Wonderfalls | Lying Pig (1×10)

Nun, da Heidi wieder in der Stadt ist und den festen Vorsatz hat, ihren Ehemann zurückzuerobern, würde man meinen, dass Jaye ihre Zweifel endlich auf die Reihe kriegt. Doch nein, das Schweinchen in der Werbung sagt „mend what is broken“. Warnung vor leicht verwirrter Frustration und Spoilern!

Als Jaye bei Eric hereinschneit, ist seine Frau Heidi gerade dabei, sich an ihn heranzumachen, und weil er mit dieser Situation völlig überfordert ist, rennt er einfach weg. Jaye erhält den Auftrag, die Beziehung von Eric und Heidi zu kitten, was selbst ihr zu viel ist, weshalb sie ihren Bruder Aaron endlich in alles einweiht und ihn dann bittet, alles zu entsorgen, was auch nur entfernt ein Tiergesicht hat. Als dann aber ein Schwein in der Fernsehwerbung den Auftrag wiederholt, rastet Jaye aus, wirft ihren Fernseher aus dem Fenster – und trifft Heidi genau am Kopf. Als die im Krankenhaus aufwacht, scheint sie sich an nichts zu erinnern und denkt, dass sie noch immer in den Flitterwochen ist. Oder ist das am Ende nur ein Trick?

Es kommt ja selten vor, dass ich mich bei einer Serie ernsthaft frage, ob die Autoren den Verstand verloren haben, aber nach dieser Folge bin ich mir da wirklich nicht mehr sicher. Jaye als Heldin der Geschichte sollte zumindest gelegentlich mal einen Erfolgsmoment haben, im Grunde sollte ihr eigentlich sogar das Happyend gehören. Stattdessen aber rettet sie die Ehe des Mannes, den sie selber liebt, und das nur, weil ihr das irgendwelche Tierfiguren sagen? Auch wenn die Folge zu den wirklich guten zählt (davon zeugen anderthalb Seiten Notizen), die Auflösung macht mich nicht glücklich.

Ich fand es allerdings großartig, wie sie die frische Beziehung zwischen Aaron und Mahandra thematisiert haben. Denn natürlich ist es komisch, dass sich die Zwei verlieben, nachdem sie jahrelang befreundet waren und einander fast so gut kennen wie Geschwister. Aber am Ende funktioniert das doch erstaunlich gut. Übrigens ist mir Aaron nach dieser Folge endgültig ans Herz gewachsen. Obwohl er Jaye zuvor immer mit dem Milchkännchen aufgezogen hat, urteilt er nicht über sie, nachdem sie ihm alles erzählt hat. Stattdessen nimmt er alle Figuren mit, klaut seinen Eltern sogar die Flamingos aus dem Vorgarten („Are those my flamingos?“ – „No.“) und in Erics Bar den Plastikfisch hinterm Tresen („I just came for the fish.“). Und ganz besonders süß: Er entsorgt die Sachen nicht etwa, sondern versucht, sie dazu zu bringen, mit ihm sprechen!

Was genau der Plot um Jayes Mum und den Fan, der sie um ein Date bittet, sollte, ist nicht ganz klar geworden. Doch da Jayes Kaugummi der Auslöser all dessen ist („spit out your gum“ sagt die Schlange auf Erics Shirt) und in einem Durcheinander gipfelt, das verhindert, dass Jaye Eric ihre Gefühle gesteht, hatte er wohl schon seine Berechtigung. Abgesehen davon war es köstlich, wie sich Sharon mehr als ihr Vater darüber aufregt, dass ihre Mutter mit einem anderen Mann ausgeht, und sie am Ende beide im selben Restaurant sitzen und ihnen nachspionieren.

Get to the church in time! „So it’s not just the cow creamer … interesting.“ Oh, Aaron, wie kann man dich nicht lieben? Herrlich auch, als Jaye gegenüber Heidi das mit der Schlange auf Erics Shirt rausrutscht, und Heidi dann ganz verwirrt fragt, ob das eine Penis-Anspielung war.

3 von 5 Bananen mit Amnesie.

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