Star Trek: Deep Space Nine | Sons of Mogh (4×15)

„I have no life. I have no death. Whatever is to become of me is up to you.“

Kurn kommt auf die Station und bittet seinen Bruder Worf, ihn von seinem unehrenhaften Leben zu erlösen. Spoiler!

What if there was a way for you to kill your brother without killing him?

Nachdem er für einige Monate verschollen war, kommt Worfs Bruder Kurn auf die Station und bittet ihn, sein unehrenhaftes Leben in einem Ritual zu beenden. Worf, der sich durchaus dessen bewusst ist, dass er die Schuld daran trägt, dass Kurn aus dem Klingonischen Reich verstoßen wurde, willigt ein. Doch Dax durchschaut den Plan und rettet Kurn – der sein Schicksal daraufhin vollkommen in Worfs Hände legt. Unterdessen entdecken Kira und O’Brien, dass die Klingonen an der Grenze zwischen bajoranischem und cardassianischem Raum heimlich getarnte Minen legen.

Eine sehr unausgeglichene Folge

Auch auf die Gefahr hin, mich mal wieder unbeliebt zu machen, lautet mein Urteil zu dieser Folge eigentlich nur: Ich mag keine Klingonen-Geschichten. Obwohl das zugrundeliegende Dilemma nicht uninteressant ist, ist es so sehr in das ganze klingonische Brimborium um Ehre eingebettet, dass es mich einfach nur angeödet hat. Vor allem aber scheint mir der B-Plot um die Kriegsvorbereitungen der Klingonen viel wichtiger zu sein, wird aber quasi nebenbei abgehandelt.

„In case you haven‘t noticed, this is not a Klingon station, and those are not Klingon uniforms you‘re wearing! There is a limit to how far I‘ll go to accommodate cultural diversity among my officers, and you‘ve just reached it!“

Klingonisches Selbstmitleid

Bin ich die Einzige, der es seltsam vorkam, dass die Klingonische Kultur Selbstmord verdammt, einen rituellen Mord durch den Bruder aber ehrenhaft findet? Wo liegt da der Unterschied? Letzten Endes besteht das Problem wohl darin, dass ich mich nicht in diesen Ehrenkodex hineindenken kann. Kurn kam mir streckenweise vor wie ein weinerliches kleines Kind, das versucht, bei allen auf die Tränendrüse zu drücken. Und Worf ist dumm genug, sich ein schlechtes Gewissen machen zu lassen.

Die Auflösung ist meiner Meinung nach ebenso fragwürdig wie überstürzt. Niemand fragt Kurn, ob er damit einverstanden ist, seine Identität aufzugeben. Mein Eindruck war bisher, dass sich Klingonen sehr viel auf ihre jeweilige Familie einbilden, und daran ändert ja auch die verlorene Ehre nichts. Dass irgendein alter Freund Kurn aufnimmt und ihm seinen Familiennamen gibt, kommt mir in dem Zusammenhang ebenso absurd vor. Vor allem aber wird der Prozess so schnell abgehandelt, dass Worfs „I have no family“ am Schluss irgendwie reichlich unemotional durch die Szene purzelt.

„You know what my one regret is, Worf? That we weren‘t raised together. In the Empire, on Earth, it wouldn‘t have mattered. But the sons of Mogh should have never been separated.“

Nebenbei ein paar Kriegsvorbereitungen

Die zweite Handlung ist sehr lose mit Kurns Geschichte verknüpft, was die einzige Rechtfertigung dafür sein dürfte, dass sie überhaupt in dieser Folge gelandet ist. Wie gesagt, mir scheint die Tatsache, dass die Klingonen einen Krieg gegen die Föderation vorbereiten, viel zu wichtig, um sie irgendwo als Nebenhandlung zu verheizen.

Im Grunde leidet der Plot dadurch unter denselben Problemen wie die Haupthandlung: Er bekommt zu wenig Zeit und wird übermäßig simplifiziert. Sie kommen sehr schnell drauf, dass die Klingonen offenbar Minen auslegen. Sie haben zufällig zwei Klingonen zur Hand, die die Zugangscodes stehlen können (aus einem Schiff, das zufällig gerade an Deep Space Nine angedockt ist). Und nachdem das praktisch ohne Zwischenfälle gelungen ist, können sie die Minen allesamt zur Detonation bringen und die Klingonen fliegen ohne Gegenwehr davon. Da hätte man definitiv mehr draus machen können.

Notes of Mogh

• Hm, schwer zu sagen, ob Worf und Dax noch kämpfen oder schon flirten. 😉
• Dass Sisko so ausrastet, ist selten, ich war ernsthaft erschrocken. Und dann kommt auch noch O’Brien an und will ein gutes Wort für Worf einlegen …

2 von 5 Bananen mit Todessehnsucht.

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