der Doctor quasi als Halbgott dargestellt wurde. Davon sind wir mittlerweile weggekommen, aber das macht es natürlich nicht ungeschehen. Der Doctor kann noch so viele Freunde um sich versammeln, da sind immer mindestens doppelt so viele Feinde, die seinen Tod wollen. Er will das vielleicht noch nicht sehen, aber es ist auf jeden Fall eine reale Bedrohung.

Die Lücken in Rivers Lebenslauf

Eines immerhin wissen wir: Egal, was Madame Kovarian mit Melody vorhat, sie wird es auf jeden Fall überleben. Offen aber ist, was zwischen ihrer Entführung und ihrem Auftauchen als River Song mit ihr passiert, und das wird aktuell noch so ein bisschen heruntergespielt. Der Doctor reist überstürzt ab, weil er offenbar eine Idee hat. Interessanter aber ist doch River, die sicher die eine oder andere Frage beantworten könnte, es aber nicht tut. Erzählt mir nicht, sie wusste in „The Impossible Astronaut“ und „Day of the Moon“ nicht, dass das kleine Mädchen sie selbst ist.

A good Note goes to War

• Rory wieder als Centurio zu verkleiden, ist zwar eigentlich unnötig nur einmal, schaut aber definitiv cool aus.
• Warum genau weigert sich River, Rory nach Demon’s Run zu begleiten? War das so ein Zeitdings, dass sie nicht zur selben Zeit mit ihrem jüngeren Ich an einem Ort sein konnte?
• „Good men don’t need rules. Today is not the day to find out why I have so many.“ Der Satz sollte einem vielleicht zu denken geben.
• Hä, Amy wurde schon vor Amerika entführt? Sorry, aber das ergibt für mich keinen Sinn!
• Die Headless Monks waren ein netter Einfall, aber so richtig wo hingeführt hat das jetzt nicht, oder?

5 von 5 kopflosen Bananen.

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