Elementary | Haus in Flammen (1×20)

Für Sherlock steht ein großer Meilenstein an, er ist seit einem Jahr drogenfrei. Natürlich möchte er das nicht feiern und nimmt nur zu gern einen Erpresserfall an, der unerwartet zu einem Mordfall wird. Spoiler!

Alfredos früherer Sponsor bittet Sherlock um Hilfe bei einem Erpresserfall. Seine Tochter wurde vor einigen Jahren vergewaltigt, und obwohl der Täter gefasst und im Gefängnis ist, erpresst nun jemand Geld mit der Drohung, ein Video von eben jener Vergewaltigung online zu veröffentlichen. Der Erpresser ist schnell gefunden, doch als Sherlock in dessen Wohnung einbricht, um Beweise zu sammeln, wird er zufällig Zeuge des Mordes an dem Mann. Er bittet Gregson, diese Information vorerst unter Verschluss zu halten, um den Komplizen nicht aufzuscheuchen, der das Video angeblich auf jeden Fall veröffentlicht, sollte dem Erpresser etwas passieren.

Diese Zusammenfassung des Inhalts ist so ungefähr eine realistische Einschätzung, was ich von der Folge verstanden habe. Obwohl der Fall nicht uninteressant war und das Thema Vergewaltigung frei von Sensationsgier behandelt wurde, hat mir das Ganze wenig gegeben, weil plötzlich zu viele Leute verdächtig waren und ich deren Namen und Funktionen nicht mehr auseinanderhalten konnte. Man hätte mir am Ende praktisch jeden als Mörder präsentieren können, und ich hätte’s geglaubt. Na ja.

Es ist fast bitter, dass die Folge außer dem Fall so wenig hergegeben hat. Da es aufs Finale zugeht, warten wir vermutlich alle auf Irene Adler, die irgendwann kommen muss, da man dafür extra Natalie Dormer gecastet hat. Doch auch diese Woche keine Spur von ihr, stattdessen feiert Sherlock seine einjährige Drogenfreiheit. Oder besser gesagt, er feiert sie nicht, weil sich alle um einen Tag vertan haben. Um ehrlich zu sein, diesen Plot fand ich auf eine Weise albern, für die mir die Worte fehlen. Auf der einen Seite ist es absolut nachvollziehbar, dass ein so pedantischer Mensch wie Sherlock darauf besteht, das exakte Datum zu feiern. Auf der anderen Seite ergab seine erste Erklärung für mich viel mehr Sinn: Dass Drogenfreiheit ein Zustand ist, in dem man sich befindet oder nicht, und den man folglich nicht an einem Datum festmachen kann. Schon, als er anfängt, er wolle nicht an die Zeit erinnert werden, kam mir das out of character vor, und nach drei verschiedenen Erklärungsversuchen war ich schließlich völlig ratlos, was denn nun wirklich der Grund für seine Ablehnung ist.

Notizen in Flammen. Da sich der Titel auf eine ziemlich unwichtige Dialogzeile bezieht, frage ich mich, was man sich nur dabei gedacht hat, der Originaltitel „Dead Man’s Switch“ ist auf jeden Fall anschaulicher. Sherlock tätowiert sich selbst. Er ist nämlich Beidhänder. (Ich weiß solche kleinen Informationen normalerweise sehr zu schätzen, sie führen in dieser Serie nur meistens zu nichts.) Außerdem findet er Erpresser schlimmer als Mörder und verabscheut Leute, die Katzen halten. (Letzteres finde ich wiederum lustig, weil meine „Detektelfe“ das auch tut.) Moment, er „bewundert und respektiert“ Gregson? Seit wann? Laut Sherlock führen auch alle Straßen nach Mekka. Als er Alfredo in den Kofferraum sperren will, damit er sich genauer an seine Beobachtung erinnern kann – solche Szenen sind Gold. „Sie sind ein Lügner! Der lügt!“ Ich möchte bitte Sherlocks „The End“-Shirt haben, danke.

3 von 5 erpressten Bananen.

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