Doctor Who | The impossible Planet (2×08)

Gefangen auf einem Planeten, der unwahrscheinlicherweise um ein Schwarzes Loch kreist, bleibt dem Doctor nichts anderes übrig, als sich den Wissenschaftlern anzuschließen, die im Planeten nach einer Energiequelle bohren. Währenddessen malt sich Rose schon mal ihr Leben mit dem Doctor in einem Reihenhäuschen aus … Spoiler!

Der Doctor und Rose stranden in einer Basis auf einem Planeten, der sich im Orbit um ein Schwarzes Loch befindet, während um sie herum ganze Galaxien hineingezogen werden. Sie erfahren, dass die Menschen in dieser Basis durch einen schmalen Tunnel auf den Planeten gekommen sind, in dem die Kräfte des Schwarzen Lochs nicht wirken, und sie versuchen nun, die gigantische Energiequelle zu finden, die dafür nötig ist, und die sich im Zentrum des Planeten befindet.

Ich kann mich entsinnen, dass mich dieser Zweiteiler damals umgehauen hat. Ich bin mit Science-Fiction aufgewachsen und fand es aufregend, dass auch „Doctor Who“ so aussehen kann. Seltsamerweise ist viel von dem Zauber über die Jahre verloren gegangen, vielleicht auch, weil mir die Geschichte um Satan, der irgendwo in einem Planeten vergraben liegt, heute etwas plump erscheint. Trotz einiger Schwächen zählt „The impossible Planet“ aber zu den herausragenden Folgen der Tennant-Ära, die etwas zutiefst Menschliches, nämlich die Angst vor der Hölle und dem absolut Bösen, so umsetzt, dass es selbst in einer aufgeklärten Zukunft noch glaubwürdig wirkt. Die Folge baut auf der Idee auf, dass etwas, was unsere Geschichte dermaßen geprägt hat, nicht komplett erfunden sein kann, sondern einen wahren Kern haben muss.

Zu den erwähnten Schwächen der Folge zählt meiner Meinung nach die Art und Weise, wie sich die Beziehung zwischen Rose und dem Doctor entwickelt. Speziell rückblickend frage ich mich häufig, ob die Autoren an diesem Punkt einfach so weit gesunken waren, dass sie nur noch Fanservice betrieben, oder ob sie tatsächlich dahinter standen. Ich meine, Rose konnte ihr Grinsen ja kaum unterdrücken, als die TARDIS weg war und sie dem Doctor ausmalte, wie ihr künftiges sesshaftes Leben aussehen würde – natürlich in trauter Zweisamkeit. Und damit auch der Letzte versteht, dass der Doctor und Rose jetzt total das Paar sind, schmatzt sie ihm, als er nach unten fährt, um das Bohrloch zu untersuchen, auch noch einen dicken Kuss auf den Helm. (Für solche romantischen Gesten bin ich wohl zu praktisch veranlagt, ich dachte in dem Moment nur daran, dass er jetzt diesen riesigen Fettfleck mitten im Blickfeld hat.)

Noch ein paar Worte zu den Ood, die hier zum ersten Mal auftauchen. Für mein Empfinden hat man es sich hier ein bisschen zu leicht gemacht, als man sagte, sie seien Sklaven, weil sie nichts anderes wünschen, als anderen zu dienen. Ich sehe durchaus, dass es darum ging, scheinbar stumpfsinnige Diener zu haben, die plötzlich von außen kontrolliert und so zur Gefahr werden, ganz abgesehen davon, dass sich Rose mal kurz drüber empören darf. Was mich stört, ist allein die Tatsache, dass man aus der Thematik selbst schon eine ganze Folge hätte machen können, um die Frage herum, ob Sklaverei eigentlich Sklaverei ist, wenn die Sklaven es nicht anders wünschen. Oder andersherum gefragt: Wäre es für sie wirklich eine Befreiung, wenn sie selbst über ihr Leben bestimmen könnten?

The impossible Notes. Der Opener mit „we must feed“ war einfach nur billig. „It’s buried beneath us. In the darkness, waiting.“ – „What’s your job, chief dramatist?“ Der Doctor umarmt wahllos Leute, anderswo würde man das als verrückt bezeichnen. Noch jemand, der bei den Schriftzeichen auf Tobys Haut an Dark Willow aus „Buffy“ denken musste? Zugegeben, die Höhle mit dem Tempel, den großen Statuen und dem Siegel war ziemlich beeindruckend. Die Hoffnung, dass wir mehr über die Zivilisation erfahren, ist verschwindend gering, oder?

4 ½ von 5 Bananen am Rande des Schwarzen Lochs.

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