Star Trek: Deep Space Nine | Shattered Mirror (4×20)

„You see, Captain, taking Terok Nor was one thing. Keeping it, that‘s the tricky part.“

Jennifer aus dem Spiegeluniversum lockt Sisko nach Terok Nor, um den Rebellen mit der Defiant zu helfen. Spoiler!

Ah, pattern suicide!

Jennifer Sisko aus dem Spiegeluniversum besucht Deep Space Nine und nimmt Jake mit auf ihre Seite, um Captain Sisko ebenfalls dorthin zu locken. Die Rebellen haben Terok Nor mittlerweile übernommen, doch ein Angriff der Allianz unter Regent Worf steht kurz bevor. Zwar konnte Smiley nach gestohlenen Plänen die Defiant nachbauen, doch für die Feineinstellung benötigt er dringend Siskos Hilfe. Der erklärt sich widerwillig dazu bereit, beobachtet aber mit Sorge, dass Jake so viel Zeit mit Jennifer verbringt.

Fürs große Ganze recht überflüssig

Wahrscheinlich kann man die Folgen im Spiegeluniversum nur lieben oder hassen. Im Grunde hat sich an meiner Einstellung seit „Through the Looking Glass“ auch nicht wesentlich etwas geändert, für mich sind diese Geschichten im besten Falle Zeitverschwendung. Offenbar erhalten wie nun jedes Jahr einen kurzen Statusreport über die Lage in einem Universum, das mit der eigentlichen Handlung der Serie nicht das geringste zu tun hat.

„Captain Bashir. Captain O‘Brien. Captain Sisko. We may not have enough troops or ships or weapons, but we have plenty of Captains.“

Eine etwas andere Patchwork-Familie

Sieht man einmal vom ganzen Drumherum ab, geht es hier im Kern natürlich um die „Familie“ Sisko. Der Captain ist der Spiegel-Jennifer bereits in „Through the Looking Glass“ begegnet und hat mehr oder weniger seinen Frieden damit gemacht, dass sie in diesem Universum noch lebt. Aber auch er kann sich natürlich nicht dem trauten Bild verschließen, das Jennifer und Jake abgeben. Ich denke, die Folge hätte noch vor drei Jahren ganz anders ausgesehen, und ich bin froh, dass man sie erst jetzt erzählt. Jake will Jennifer nicht in die Mutterrolle zwängen, sondern sie als Menschen kennenlernen. Vielleicht auch, um zu sehen, wie sehr sie sich ähneln.

Viel mehr Eindruck macht diese Begegnung am Ende auf Jennifer, die durch Jake einen kurzen Blick auf das Leben werfen kann, das sie hätte führen können. Nicht, dass das mit dem Sisko des Spiegeluniversums einfach gewesen wäre, seien wir ehrlich. Aber die Beziehung endete kinderlos, und Jake ist das Sinnbild dieser verpassten Chance. Das ist rührend, ebenso ihr Opfer, um Jake vor der Intendantin zu retten, aber es ist eben auch irgendwie nutzlos. Als Zuschauer fühlen wir keine emotionale Bindung, und tatsächlich bezweifle ich, dass ihr Tod Sisko und seinen Sohn spürbar belasten wird. Beide haben damit schon vor langer Zeit abgeschlossen.

Garak: „She was irrational, accusatory, unappreciative, but at least …“
Worf: „At least … what?“
Garak: „At least … I was able to please her now and then.“
Worf: „You are not my type!“

Neue Machtverhältnisse

Die politischen Verwerfungen im Spiegeluniversum spielen diesmal dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Besonders die Tatsache, dass den Rebellen plötzlich Terok Nor gehört, macht aber auch deutlich, dass wir immer nur Streiflichter mitbekommen. Die Intendantin, bisher die große Böse, ist plötzlich in Gefangenschaft, daraus hätte man sicher mehr machen können. Dafür will nun der Regent die Station zurückerobern, nachdem Garak, den er sich quasi als Haustier hält, alle Schuld der Intendantin zugeschoben hat. Letztens Endes bleibt das alles sehr blass, und man muss sich fragen, ob es nötig ist, in Zukunft noch mal ins Spiegeluniversum zurückzukehren.

Shattered Notes

• Immerhin, die Kontinuität ist beeindruckend: Spiegel-Dax verpasst Sisko eine Ohrfeige, weil er damals mit ihr geschlafen hat, ohne dass sie wusste, wer er wirklich ist.
• Moment mal, als Regent Worf „make it so“ sagt, ist das eine Anspielung auf Captain Picard, oder?

1 von 5 angeketteten Bananen.

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