Sleepy Hollow | Deliverance (2×07)

Hab niemals ungeschützten Verkehr mit Dämonen. Nun, Katrina kommt wie die Jungfrau zum Kinde, sie verschluckt eine verhexte Spinne und trägt plötzlich ein Dämonenbaby in sich. Spoilerwarnung!

Nachdem Katrina mit der Spinne infiziert wurde, will Henry sie fortbringen, doch mit Abrahams Hilfe gelingt ihr die Flucht. Während Ichabod Katrina in Sicherheit bringt, verfolgt Abbie Henrys Helfer und findet auf diese Weise heraus, dass Katrina mit Moloch selbst schwanger ist, der in weniger als zwölf Stunden geboren werden soll. Katrina glaubt, dass sie Henry überzeugen können, als „Sin Eater“ Moloch wieder aus ihr zu entfernen, doch der weigert sich. Ihre letzte Chance besteht in einer Schrifttafel, in die ein Stein eingefasst ist, der Moloch töten kann – doch die Zeit drängt.

Irgendwie ist in dieser Staffel der Wurm drin, und ich tu mich mit jeder Folge schwerer, sie unvoreingenommen zu reviewen. Was anfangs noch gut funktioniert hat, nämlich das hohe Tempo und die Dichte an Monstern und seltsamen Vorkommnissen, führt inzwischen dazu, dass einfach alles austauschbar wirkt. Während es also eigentlich für Spannung pur sorgen sollte, dass Katrinas Leben in Gefahr ist und Moloch gleichzeitig nie näher daran war, in unsere Welt zu kommen, war doch von der ersten Minute an klar, dass sie eine Lösung für beide Probleme finden würden. Nein, ich dachte nicht einen Augenblick lang, dass Katrina wirklich stirbt, und es war angesichts dessen mehr als lächerlich, dass sie Molochs Geburt ernsthaft erst in der letzten Sekunde verhindert haben.

Vielleicht ist der wahre Grund, warum die Story für mich von vorne bis hinten nicht funktioniert, aber auch das Auf und Ab der Beziehung von Ichabod und Katrina. Fast scheint es, als wollten die Autoren mit dem Flashback am Anfang darauf reagieren, dass ich vorletzte Woche noch schrieb, wir hätten die beiden so gut wie überhaupt nicht als Paar erlebt, aber gerade deshalb wirkt diese Szene fürchterlich aufgesetzt. Als Ichabod Katrina im Krankenhaus findet, ist er ganz aufgelöst vor Sorge, als sich aber herausstellt, dass sie schwanger ist, verdächtigt er sie sofort der Unzucht mit Abraham. Und nicht zu vergessen dieser alberne Streit darüber, ob Henry noch zu retten ist, nachdem Ichabod selber erst letzte Woche gesagt hat, er sei davon überzeugt. Das ist alles so konfus und hilft nicht, die Figuren glaubwürdiger zu machen.

Eine wirklich gute Szene allerdings hatte „Deliverance“ dann doch zu bieten, als Ichabod mit Irvings Hilfe ein Treffen mit Henry organisiert und ihn zu überzeugen versucht, Katrina zu retten. Nicht nur war der Dialog extrem pointiert geschrieben, Tom Mison und John Noble spielen sich die Seele aus dem Leib, und hier habe ich dann auch wirklich zum ersten Mal die Tiefe der Gefühle gesehen, die eigentlich hinter der Geschichte stecken sollen.

„I must internet immediately!“ Den größten Teil der Folge trägt Ichabod seine Haare wieder mal offen, ich fand’s großartig. Abbies Kommentar, dass sie Besitz hätte, wenn sie nicht Ichabods Rechnungen bezahlen müsste, war perfekt, und er musste sogar selbst darüber lachen. Ach ja, die guten alten Zeiten von Internetmodems: „Oh my God, it sounds like a swine being strangled.“ Wieso Rheyes ihnen plötzlich ohne viele Fragen hilft, hab ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Aber Ichabod hat offenbar in der Zwischenzeit Erste Hilfe gelernt, bravo!

2 ½ von 5 dämonischen Baby-Bananen.

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