A Discovery of Witches | Episode 9 (2×09)

„She is the witch from the prophecy. She will destroy you and all of our kind.“

Diana nimmt ihre Ausbildung wieder auf, während Matthew versucht, die Königin zu besänftigen. Spoiler!

The witch must die

Wieder in London, erfährt Diana durch Goody Alsops geschulten Blick, dass sie schwanger ist – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Matthew drängt nun umso mehr darauf, dass sie ihre Magie in den Griff bekommt, damit sie in die Gegenwart zurückkehren können. Derweil muss er selbst sich Königin Elizabeth I. stellen, die schwer enttäuscht ist, dass er ohne Edward Kelley zurückgekehrt ist. Nach ihrem Training wird Diana von Kit abgefangen, der behauptet, dass Matthew in Gefahr ist. Doch er bringt sie zu Louisa, die Diana töten will, um Matthew aus ihrem Bann zu befreien.

Ein bisschen zu viel des Guten

Nachdem sich die Staffel an vielen Stellen unmöglich viel Zeit gelassen hat, überstürzen sich nun die Ereignisse. Das tut der Folge nicht in jeder Hinsicht gut, denn sie ist dadurch zwar sehr kurzweilig, lässt einem aber auch kaum Gelegenheit, das Gesehene zu verarbeiten. Tatsächlich wäre zu fragen, ob es wirklich nötig war, jeden Plot aus dem Buch in die Serie zu überführen. Louisas kurzen Auftritt, der schlussendlich sowieso zu nichts führt, hätte man gut auch weglassen können, ohne dass es der Gesamthandlung geschadet hätte.

Kit: „What of the witch? Are you free of her?“
Matthew: „Kit! Why can’t you understand? As long as Diana and I are alive, we will never be parted. Never!“

Selbst für Essenzielles bleibt viel zu wenig Zeit

Eigentlich ist es sogar erstaunlich, dass der größten Überraschung, nämlich Dianas Schwangerschaft, so wenig Raum gegeben wird. Im Buch hat das doch zu deutlich mehr Reflexion und Überlegungen geführt. Vor allem aber wurde dem Leser ein Gefühl dafür vermittelt, was für ein unglaubliches Wunder das ist, und das fehlt hier einfach komplett. Kaum zwei Sätze ist die Entdeckung wert, geschweige denn, dass irgendwie Freude spürbar wäre.

Aber selbst ohne das merkt man der Folge einfach an, dass sie für das, was sie abhandeln wollte, eigentlich zu kurz ist. Die Natur der „Vertrauten“ wird niemals richtig erklärt. Nun taucht sie in Gestalt eines Feuerdrachens eben auf und lässt sich anschließend in einer Gefahrensituation sofort ohne Probleme zu Hilfe rufen. Unnötig zu erwähnen, dass auch das in der Buchvorlage wesentlich ausführlicher behandelt wurde und bei weitem nicht so reibungslos lief.

Selbstverliebte Monarchin mit Zahnweh

Auch das kleine Duell zwischen Matthew und der Königin führt, realistisch betrachtet, nirgendwo hin und dient lediglich als etwas absurde Anbiederung an die Monarchie. Sicher ist Elizabeth I. eine wichtige Persönlichkeit der Geschichte, aber war es wirklich nötig, ihr derart Honig ums Maul zu schmieren? Am Ende hat das bei mir nur zu dem Eindruck geführt, dass sie wohl eine ziemlich eingebildete Person gewesen sein muss. Die Tatsache, dass Matthew schon wieder bedenkenlos jemandem erzählt, dass er und Diana aus der Zukunft kommen, lasse ich an dieser Stelle mal unkommentiert.

„Every day of my life is a battle for control, a war with myself of the need to possess you in ways that no warm blood could possibly fathom. The blood rage is all-consuming. All I have ever wanted is to cleanse myself of its burden and shame.“

Eine glückliche Familie?

War sonst noch was? Bevor sie Matthew vergibt, lässt die Königin sein Heim nach dem Buch durchsuchen, weil er behauptet, es sei ihnen gestohlen worden. Lord Burghley findet es sogar, aber als er von Gallowglass abgelenkt wird, holt Jack es zurück. Apropos Jack, Matthew und Diana sprechen erstmals darüber, was mit dem Jungen passieren soll, wenn sie in die Gegenwart zurückkehren. Bisher hatte man ja immer so ein bisschen den Eindruck, als ginge diese Problematik völlig an ihnen vorbei.

Ebenfalls ein wichtiger Schritt ist die spirituelle Verbindung, die Matthew und Diana am Ende eingehen. Im Buch wird das schön erklärt, dass Vampire, die sich fürs Leben paaren, regelmäßig das Blut des anderen trinken, um selbst seine geheimsten Gedanken zu erfahren. Quasi das Nonplusultra an Intimität. Matthew denkt, dass das bei ihnen nicht möglich sein wird, doch Diana erklärt, dass es unter Hexen etwas ähnliches gibt: den Hexenkuss. Wirklich sexy ist das hier zwar nicht inszeniert, aber es ist doch eine weitere Vertiefung ihrer Ehe.

It begins with Absence and Fear

• Irgendwie spannend, dass Diana eingangs meint, sie könne sich vorstellen, in der Vergangenheit zu bleiben und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Matthew hingegen schließt das völlig aus. Ich schätze, Diana romantisiert diese Zeit trotz allem noch immer stark.
• Wussten wir schon, dass jeder Zauberspruch aus zehn Knoten besteht? Diana schafft es diesmal bis zum siebten, dann erscheint ihre „Vertraute“.

3 von 5 Bananen unter den Dielen.

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