Lost in Space | Nothing left behind (3×04)

„We can’t save ourselves. The faster we accept that, the faster we can focus on the people we can save. Our kids.“

Als sie erfahren, dass SAR ihre Eltern bedroht, wollen die Kinder eine Rettungsaktion starten. Spoiler!

Life isn’t just about survival

Als die Kinder in Richtung Alpha Centauri starten wollen, erreicht sie über Wills Roboter eine Nachricht von SAR. Der befindet sich offenbar auf dem Weg zu ihren Eltern, um sie endgültig zu vernichten. Obwohl sie wissen, dass das eine Falle ist, stimmen alle Kinder dafür, einen Rettungsversuch zu unternehmen, und so knobelt Will einen raffinierten Plan aus. Ihre Eltern, die davon nichts ahnen, aber wissen, dass sie diesmal keine Chance haben, wollen nur noch die Kinder schützen. Um das zu erreichen, müssen sie jeden noch so kleinen Hinweise auf Alpha Centauri vernichten.

Spannend bis zur letzten Minute

Auch auf die Gefahr hin, mich als jemand zu outen, der wirklich extrem leicht zu befriedigen ist: „Nothing left behind“ ist eine fast perfekte Folge. Zwar passen einige Puzzlestücke ein bisschen zu gefällig ins Bild, aber in puncto Spannung wird einfach alles richtig gemacht. Die Aufregung ist beinahe greifbar, und klar ist es dumm und naiv, dass die Kinder zur Rettung eilen, aber genau deshalb sind sie ja Kinder.

Judy: „Will, make sure the robot’s ready.“
Will: „Yeah.“
Judy: „Penny, can you check on the kids, please?“
Penny: „Wait, hold on. Sorry, Will has one job, and I have 97 jobs?“

Wieso genau will sich Will opfern?

Die Jupiter als Ablenkungsmanöver zu nutzen und stattdessen auf die Fortuna zu wechseln, war jedenfalls eine geniale Strategie. (Und vielleicht die einzige Unglaubwürdigkeit der Folge, denn Kinder wären vermutlich nicht auf so eine Idee gekommen.) Ein bisschen absurd ist dagegen, dass Will einfach mal wahllos ein paar der aufgezeichneten Alien-Töne abspielt und die Schiffe der Roboter daraufhin Harakiri begehen. Da wird ein komplexes Thema wie Sprache wirklich arg vereinfacht, womit man der Story keinen Gefallen tut.

Viel mehr beschäftigt mich allerdings die Frage, was eigentlich Wills Motivation ist, allein zurückzubleiben. Sobald alle auf Alpha Centauri sind, welche Möglichkeit hätte SAR dann noch gehabt, ihn zu finden? Wieso glaubt Will, dass seine Anwesenheit alle in Gefahr bringt? Hab ich da was verpasst oder ist das nur sein Heldenkomplex? Das wird nicht nur nicht erklärt, es ist für einen Jungen dieses Alters auch irgendwie unglaubwürdig.

Tabula rasa

Wesentlich besser ist da die Reaktion der Erwachsenen auf den drohenden Angriff inszeniert. Sie sind längst zu erschöpft, um noch zu verzweifeln, die Hoffnung auf ein Überleben ihrer Kinder ist das Einzige, was sie noch antreibt. Und deshalb geht es dann auch nicht mehr darum, sich selbst zu retten, sondern darum, alle Brücken hinter sich abzubrechen. Und natürlich trifft das jeden anders. Computereinträge zu löschen ist etwas anderes als das Buch zu verbrennen, dass die eigene Tochter geschrieben hat.

Will: „We had a chance to save our parents. We took a vote.“
Smith: „That’s funny. I don’t remember getting a vote.“
Will: „And I don’t remember you being a ten to 16-year-old kid, but you ended up on our Jupiter.“

Zurück auf Anfang

Was das Ende der Folge angeht, so bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich mir jetzt veräppelt vorkommen soll oder nicht. Nach all dem Chaos und Drama steht die Familie wieder exakt da, wo sie einmal begonnen hat: allein auf einem fremden Planeten gestrandet. Plus einen durchgeknallten Roboter auf den Fersen. Also ehrlich. Ist das jetzt der Versuch einer erzählerischen Ellipse?

Danger, Will Robinson!

• Wichtige Frage in der Tat: Welcher von Pennys Jungs ist „the strong one“?

5 von 5 Bananen mit Heldenkomplex.

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