Star Trek: Deep Space Nine | By Inferno’s Light (5×15)

„As of last week, Cardassia has agreed to become part of the Dominion.“

Worf und Garak planen ihre Flucht aus dem Dominion-Gefängnis. Währenddessen rüstet sich die Station für einen Angriff. Spoiler!

There is no greater enemy than one’s own fears

Deep Space Nine bereitet sich auf den Angriff des Dominions vor, doch die Flotte fliegt direkt nach Cardassia. Gul Dukat verkündet daraufhin, dass er die letzten Monate Verhandlungen geführt hat und Cardassia nun ein Teil des Dominions ist. Unterdessen planen Worf, Bashir, Garak und Martok ihre Flucht aus dem Gefängnis der Jem’Hadar. Garak soll das System, das Tain für seine Botschaft genutzt hat, so umbauen, dass ihr Shuttle sie erfassen und herausbeamen kann. Doch der Cardassianer leidet unter Klaustrophobie, und das System befindet sich in einem engen Raum hinter der Wand. Worf stellt sich derweil dem Kampf gegen die Jem’Hadar-Soldaten.

Dicht erzählt und hochspannend

„By Inferno’s Light“ ist ohne jeden Zweifel eine der besten Folgen der gesamten Serie. Das Tempo, die parallel laufenden Handlungen, die Spannung, alles greift perfekt ineinander. Die Veränderungen, die in der vorherigen Folge schon angedeutet wurden, werden dabei noch einmal bestärkt. Nicht nur tritt Cardassia dem Dominion bei, das seinen Fuß somit in die Tür des Alpha-Quadranten kriegt. Sisko schafft es außerdem, dass der Khitomer-Vertrag mit den Klingonen erneuert wird und sogar die Romulaner im Kampf beispringen. Wie sagt er am Ende zu Major Kira? „These are interesting times.“

„I cannot defeat this Klingon. All I can do is kill him, and that no longer holds my interest.“

Garak wächst über sich hinaus

Der emotionale Fokus der Folge liegt dabei eindeutig auf unseren gefangenen Helden. Es ist fast schon plakativ, wie sich ihre Herausforderungen in Körper (Worf) und Geist (Garak) aufteilen, doch es unterstreicht auch, wie entscheidend die Zusammenarbeit ist. Worfs Kämpfe gegen die Jem’Hadar stärken nicht nur die Moral der Gruppe, die sieht, dass sie ihren Wärtern trotz allem überlegen sind, sie dienen auch als Ablenkung. Nur so gewinnen sie Zeit, damit Garak seine Arbeit machen kann.

Garak auf der anderen Seite ist gezwungen, sich seiner Angst zu stellen. Tatsächlich ist diese Aufgabe noch aus einem ganz anderen Grund wichtig für ihn. Der Cardassianer ist bekanntlich ein undurchschaubarer Zeitgenosse, der sich mithilfe von Lügen geschmeidig durch den Alltag mogelt, aber auch unfähig ist, echte Verbindungen einzugehen. (Selbst Ziyal versucht er immer wieder fortzustoßen.) Jetzt aber ist er Teil einer Gruppe, die ihm bedingungslos vertraut, und ich glaube, das ist es am Ende auch, was ihn durchhalten lässt.

Dukat: „A few days ago, I swore all Cardassia lost would be regained. That space station you’re so fond of was built by Cardassia.“
Sisko: „Funny, I thought it was built by Bajoran slave labour.“

Die politische Gemengelage verändert sich

Derweil geht es auf der Station drunter und drüber, denn auch wenn die Flotte des Dominion zunächst nach Cardassia abdreht, kündigt Dukat an, dass sie sich alles zurückholen werden, was ihnen gehört. Und dazu zählt seiner Meinung nach auch Deep Space Nine, weshalb sich alle bereit machen, die Station zu verteidigen. Das Katz-und-Maus-Spiel ist bereits für sich ein Meisterwerk, mit einer Finte, die ganz Bajor zerstört hätte, ohne dass das Dominion auch nur einen Finger krümmt. Doch angesichts der politischen Erosionen tritt selbst das in den Hintergrund.

Sisko begreift die Situation als Chance und sorgt dafür, dass die Klingonen wieder Teil der Föderation werden. Davon profitieren beide Seiten, denn der Krieg gegen Cardassia hat das Klingonische Reich destabilisiert. Unmittelbar hat das zur Folge, dass die Klingonen Dauergast auf der Station werden – mit General Martok als Befehlshaber. Aber auch die Romulaner scheinen in den Kreis der Familie zurückzukehren, nachdem ihre Allianz mit den Cardassianern zerbrochen ist. Ob die Founder das vorhergesehen haben? Ein zerstrittener Alpha-Quadrant wäre leicht zu erobern gewesen, doch die alten Bündnisse wurden soeben erneuert.

By Inferno’s Notes

• Erinnert ihr euch noch an Siskos Vision in „Rapture“ vom Heuschreckenschwarm aus dem Wurmloch, der nach Cardassia fliegt? Jetzt wissen wir, was sie zu bedeuten hatte.
• Ich fand es ja äußerst raffiniert, dass ausgerechnet der Formwandler-Bashir Bluttests vorschlägt. Denn da er sie durchführt, konnte er anscheinend sicher sein, dass niemand ihn um einen bittet.

5 von 5 Bananen, die einem Breen niemals den Rücken zukehren.

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