Doctor Who | The Fires of Pompeii

Es ist „Volcano Day“ in Pompeji, Donna versteht das Konzept von Geschichte nicht, und der Doctor hadert mal wieder mit seiner Rolle als einsamer Gott. Achtung, Spoiler!

Der Doctor bringt Donna mutmaßlich ins Antike Rom, nur um bald darauf festzustellen, dass sie stattdessen in Pompeji gelandet sind – kurz vor Ausbruch des Vesuvs. Eine Änderung des Reiseziels scheint leider ausgeschlossen, denn die TARDIS wurde inzwischen an den Steinmetz Caecilius verkauft. Während Donna noch versucht, den Doctor dazu zu überreden, die Menschen vor dem Vulkanausbruch zu warnen, stellt sich heraus, dass die Pyrovile hinter allem stecken und der Doctor Pompeji opfern muss, um die Welt zu retten.

Auch wenn es langsam etwas eintönig wird, dass der Doctor immer gleich die ganze Welt retten muss, zählt „The Fires of Pompeii“ zweifellos zu den besseren Varianten davon. Die Idee, dass der Doctor für den Vulkanausbruch verantwortlich ist, legt eine unerwartete Schwere auf die ohnehin schon große Bürde, geschichtliche Ereignisse nicht ändern zu dürfen. Und es ist nur allzu verständlich, dass Donna das nicht hinnehmen will, denn anders als die Timelords kennt sie die Zeit nur als unmittelbar und daher beeinflussbar.

Die Serie wirft dabei eine interessante moralische Frage auf. Es ist klar, dass sie den Vulkanausbruch als solchen nicht verhindern dürfen. Und natürlich können sie auch nicht einfach alle Leute aus Pompeji wegbringen. Aber bedeutet nicht jeder gerettete Mensch auch eine gewisse Erleichterung? Donna trifft die Entscheidung, dem Doctor nicht nur als Assistentin zur Seite zu stehen, sondern diese im Grunde unfassbare Tat mit ihm zu teilen: Sie legen den Hebel am Ende gemeinsam um. Unter diesem Gesichtspunkt ist es nur logisch, dass Donna ein gewisses Mitspracherecht einfordert, indem sie den Doctor dazu bringt, wenigstens Caecilius und seine Familie zu retten: „Just save someone.“

Was für sich genommen ein spannendes Gedankenspiel darstellt, nutzt Russell T. Davies natürlich mal wieder, um den Doctor als gottgleich zu romantisieren. Ich erinnere mich an diverse schwermütige Dialogzeilen à la „the burden of a timelord“, die in keinem Verhältnis zu Albernheiten wie der Wasserpistole stehen. Ich glaube, man kann diese Themen durchaus subtiler anbringen.

The Notes of Pompeii. Wie die bei den Erdbeben ganz routiniert alle beweglichen Teile ihrer Wohnung festhalten, ist zum Kugeln. „She is returning“ dürfte dann wohl erneut eine Anspielung auf Rose sein. Außerdem kryptisch: „There’s something on your back.“ Zwei erwähnenswerte Gaststars hatte diese Folge ebenfalls, nämlich Karen Gillan als eine der Seherinnen (sie spielt ab Staffel 5 Amy Pond) und Peter Capaldi als Caecilius (er ist ab Staffel 8 der Doctor).

3 ½ von 5 brennenden Bananen.

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