Die Zukunft des Blogs

Erinnert ihr euch noch, wie ich vorletztes Jahr im August zum Zehnjährigen des Blogs schrieb, ich wolle nicht über die Zukunft nachdenken, sondern ein Jahr nach dem anderen angehen? Nun, letzten Oktober schrieb ich das Folgende in mein Tagebuch und wusste, es ist ernst:

Aber in letzter Zeit sind meine Wochenenden fast stressiger als die Arbeitstage, und das kann nicht richtig sein. Ich weiß nur nicht, wie ich das ändern soll, die Sachen fallen ja an und müssen irgendwann auch erledigt werden. Das Einzige, was ich realistisch weglassen könnte, wäre alles, was mit dem Blog zu tun hat, das würde mir auf einen Schlag so viel Arbeit ersparen. Dazu bin ich aber noch nicht bereit, obwohl ich das Gefühl habe, dass der Tag zumindest nun spürbar näher rückt, an dem ich es sein werde …

Daraus sollt ihr jetzt um Himmels Willen nicht lesen, dass ich aufhöre! Aber Dinge werden sich ändern. Stand heute werde ich voraussichtlich keine neuen Serien mehr reviewen, sondern nur noch die fortführen, die ich ohnehin schon bespreche. Das wird sich nicht sofort bemerkbar machen, weil noch drei Staffeln „Deep Space Nine“ fertig herumliegen, ich eventuell wieder bei „Doctor Who“ einsteige, wenn die neuen Folgen was taugen, und hier und da auch noch ein paar lose Enden hab. Aber es wird definitiv Lücken geben, und für die werde ich mich zukünftig nicht mehr entschuldigen. Und mei, wenn plötzlich die super duper neue Science-Fiction-Serie um die Ecke kommt, werf ich den Vorsatz sowieso schneller über den Haufen als ihr „Verräter“ schreien könnt. (Außerdem ist da immer noch „Star Trek“, das sowieso eine Sonderstellung einnimmt.) Für alles andere gibt’s weiterhin den Schnelldurchlauf.

Was noch? Ich werde meine Sonntagslisten vermutlich komplett einstampfen. Mit dem neuen Format „Kram & Zeugs“ decke ich mehr oder weniger das gleiche Genre ab, ihr verliert also nichts, während ich viel gewinne. Mein monatliches Mixtape wandert dann entsprechend dorthin ab. Projekte wie „Die Kunstfälscher“ oder die „Liebeshandlungen“ werden natürlich fortgesetzt, da erhoffe ich mir sogar mehr Ideen, wenn andere Dinge wegfallen. Artikel, Essays und Gastbeiträge kommen jedenfalls vorerst auch weiterhin Mittwochs, sofern ich etwas habe. Langfristig wird mein Blog wohl eher so aussehen, dass es keinen festen Plan mehr gibt und die Sachen einfach kommen, wenn sie fertig sind.

Denn um das noch mal deutlich zu sagen: Ich möchte nicht aufhören, ich möchte mich damit nur nicht mehr so unter Druck setzen. Und sollte ich es finanziell irgendwann stemmen können, die Arbeitszeit in meinem Brotjob zu reduzieren, sieht die Sache vielleicht schon wieder ganz anders aus. Am Ende macht mir dieser Blog nämlich immer noch wahnsinnig viel Spaß.