Obi-Wan Kenobi | Part II (1×02)

„It’s just you seem kind of old and beat up.“

Obi-Wan kann Leia aufspüren und befreien, doch die Inquisitoren machen bereits Jagd auf ihn. Spoiler!

This would’ve been easier with the army

Obi-Wan Kenobi folgt Leias Entführern nach Daiyu. Ein Junge bringt ihn zu Haja Estree, einem vermeintlichen Jedi, der jedoch nur mithilfe von Magnet-Tricks Leuten in Not Kredits abknöpft. Immerhin aber erhält er von ihm Informationen, findet so schließlich Leia und kann sie befreien. Doch Inquisitorin Reva ist ihm bereits auf den Fersen und schickt Obi-Wans Fahndungsfoto an sämtliche Kopfgeldjäger des Planeten. Der Großinquisitor findet es allerdings gar nicht lustig, dass sich Reva ständig über seine Autorität hinwegsetzt.

… Vater sein dagegen sehr

Okay, seien wir ehrlich, „Part II“ lebt fast ausschließlich von den altklugen Bemerkungen Leias. Der Rest ist so banal wie vergessenswert, Obi-Wan latscht gelassen in eine Falle, vermeidet es geflissentlich, die Macht zu nutzen, was alles nur tausendmal schwieriger macht, und jagt hinter einem Mädchen her, das irgendwie gar nicht gerettet werden will. Ich hab ehrlich gesagt den Verdacht, die Schauspielerin hat sich in den Vertrag schreiben lassen, dass sie mindestens einmal pro Folge vor wem davonlaufen darf.

Obi-Wan: „Now, if anyone asks, we’re farmers from Tawl and you’re my daughter.“
Leia: „Granddaughter, maybe.“
Obi-Wan: „What?“

Der Jedi und der Möchtegern

Obi-Wan und Haja Estree bilden dabei ein interessantes Gegensatzpaar. Wie ich schon beim letzten Mal schrieb, hat Obi-Wan mit seinem alten Leben abgeschlossen, und das so radikal, dass er offenbar seit bald zehn Jahren seine Kräfte nicht mehr genutzt hat. (Das ist eine Interpretation, aber seinen verkniffenen Gesichtsausdruck, als er Leias Sturz auffängt, kann ich mir anders nicht erklären. Immerhin wissen wir von Yoda, dass die Größe eines Objekts keine Rolle spielt.)

Estree auf der anderen Seite scheint eine gewisse Bewunderung für die Jedi zu hegen und gibt sich selbst als einer aus, weil er sich in dieser Rolle gefällt. Das Theater, das er veranstaltet, ist ein bisschen lächerlich, aber er lebt für diese Momente purer Bewunderung und Dankbarkeit. Als er Obi-Wan und Leia zur Flucht verhilft, wäre es nicht nötig gewesen, sich auch noch Reva in den Weg zu stellen. Dass er es tut, liegt wohl in erster Linie daran, dass er auch diesen Moment einmal auskosten wollte. (Freilich war der am Ende nicht ganz so angenehm.)

Die Bösen behindern sich selbst

Schaut man sich den Plot der Folge genauer an, merkt man indes schnell, dass nicht viel dahintersteckt. Alle stellen sich so dermaßen blöd an, dass man sich fragt, wie die am Morgen nur in ihre Unterwäsche gefunden haben. Das trifft natürlich in besonderem Maße auf die „Bösewichter“ zu, die viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, um wirklich effektiv zu sein. Ich jedenfalls konnte mir nur noch vor die Stirn schlagen, als Obi-Wan am Ende nur deshalb entkommt, weil der Großinquisitor Reva wegen ihres Alleingangs zur Schnecke macht.

Wahrscheinlich sollen wir uns daraus jetzt irgendeine Moral basteln. Während die Bösen gegeneinander arbeiten, arbeiten die Guten zusammen und siegen deshalb … oder so. Ich muss sagen, bisher finde ich die Inquisitoren so als Idee nicht wirklich überzeugend. Wir erfahren hier in einem Nebensatz, dass es sich dabei zum Teil um Jedi handelt, die die Seite gewechselt haben, um ihr eigenes Leben zu retten. Das ist eigentlich ein spannendes Detail, aus dem aber bisher wenig gemacht wird.

Obi-Wan: „You’ll have to trust me eventually.“
Leia: „How can I trust you when I know you’re hiding something? You think the less you say, the less you give away, but, really, it’s the opposite.“
Obi-Wan: „How old are you?!“

Eine echte Skywalker

Leia überzeugt wie gesagt auch weiterhin allein durch Niedlichkeit und ihre frechen Konter. Wenig glaubwürdig fand ich allerdings ihren völliger Mangel an Angst oder Selbsterhaltungstrieb. Mag ja sein, dass sie die Tochter Anakins und Padmés ist, aber am Ende ist sie immer noch zehn Jahre alt. Kein Kind, das eben entführt wurde, interessiert sich nach der Rettung durch einen Unbekannten (!) und noch während der Flucht für Handschuhe oder kulinarische Köstlichkeiten auf einem Markt.

The Notes will hunt themselves

• Ich habe das starke Gefühl, dass ein Cameo von Liam Neeson als Qui-Gon Jinns Geist vorbereitet wird. Wofür ich natürlich total zu haben bin.
• Interessant, ich hätte tatsächlich erwartet, dass längst alle wissen, dass Anakin noch lebt. Hat der Imperator Darth Vader zehn Jahre lang in einem Bacta-Tank versteckt?

2 ½ von 5 Bananen ohne Armee.

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