Lost in Space | Three little Birds (3×01)

„I’m doing what I’m always doing: Keeping everything running.“

Auf einem fremden Planeten gestrandet, versuchen die Kinder, ihr Schiff zu reparieren, um nach Alpa Centauri zu kommen. Spoiler!

Will is not the same as he used to be

Fast ein Jahr, nachdem die Kinder in Richtung Alpha Centauri aufgebrochen sind, arbeiten die Kolonisten verzweifelt daran, ihre Schiffe wieder flott zu kriegen. Das ist leichter gesagt als getan, denn die Roboter sind ihnen ständig auf den Fersen. Und um ihren Kindern folgen zu können, brauchen sie außerdem einen Antrieb der Roboter. Derweil sind die Kinder unter Judys Führung auf einem Planeten gelandet, der definitiv nicht Alpha Centauri ist. Unter der ständigen Gefahr von Asteroideneinschlägen schürfen sie nach Titan, um die Reise endlich fortsetzen zu können.

Ungewohnte Ernsthaftigkeit

Ein ganz solider Auftakt, keiner ist überraschter als ich. Ich hatte mit einem kitschigen Wiedersehen mit Judys echtem Dad gerechnet, stattdessen ist „Three little Birds“ für eine Familienserie fast schon erschreckend hoffnungslos. Gut, am Ende ist zwar auch hier wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber dazwischen erhaschen wir doch einige Fragmente Realismus. Auch die Zuschauer werden eben älter, insofern ist das nur angemessen und tut der Serie enorm gut.

Judy: „One thing at a time.“
Penny: „Well, more than one thing is happening!“

Kinderarbeit ohne Aufsicht

Gut, was ist seit dem letzten Finale geschehen? Wills Roboter hat die 97 Kinder irgendwohin gebracht, jedenfalls nicht nach Alpha Centauri. Warum, spielt anscheinend für niemanden eine Rolle. Judy unternimmt einen kurzen Ausflug zur havarierten Fortuna, schafft es aber nie zu den Kälteschlaf-Kapseln, so dass wir nicht wissen, ob jemand überlebt hat. Stattdessen erleben wir einen Zeitsprung, der wahrscheinlich in erster Linie erklären soll, warum Will plötzlich gefühlt zwei Meter groß ist. Wachstumsschübe bei Kindern, was eine Bitch.

Jedenfalls haben sich die Kinder irgendwie auf dem Planeten eingerichtet, und fast bin ich froh, dass wir das ganze Theater am Anfang übersprungen haben? Niemand jammert oder quengelt oder schreit nach Mami, alle haben sich längst mit der Situation abgefunden und leisten ihren Beitrag. Ich gebe zu, etwas seltsam mutet es schon an, dass die Kinder hochprofessionell nach Titan schürfen, aber hey, besser als Quengeln.

Das typische Robinson-Heldentum

Dass bei der Kletteraktion dann ausgerechnet Vijay abstürzt und Judy ausgerechnet den einzigen anderen Nicht-Robinson losschickt, um ihn nach Hause zu bringen … nun, da waren wir dann wieder beim guten alten „Lost in Space“ angelangt. Natürlich retten die Robinsons – in dem Fall die Kinder – die Mission im Alleingang. Da fällt es dann kaum noch ins Gewicht, dass sie selbstverständlich in eine lebensbedrohliche Lage geraten, der sie mit Einfallsreichtum und fragwürdiger Physik entkommen.

Wesentlich interessanter ist die Tatsache, dass sich am Schluss herausstellt, dass der Roboter sie von Anfang an sabotiert hat. Er hat einen Teil des gefundenen Titans einfach im See entsorgt, um zu verhindern, dass sie den Planeten verlassen. Die Gründe dafür einmal außen vor: Es ist schon ein starkes Stück, dass Will ihn bedenkenlos deckt. Spätestens da hätte ich an seiner Stelle dann nämlich doch mal gefragt, ob es auch Absicht war, dass sie nicht nach Alpha Centauri geflogen sind.

„It’s those bugs! They’re eating the pillar out from under us! They’re like rock termites! You still think they’re cute?“

Eine zerrissene Familie

Derweil ist die Honeymoon-Phase bei John und Maureen offenbar schon wieder vorbei. Nein, Spaß beiseite, ich fand es sogar ganz gut thematisiert, wie sehr die Sorge um die Kinder eine Beziehung belastet. Beide versuchen sich mit Arbeit abzulenken, beide sind irgendwie sprachlos, was ihre Situation angeht. Das eindrücklichste Bild war für mich tatsächlich, als sie die Sachen der Kinder zusammenpacken und dabei in deutlichem Abstand voneinander sitzen.

Von der persönlichen Krise einmal abgesehen, stehen die Chancen für sie alle jedenfalls nicht gerade gut. Sie müssen nicht nur einen Antrieb von den Robotern klauen, sondern auch einen Roboter. Und dann müssen sie den Roboter überreden, den Antrieb zu benutzen. Zweifellos werden sie dafür eine Lösung finden, die eigentliche Frage ist wohl, wie hanebüchen sie ausfällt. Oder nein, wartet, die wirkliche Frage lautet: Wie werden John und Maureen eine Lösung finden?

Danger, Will Robinson!

• Penny hat einen neuen Freund, der so uninteressant ist, dass ich nicht mal seinen Namen mitbekommen habe. Wollen wir Wetten abschließen, wie schnell sie und Vijay wieder ein Traumpaar werden?
• Huhn Debbie ist nicht mehr allein, kriegt aber regelmäßig Besuch von Don, wie süß.
• Nachdem sie sich bei den Kindern an Bord geschmuggelt hat, macht sich Smith jetzt als Lehrerin nützlich. Zwietracht sät sie aber weiterhin mit Verve.
• Man sieht es nur ganz kurz, aber was war das mit dem Roboter, der da eindeutig bei den Kryokapseln der Fortuna rumschleicht?

4 von 5 in die Höhe geschossenen Bananen.

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