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„Du willst doch aber auch, dass ich glücklich bin, nicht?“

Nathan will sich herunterladen, um Freeyond zu hacken. Nora versucht die Technikfeinde zu überzeugen. Spoiler!

Ich schulde dir nichts

Da Nathan den Code von Freeyond geschrieben hat, hat er Hintertüren eingebaut, die es ihm erlauben, ihn zu hacken. Doch dafür braucht er eine Netzhaut, die gescannt werden kann. Als er kurz darauf erfährt, dass Ingrid einen Klon von ihm züchtet, bietet Nathan an, sich herunterladen zu lassen – selbst wenn er dabei endgültig sterben könnte. Nora überzeugt die Technikfeinde, dass das ihre beste Chance ist, Freeyond noch aufzuhalten. Gemeinsam brechen sie in das Lager ein, in dem Nathans Klon liegt. Der aber wird bewacht von Ingrid, die geahnt hat, dass er etwas in der Art versuchen würde.

Zu viel auf einmal

Auch wenn ich damit meinem Fazit zur Staffel gewissermaßen vorgreife, bleibt festzuhalten, dass „Download“ völlig überladen ist. Und das liegt weniger am Drehbuch dieser Folge als daran, dass man vorher sechs Folgen lang ziellos herumgeeiert ist. Plötzlich also gibt es doch so was wie ein Ziel und eine Mission, das Dreiecksverhältnis zwischen Nathan, Nora und Ingrid wird hopplahopp aufgelöst, und dann beglückt man uns auch noch mit einem Cliffhanger, der die Staffel vollends sinnlos macht.

„Als erstes machst du mit Ingrid Schluss. Tu es für dich. Dann schnappst du dir deinen Pyjama und kommst bei mir unter. Und dann quatschen wir die ganze Nacht. Verstanden?“

Ein Klon für alle Fälle

Nathan, Nora und die Technikfeinde sind sich einig, dass sie verhindern müssen, dass sich die Leute bei Freeyond hochladen. Dafür soll sich Nathan downloaden, denn nur mit einem echten Körper mit echter Netzhaut kann es sich in den Code hacken. Ja, und an dieser Stelle kommt es natürlich sehr gelegen, dass die Beziehung von Ingrid und Nathan implodiert und sie ihm erzählt, dass bereits ein Klon von ihm existiert.

Doch sei’s drum, es gelingt ihnen, den Klon zu finden und Ingrid zu überstimmen, die zwar auch will, dass Nathan sich herunterlädt, aber natürlich nicht gerade, nachdem er mit ihr Schluss gemacht hat. Das alles ging mir ehrlich gesagt viel zu schnell, denn nach dem explodierten Klon von letzter Staffel wurde das alles nie wieder thematisiert. Und jetzt äußern zwar alle ein paar Bedenken, aber am Ende riskieren sie es natürlich trotzdem und es gelingt auch. (Oder? Wie gesagt, doofer Cliffhanger.)

Bäumchen wechsel dich

Ähnlich überstürzt wirkt aber auch das Beziehungschaos, das die ganze Staffel über auf Sparflamme kochte. Zwischen Nathan und Ingrid kommt es zum Supergau, als sie ihn zu einem Termin wegen des digitalen Babys schleift. Wie wir zu dem Zeitpunkt wissen, kann sie als Lebende gar nicht adoptieren, will das aber auch nicht, sondern nur Nathan dazu bringen, dass er es will. Da mutet es gleich doppelt komisch an, dass sie ihn auch noch dazu drängen will, das Baby auszutragen.

Als Ingrid ihm schließlich die Wahrheit sagt, reagiert Nathan erwartungsgemäß angepisst: Sie hat ihm grundlos Schuldgefühle eingeredet. Letzten Endes aber hilft ihm das, denn dank dieser Lüge ist er ihr gegenüber zu nichts mehr verpflichtet. Dass er und Nora daraufhin turteln, als gäb’s kein Morgen, sei ihnen gegönnt. Dass sie auch gleich miteinander schlafen, hätte freilich nicht sein müssen und wirkte wie ein Zugeständnis an die Shipper, die die ganze Staffel über vertröstet wurden.

„Ich hab an deinem Shirt gerochen und wusste, dass es funktioniert.“

Potenzial ist vorhanden, doch wird es auch genutzt?

Ach, wie schön war das noch am Ende der ersten Staffel, als ich davon schwärmte, welch Kleinod diese Serie ist. Nach weiteren sieben Folgen ist davon nicht mehr viel übrig, zu wirr war die Staffel, zu beliebig die Storys. Das ist vor allem schade, denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass die zugrundeliegende Idee so viel Potenzial hat. Doch bis auf hier und da ein bisschen Kapitalismuskritik und einer Datenschutz-Bombe, die sofort wieder im Sande verläuft, war einfach nicht viel Fleisch auf den Rippen.

Was die dritte Staffel anlangt, die inzwischen auch bestätigt wurde, so hoffe ich für meinen Teil, dass sie einen Abschluss bildet und die Serie nicht künstlich in die Länge zieht. Spannend immerhin könnte werden, dass wir es womöglich mit zwei Nathans zu tun bekommen. Denn als Aleeshas Assistentin merkt, dass er nicht mehr in Lakeview ist, rät ihr eine Kollegin, einfach ein Backup zu laden und niemandem etwas zu sagen. Doch wann wurde dieses Backup gespeichert und wie unterscheidet es sich von dem Nathan, den wir kennen?

Das zweite große Thema dürfte Ingrids Versuch sein, Nathan doch noch irgendwie an sich zu binden. Ganz klar ist mir nicht, was sie mit seinen Haaren plant. Will sie die DNS nutzen, um einen komplett neuen Klon von Nathan zu erschaffen, mit dem sie dann ein Kind haben kann? Oder will sie damit gleich ein Kind zeugen? Dass es ihr um ein Kind von Nathan geht, sagt sie ziemlich eindeutig, dabei dachte ich bislang, es ginge ihr einzig und allein um Nathan.

Downloaded Notes

• Aleesha wird erneut befördert, doch aufgrund welcher Leistung, ist mir irgendwie nicht ganz klar.
• Armer Luke, seine auf jugendfrei umgestellten Träume erinnern jetzt mehr an Kleinkind-Fernsehen.

3 von 5 Bananen aus dem Backup.

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