Doctor Who | Boom Town (1×11)

Pupsie ist zurück und lässt in Cardiff ein Atomkraftwerk bauen, das in die Luft fliegen soll, um ihr die Flucht von der Erde zu ermöglichen. Da hat der Doctor natürlich entschieden was gegen. Und hier die obligatorische Spoilerwarnung!

Der Doctor, Rose und Jack machen einen kleinen Abstecher nach Cardiff, um die TARDIS am Rift ein wenig aufzutanken. Zusammen mit Mickey wollen sie einfach nur einen lustigen Tag verbringen, doch ein Zeitungsartikel über die neue Bürgermeisterin bereitet diesem Plan ein jähes Ende. Die Slitheen Blon hat sich den Posten ergaunert und lässt nun ein Atomkraftwerk über dem Rift bauen, um die gewaltige Explosion, die das ohne Zweifel verursachen wird, zur Flucht von der Erde zu nutzen. Der Doctor nimmt sie in Gewahrsam, um sie auf ihren Heimatplaneten zurückzubringen, doch Blon fleht ihn an, davon abzusehen, da dort die Todesstrafe auf sie wartet.

Ganz ehrlich, bei dieser Folge bin ich hin und her gerissen. Es ist nicht so, dass ich mich beim Ansehen gelangweilt hätte, es gab etliche schöne Momente, und das moralische Dilemma, vor dem der Doctor stand, hätte eigentlich eine hervorragende Episode ergeben müssen. Aber „Boom Town“ krankt daran, dass sich Russel T. Davies vor einer Antwort auf die Frage, ob Blon den Tod verdient hat, feige drückt. Der Doctor kommt gar nicht erst in die Verlegenheit, sich entscheiden zu müssen, die TARDIS verwandelt Blon einfach wieder in ein Ei. Antiklimax hoch drei, wenn ihr mich fragt.

Der eindeutig überflüssigste Plot an dem Ganzen war aber Mickey. Wäre er in dieser Folge nicht dabei gewesen, hätte man ihn nicht vermisst, weil er für die Geschichte um Blon schlicht nicht relevant war. Natürlich ist mir klar, dass das Ziel war, hier einen Schlussstrich unter die Beziehung zwischen ihm und Rose zu ziehen, aber das ist so gründlich misslungen, dass man eigentlich nur den Kopf schütteln kann. Zum einen fragt Mickey Rose, ob sie eine Nacht zusammen verbringen wollen, obwohl er, wie er später sagt, inzwischen eine neue Freundin hat. Was hätte die wohl dazu zu sagen? Zum anderen willigt Rose aber auch ein, als Mickey das anbietet, und das ist genauso verlogen, denn sie hat sich zuletzt in praktisch jeder Folge an jemand anderen rangeschmissen. Versteht mich wirklich nicht falsch, ich war immer ein Fan von Rose, sie ist sympathisch und passt gut zu diesem Doctor, aber nach wiederholtem Sehen fallen solche Dinge schon auf, und ich weiß nicht, was damit bezweckt werden sollte. Sicher nicht, Rose als Flittchen zu charakterisieren.

Ganz anders sieht es mit dem Trio Doctor, Rose und Jack aus, das perfekt miteinander harmoniert. Das hatte sich schon in der letzten Doppelfolge angekündigt, zeigt sich hier aber nochmals sehr deutlich, und das hat für mich irgendwie die Frage aufgeworfen, wie viel Zeit seither eigentlich vergangen ist. Das Miteinander ist wirklich sehr freundschaftlich und entspannt, daher würde ich annehmen, die haben in der Zwischenzeit schon ein paar gemeinsame Abenteuer erlebt.

Notes Town. Ich musste übrigens noch mal nachschauen, wie die Slitheen heißt, in meinen Notizen heißt sie einfach Pupsie. Ihr wiederholter Versuch, sich wegzubeamen, war so herrlich. Die ganze Szene im Restaurant mit dem Doctor und Blon. Da war einerseits Slapstick, als sie ihn außer Gefecht zu setzen versucht und er das nonchalant abwehrt, aber auch ein ernstes Gespräch mit tiefsinnigen Ideen. Der Doctor bemerkt erstmals, dass sie von den Worten „Bad Wolf“ verfolgt werden, tut es aber mit einem Grinsen ab. Hält er es für unwichtig oder will er Rose einfach nur nicht beunruhigen? Und weil’s der süßeste Dialog überhaupt war:
Jack: „Aw, sweet. Look at these two. How come I never get any of that?“
Doctor: „Buy me a drink first.“
Jack: „You’re such hard work.“
Doctor: „But worth it.“

3 ½ von 5 Bananen auf dem Rift.

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