Elementary | Stadt im Dunkeln (1×19)

Inmitten eines Schneesturms und bei reduzierten Ressourcen beschließen ein paar Diebe, den größten Geldtresor der Stadt auszurauben. Ein Verbrechen, das Sherlock und Watson am liebsten verhindern würden, bevor es überhaupt passiert. Plus: Miss Hudson! Ich warne vor Spoilern!

Sherlock und Watson werden zu einem Diebstahl mit Mord gerufen, doch da scheinbar nur ein paar neue Handy-Modelle fehlen, will er den Fall schon ablehnen, als er bemerkt, dass auch ein paar Blaupausen aus einem Architekturbüro im gleichen Gebäude entwendet wurden. Während die Stadt ohne Strom auf einen Schneesturm wartet, machen sich die Zwei zusammen mit Neubekanntschaft Pam in ihrem Schneeräumfahrzeug auf die Suche nach Hinweisen. Sie finden heraus, dass die Diebe planen, in den größten Geldtresor der Stadt einzubrechen, doch als sie dort eintreffen, ist das Geld bereits weg. Nun ist es an Sherlock, die nächsten Schritte der Täter vorherzusagen.

Was für eine kleine, feine Episode. „Stadt im Dunkeln“ beweist, dass es nicht immer die großen Storys und hunderttausend Sets sein müssen, denn gerade das reduzierte Setting macht hier den Reiz aus. Es passiert nicht sehr viel, das muss man ehrlicherweise zugeben, trotzdem funktioniert die Geschichte einfach. Holmes muss einmal kein Verbrechen rekonstruieren, sondern es quasi vorausahnen, und das wird aufgezogen wie ein ziemlich ungewöhnliches Roadmovie. Hinzu kommen noch die Rahmenbedingungen des Schneesturms, die für einige wunderschöne Bilder sorgen.

Da der Fall der Woche nun nicht wirklich viel Stoff hergibt, kommen wir gleich zur schönsten Überraschung des Abends: Miss Hudson. Tatsächlich hatte ich die Hoffnung bereits aufgegeben, sie hier noch zu sehen, ich dachte, man hätte sich dazu entschlossen, sie einfach ganz zu streichen. Doch hier ist sie, eine hochgebildete Muse und dazu noch Transgender. Ich mochte sie auf Anhieb, als sie auf Watsons Frage, ob sie eine Kaffee wolle, mit Tee antwortete und sogleich hinzufügte: „Weißen Darjeeling.“ Weil sie Liebeskummer hat, kommt sie erst mal bei Sherlock unter und putzt gleich mal die ganze Wohnung, weil sie unter einer kleinen Zwangsstörung leidet. Auf jeden Fall werden wir Miss Hudson nun häufiger sehen, wenn auch degradiert zur Putzfrau. (Das heißt dann wohl, Sherlock ist endlich von der Pflicht entbunden, einmal im Monat den Kühlschrank zu putzen, was tatsächlich noch in Kraft war.)

Notizen im Dunkeln. Der Originaltitel der Folge lautete „Snow Angels“, den Zusammenhang sehe ich aber nicht unbedingt. „Lebertran?“ – „Nein.“ Sherlock behauptet zwischen Tür und Angel, Watson habe „mehrere schwarze Gürtel“, ihr Blick ist unbezahlbar. Als Sherlock wertvollen Strom für sein Handy nutzt und Watson ihn deswegen rügt: „Es ist notwendig, ich ermittle in einem Mordfall.“ – „Sie surfen durch Instagram.“ Und Bell ist kein so toller Schüler: „Sehen Sie den Schatten?“ – „Ja, sieht wie’n Schatten aus.“ Warum eigentlich zieht sich Watson unter der Bettdecke an, obwohl sich Sherlock extra umdreht? (Ach so, ja, die Kamera.) Zwei Messerstiche zur Verschleierung einer Schusswunde – aua! Watson zu Sherlocks Lehrmethoden: „Der eine schielte, die anderen kannten sich vom Basketball-Camp, und einer hatte Hunde-Lupus … Ja, so fühlt es sich an.“ Clyde ist noch da und übernimmt diesmal die wichtige Rolle des Krankenwagens in Sherlocks Lageplan. Captain Gregson ist verwirrt: „Also, der Tacker ist ein Krankenwagen?“ – „Ja, gestern Abend war es eine Schildkröte.“ Der gespielte Aufstand auf dem Polizeirevier war auch witzig. Und Sherlock produziert per Pinsel Blutspritzer für Watson. (Genau deshalb brauchen die Zwei eine Putzfrau.)

5 von 5 Bananen im Schneesturm.

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