Kram & Zeugs | Dezember 2022

„Aber ja, ich hab den Weihnachtsbaum aufgebaut, wie jedes Jahr mit der Lichterkette gekämpft und mich schlussendlich für die blauen Kugeln entschieden.“
(aus meinem Tagebuch)

Ein Hoch auf die Automatisierung

Während ihr diese Zeilen lest, genieße ich bereits meine blogfreie Weihnachts-Auszeit. Doch keine Sorge, alles läuft über die Feiertage weiter wie gehabt, weil ich einfach gut bin, alles perfekt durchorganisiert habe und nur noch Knöpfchen drücken muss. 🤓 Neben Reviews erwarten euch nächste Woche deshalb noch ein etwas kürzerer Schnelldurchlauf sowie der traditionelle Jahresrückblick pünktlich zu Silvester.

In fünf Staffeln zum Dunklen Turm

Rückblickend wollte Mike Flanagan wohl einfach schon mal die Stimmung testen, als er vor einigen Wochen in einem Interview erzählte, dass er gern Stephen Kings Epos „Der Dunkle Turm“ verfilmen wolle. Denn wie dieser Tage bekannt wurde, wird er das in der Tat tun. Geplant sind „mindestens fünf Staffeln“ mit zwei darauffolgenden Filmen, und die Outline scheint zumindest King überzeugt zu haben, denn der hat ihm auf Basis dessen die Rechte überlassen. Interessant ist, dass Flanagan und Kollege Trevor Macy die Serie wohl selbst entwickeln wollen, sie also nicht Teil des Deals mit Amazon ist. Das könnte bedeuten, dass er bei dem Projekt mehr kreative Freiheit haben möchte.
Wie ich schon bei der ersten Meldung schrieb, ist Flanagan immerhin einer der wenigen Drehbuchautoren/Regisseure, dem ich das voll und ganz zutraue. Spätestens mit „Midnight Mass“ hat er bewiesen, dass er ein Gespür für erzählerische Nuancen, starke Charaktere und Atmosphäre hat – alles Dinge, die „Der Dunkle Turm“ meiner Meinung nach braucht. Die Bücher sind keine glattgebügelte Hollywood-Unterhaltung, sondern rau und echt und kompliziert. Natürlich steht immer die Frage im Raum, ob es wirklich nötig ist, die Geschichte zu verfilmen. Warum kann sie nicht einfach in dem Medium bleiben, für das sie erfunden wurde?
Flanagan wird es jedenfalls schwer haben, Fans der Buchreihe davon zu überzeugen, dass die Welt diese Verfilmung noch gebraucht hat. Und ich will ganz ehrlich sein: Für mich hängt es einzig und allein am Hauptdarsteller. Ist der kein alter weißer Mann (mindestens 40 oder 50) mit stechend blauen Augen, bin ich raus. Ich nehme vieles hin, was einem heute mit „diversem“ Casting zugemutet wird, aber in dem Fall hat das auch was mit Glaubwürdigkeit zu tun. Nicht, dass ich euch jemanden nennen könnte, den ich in der Rolle sehe. Das wird die erste große Herausforderung für Flanagan sein.

Der Dezember in Bildern

Der unweihnachtliche Filmtipp

Gestern Abend hab ich bei Disney+ einen Film geschaut, der mich komplett umgehauen hat: „Fresh“. Überraschend auch deshalb, weil ich ihn explizit auf meine Liste geschrieben hatte, ich muss also irgendwann mal den Trailer gesehen haben. Den Trailer hab ich mir hinterher sogar noch mal angesehen, und wenn man weiß, worum es geht, verrät er das auch, aber ohne dieses Wissen ist er nichtssagend genug, dass man es für einen der üblichen Thriller halten kann. Und das ist er halt überhaupt nicht. (aus meinem Tagebuch)