A Discovery of Witches | Episode 1 (2×01)

„Matthew de Clairmont, are you keeping me inside because you don‘t want to be seen with a fashion victim?“

Diana und Matthew landen im London des Jahres 1590, müssen ihren jeweiligen Platz aber erst noch finden. Spoiler!

We protect each other

Diana und Matthew können Peter Knox und seinem Gefolge gerade noch entkommen und landen im Jahre 1590. Matthews Freunde begegnen Diana jedoch zunächst mit Misstrauen, da der Vampir eigentlich dafür berüchtigt ist, Hexen zu jagen. Vor allem Christopher Marlowe, genannt Kit, stellt sich quer und erzählt in der Taverne herum, dass Matthew eine Hexe geheiratet hat. Und während der versucht, den Anschluss wiederzufinden, und Diana am liebsten im Haus einsperren würde, besteht sie darauf, möglichst schnell eine Lehrerin zu finden.

Ein massiver Bruch in der Erzählung

Ach ja, ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Es war klar, dass sich der Stil der Serie mit dem Sprung in die Vergangenheit ändern würde, und durch das Buch wusste ich auch, was da auf mich zukommt. Trotzdem fand ich die Staffelpremiere eher … nun, unterwältigend. Ich kann nicht genau den Finger drauf legen, es wirkt alles so zusammengestückelt und ohne roten Faden, teilweise war auch nicht nachvollziehbar, warum Matthew da jeweils gerade wen aufsucht. Es wird wohl etwas dauern, bis ich mit dem neuen Setting warm werde.

Matthew: „How am I supposed to protect you if you won’t share things with me?“
Diana: „Alright. Where were you tonight?“
Matthew: „I told you. I had people I had to reach out to.“
Diana: „So it’s okay for me to worry about you out there alone, but when I set foot outside-“
Matthew: „That’s different, and you know it!“

Zeitreise? Keine große Sache!

Was während der Dreiviertelstunde für mich fast am enttäuschendsten war, ist das völlige Fehlen irgendeiner Reaktion auf die Veränderung, die der Zeitsprung für die beiden bedeutet. Immerhin, bei Matthew kann man das zumindest teilweise damit erklären, dass er die Zeit bereits erlebt hat, die Umstände also nichts grundlegend Neues für ihn sind.

Aber Diana? Mal eben vierhundert Jahre in die Vergangenheit zu reisen, sollte eigentlich jeden zumindest ein bisschen aus der Fassung bringen. Aber nein, sie stellt sich souverän Matthews Freunden, wechselt ohne erkennbare Begeisterung in die aufwendige Kleidung jener Zeit und spaziert einfach mal drauflos, als sie eine andere Hexe sieht. Irgendwie fehlt mir da so dieses Momentum, das Anerkennen, dass das ein echtes Wunder ist, und deshalb kommt das auch beim Zuschauer nicht recht an.

Epische Streitereien statt epische Liebe

Und was soll das eigentlich, dass Matthew und Diana einander plötzlich nur noch anblaffen? Ist das etwa die epische Liebe, die uns letzte Staffel noch verkauft wurde? Ich kann Diana verstehen, die diese Reise nicht gemacht hat, um dann im Haus zu versauern, während Matthew irgendwelchen Verpflichtungen nachkommt. Aber dass sie so gar kein Gefühl dafür zu haben scheint, dass in dieser Zeit, die sie nur aus Geschichtsbüchern kennt, auch Gefahren lauern, finde ich ehrlich gesagt dumm. Damit tun die Autoren der Figur keinen Gefallen.

Das gleiche lässt sich allerdings auch über Matthew sagen. Er sollte Diana mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass sie sich weder einsperren noch mit irgendwelchen fadenscheinigen Erklärungen abspeisen lässt. Grundsätzlich finde ich die Idee spannend, dass die Zeit, in der jemand lebt, Einfluss auf seinen Charakter hat, und in der Buchvorlage wird das meines Erachtens auch gut herausgearbeitet. Doch hier kommt es so schlagartig und ohne jede Hinführung, dass es mir Matthew stellenweise richtig unsympathisch gemacht hat.

It begins with Absence and Fear

• Nanu, die Serie hat plötzlich doch noch einen Vorspann bekommen?
• Es stellt sich heraus, dass Matthew der englische Dichter Matthew Roydon war.
• Trotz zwei Folgen mehr als letzte Staffel ist das Tempo, das sie vorlegen, bereits jetzt enorm. Sogar Jack, der kleine Dieb, taucht hier schon auf.
• Schade, dass über diese Frage so schnell hinweggegangen wurde, denn sie ist tatsächlich spannend: Was ist mit dem Matthew dieser Epoche passiert, als sie hergekommen sind?

2 von 5 besitzergreifenden Bananen.

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