Sleepy Hollow | Sins of the Father (3×12)

Verfolgt von einem tödlichen Monster, wendet sich Atticus Nevins an Abbie. Die hat noch immer mit den Nachwirkungen ihres Ausflugs in die Katakomben zu kämpfen und leidet zunehmend unter Halluzinationen. Spoiler!

Atticus Nevins taucht unvermittelt wieder in Sleepy Hollow auf und wendet sich an Abbie, weil er angeblich von einem Ghul verfolgt wird, der ihm und Corbin schon während ihrer gemeinsamen Zeit bei der Armee begegnet ist. Sie finden heraus, dass tatsächlich ein Wesen unterwegs ist, das nach und nach die Leute ausschaltet, mit denen Nevins früher zusammengearbeitet hat, doch zu spät merken sie, dass Nevins selbst es ist, der es kontrolliert.

Machen wir uns nichts vor, diese Folge war ziemlich durchschnittlich und hat gewiss nicht den emotionalen Durchbruch gebracht, den ich mir angesichts des Titels erhofft hatte. Die Treffen von erst Jenny und dann Abbie mit ihrem Vater haben keine großen Erkenntnisse gebracht, und der Fall des Ghuls war im Grunde auch nur ein Monster of the Week. Lobend erwähnt sei aber die wunderbar schleichend erzählte Veränderung von Abbie, die wir am Ende betend vor einer der seltsamen Runen sehen, „you saved me, I’m yours“ deklamierend.

Ich glaube, das Problem mit Daddy Mills ist, dass wir eigentlich nie sehr viel über ihn erfahren haben, weshalb das durchschnittliche Interesse des Zuschauers an ihm so ungefähr gegen null geht. Eigentlich können die Autoren hier nur viel falsch, aber fast nichts richtig machen. Denn stellt sich heraus, dass er heimlich auch Dämonen bekämpft, hätte das einen faden Beigeschmack. Auf der anderen Seite ist ein normaler Mann neben zwei starken Frauen wie Abbie und Jenny ziemlich unbedeutend und kaum die Sendezeit wert. Ich fand es insofern ganz treffend, als Abbie auf sein Angebot, ihr zu helfen, wenn sie gerade eine schwere Zeit durchmacht, nur antwortet: „I’ve got people for that now.“ Für die Kindheit der beiden mag seine Abwesenheit prägend gewesen sein, für ihr Erwachsenenleben ist nun allerdings seine Anwesenheit unwichtig.

Was von dem Plot um Atticus Nevins im großen Plan der Staffel zu halten ist, ist auch nur schwer einzuschätzen. War der Aufwand, den er betrieben hat, um sich bei Ichabod und Co. einzuschleichen, wirklich nötig, um an Corbins erste Fallakte heranzukommen? Er war ohnehin der Einzige, der wusste, wo sie zu finden ist, also hätte sich sicher auch eine Gelegenheit für einen heimlichen Einbruch finden lassen, nicht? Der Ghul fühlte sich daher wie ein irgendwie um der Spannung willen reingepopeltes Monster an, das noch nicht mal visuell besonders aufregend war. (Und ganz ehrlich, auf die Nahaufnahme der Hand, die sich durch den Brustkorb von Randall bohrt, hätte ich gut verzichten können.)

Die Frage bleibt, was geht mit Abbie vor sich? Sie leidet unter Halluzinationen, und ein rationaler Teil von ihr scheint zu glauben, dass es sich um ein psychologisches Problem handelt, weshalb sie ihren Vater auch nach dem Krankheitsverlauf ihrer Mutter fragt. Andererseits scheint ihr aber schon klar zu sein, dass mehr dahintersteckt, anders lässt es sich meiner Meinung nach nicht erklären, dass sie sich niemandem anvertraut. Und wer ist es, den sie anbetet? Für wen steht diese Rune?

„Are they all this ugly?“ – „Actually, usually they’re worse. This one’s not too bad.“ Der Bruch zwischen dem Hidden One und Pandora war diese Woche allzu offensichtlich. „As I suffer, so shall you“, sagt er ihr, als sie sich über den Verlust ihrer Kräfte beklagt. Ichabod singt beim Kochen Opern – eine Schande, dass Abbie das verpasst hat. Ichabods Verhörmethoden fand ich jedoch seltsam, inwiefern hilft es, das Opfer zu mästen? (Aber: WANT MORE CHICKEN.) Ich blick da nicht mehr durch … Danny arbeitet für jemanden, der mit Nevins Geschäfte macht und deshalb die Fahndung nach ihm zurückfährt, bevor er ihn erschießt?! Wie Abbie und Ichabod gemeinsam Sandwiches machen, war zu süß.

3 von 5 väterlichen Bananen.

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