Star Trek: Deep Space Nine | Meridian (3×08)

„I just need to know your planet is not going to disappear in the middle of dessert.“

Im Gamma-Quadranten taucht ein Planet auf, der in zwei unterschiedlichen Dimensionen existiert. Spoiler!

I’d hate to have run into a Jem’Hadar patrol while we were down there picking flowers

Während einer Patrouille im Gamma-Quadranten taucht vor der Defiant scheinbar aus dem Nichts ein Planet auf. Bei einem Besuch auf der Oberfläche stellt sich heraus, dass Meridian zwischen zwei Dimensionen springt und die Bewohner zeitweise als pures Bewusstsein existieren. Doch die Zeit in körperlicher Form wird immer kürzer, was dazu führt, dass sie sich nicht mehr fortpflanzen können. Während Dax mit Deral nach der Ursache forscht, verlieben sich die beiden ineinander.

Eine Folge mit vielen Problemen

Einige der Leute, die an der Serie mitgearbeitet haben, betrachten „Meridian“ als die schwächste Episode der dritten Staffel – und wenn wir ehrlich sind, ist da schon was dran. Ich selbst sehe darin zwar nicht die große Katastrophe, die andere Reviewer beklagen, aber die Geschichte hat zweifellos mit einigen Problemen zu kämpfen. Und dass die zwei Handlungen wirklich überhaupt nichts miteinander zu tun haben, ist dabei noch das geringste.

Dax: „The gravimetric distortions are intensifying. But they don’t seem to be coming from the star itself.“
O’Brien: „But where else could they be coming from? There aren’t any planets in this system.“
Dax: „There are now …“

Eine unglaubwürdige Romanze

Beginnen wir mit der Liebesgeschichte zwischen Dax und Deran. So schön es ist, dass nun auch Dax mal jemanden findet, ist doch schrecklich bedauerlich, dass sie dabei ausgerechnet an so eine Schnarchnase gerät. Was im Wesentlichen auch schon das Dilemma der Folge zusammenfasst: Es ist nicht eine Sekunde lang glaubwürdig, dass eine Frau, die acht Leben hinter sich hat, einen Mann wie Deran interessant findet. Oder ein behütetes Leben in einer Hütte am See irgendwie für erstrebenswert hält. Geschweige denn, dafür ihre Karriere bei der Sternenflotte aufgibt.

Falsch gesetzte Schwerpunkte

Zugute halten muss man „Meridian“, dass die Idee eines Planeten, der abwechselnd in unterschiedlichen Dimensionen existiert, reizvoll ist. Man hätte aber mehr daraus machen können, wenn man den Fokus nur weniger auf die Romanze gelegt hätte. Zum Beispiel wäre es spannend gewesen, mehr über das Leben in der anderen Dimension zu erfahren. Ist den Leuten dort das Vergehen von Zeit überhaupt bewusst? Und verbringen sie sie einzig mit ihren eigenen Gedanken oder können sie dort auch in irgendeiner Form forschen und sich weiterentwickeln? Und wie verändert sich eine Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, für Nachwuchs zu sorgen? Die Folge wäre um einiges besser, konzentrierte sie sich auf diese und ähnliche Fragen.

Dax: „It’s delicious.“
Deral: „Especially if you’ve been looking forward to it for sixty years.“
Dax: „Sixty years?“
O’Brien: „That’s a long time between meals.“

Quark und seine schmutzigen Geschäfte

Gerne würde ich den Rest der Folge einfach unerwähnt lassen. Quarks Versuch, ein Holosuite-Programm mit Kira zu produzieren, ist nämlich einfach nur bescheuert. Zugegeben, es passt zu ihm, sich auf ein Geschäft wie dieses einzulassen, aber alles darüber hinaus ist bereits zu viel gesagt. Und das Bild von Quarks Kopf auf einem Frauenkörper hätte ich auch ganz gerne wieder aus meinem Gehirn gelöscht.

Allenfalls Odos Reaktion darauf, dass Kira ihn als ihren „lover“ bezeichnet, um Tiron loszuwerden, ist noch erwähnenswert. Es ist offensichtlich, dass die Autoren ihren Spaß daran haben, Odos heimliche Liebe zu Kira anzudeuten – und auch, in welchem scheinbaren Widerspruch das zu seinem Wesen steht. Dennoch bleibt rätselhaft, wieso Kira überhaupt zu so einer Taktik greift. Schließlich hat sie in der Vergangenheit nie davor zurückgeschreckt, ihren Standpunkt zur Not auch mit Gewalt deutlich zu machen. Oh, und sie hat tatsächlich einen Freund, den sie in dem Moment wohl einfach vergessen hat.

Notes from another dimension

• Odo hat also keinen Geschmackssinn. Das ist spannend, denn ich glaube, es wurde noch nie angesprochen, wovon er eigentlich lebt. Wenn sein Körper keinen Stoffwechsel hat, dann lebt er doch praktisch ewig, oder?
• Man könnte schon fragen, was die da eigentlich so sorglos im Gamma-Quadranten herumschippern. Es ist ja schließlich nicht so, dass ihnen das Dominion offen den Krieg erklärt hat. Äh …
• Der Abschied zwischen Dax und Sisko ist die vielleicht beste Szene der Folge. Sie ist wunderbar understated, doch gleichzeitig ist offensichtlich, dass beide versuchen, dem anderen nicht zu zeigen, wie sehr es wirklich schmerzt.

2 von 5 Bananen, die auf Bäume klettern.

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