The Magicians | Word as Bond (2×08)

„No hurting anyone. No casting magic. No sex. Trust me. You locked down any possible fun.“

Nach der Abtreibung des dämonischen Babys ist Julia ein ganz anderer Mensch und verfolgt ihre Rachepläne mit neuem Elan. Quentin schickt sie sicherheitshalber nach Fillory und sucht zusammen mit Kady und Penny nach Danas Sohn. Spoiler!

Befreit von Reynards Baby und einem Teil ihrer eigenen Seele, ist Julia plötzlich nicht nur völlig furchtlos, sondern auch auffallend skrupellos. Damit macht sie Margo das Leben nicht gerade leichter, die mit Eliot im Koma das Königreich Fillory allein regieren muss und auch noch einem Krieg mit Loria entgegenblickt. Quentin sucht derweil weiter nach einer Möglichkeit, Alice zurückzuholen, während die ihre tägliche Stunde in seinem Körper dazu nutzt, ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

Auch wenn das mit erfreulich viel Understatement inszeniert ist, stellt „Word as Bond“ einmal die Frauen der magischen Welt in den Vordergrund. Und die erweisen sich allesamt auf ihre Weise als ausgesprochen stark. Was der Folge und letzten Endes der ganzen Staffel weiterhin fehlt, ist der rote Faden, ein spürbares Ziel, auf das die verschiedenen Plots hinauslaufen. Für mich immer noch ein Problem, da die Dramaturgie entsprechend zu wünschen übrig lässt.

Wie ich schon nach „Plan B“ vermutet habe, hat Julia etwas von ihrer Seele opfern müssen, um das Baby loszuwerden. Im Original ist von „shade“ die Rede, was wörtlich eher „Schatten“ bedeutet, in diesem Zusammenhang aber wohl schon ihre Seele meint. Und wie anders ist diese Julia! Furchtlos, enthusiastisch, egoistisch – fast ein bisschen wie der typische Brakebills-Student, will mir scheinen. Nachdem sie sich in Fillory einen starken Unsichtbarkeitszauber besorgt hat, kann sie sich ganz auf ihre Rachepläne konzentrieren, und diese Kombination aus Talent und Skrupellosigkeit macht Julia zu einer ernstzunehmenden Gegnerin für Reynard. (Was ihm, glaube ich, bisher nicht bewusst ist. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob er bei ihrer kurzen Begegnung gemerkt hat, dass sie nicht mehr sein Kind trägt.)

Nachdem Quentin Julia jedenfalls in Fillory abgeliefert hat, um sie vor sich selbst zu schützen, obliegt es in erster Linie Kady und Penny, weiter nach Danas Sohn zu suchen. Ich mochte das kleine Gerät, das wie ein kleiner Feldstecher in die Vergangenheit schauen konnte, aber dass Dana sogar an diese Möglichkeit gedacht und das Gesicht des Mannes ausgelöscht hat, der ihr Baby mitgenommen hat, das kam überraschend. Immerhin findet Penny seinen Namen heraus, wenngleich er sich dafür dazu verpflichten muss, über seinen Tod hinaus in der Bibliothek in den Neitherlands zu arbeiten. Er macht das eindeutig für Kady, die wiederum völlig überfordert ist und sicher nicht die Art von Beziehung möchte, die Penny vorschwebt.

Bleibt noch Alice, die Quentins Naivität und – nennen wir es beim Namen – seine Dummheit für ihre eigenen Zwecke ausnutzt. Erst lässt sie ihn glauben, sie recherchiere ebenfalls, wie sie gerettet werden kann, dann lockt sie ihn an einen Ort, wo sie Father Joseph rufen kann, einen jahrhundertealten Niffin, der sich als einziger dauerhaft dagegen wehren konnte, eingesperrt zu werden. Dass er sich weigert, Alice auszubilden, ist für unsere Klassenbeste sicher auch eine neue Erfahrung. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit aber noch etwas anderes: Alice auf diese Weise mit sich herumzutragen, wird für Quentin auf Dauer tödlich sein. Zum Glück wissen Penny und Kady endlich Bescheid und bringen den Jungen hoffentlich zur Vernunft!

Note as Bond. Natürlich wird ein magischer Vertrag mit Blut besiegelt, wie auch sonst? Eliot hatte in dieser Folge sträflich wenig zu tun, aber durch die Sorge um ihn zeigt Margo einmal eine unerwartet verletzliche Seite an sich. „I love you.“ Huch, das kam unerwartet.

4 von 5 seelenlosen Bananen.

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