A Series of unfortunate Events | The hostile Hospital (2×07+08)

„A fake doctor’s work is never done.“

Es verschlägt die Baudelaires in ein gruseliges Krankenhaus, wo Graf Olaf Violets Kopf amputieren will. Spoiler!

Let’s loose our first patient

Die Baudelaires schließen sich einer Gruppe Freiwilliger an, die zum Heimlich Hospital fahren, um die Kranken mit Gesang und Luftballons aufzuheitern. Dort angekommen, freunden sie sich mit Hal an, der mit strenger Hand die „Library of Records“ führt, wo die Kinder Antworten zu finden hoffen. Doch auch Graf Olaf lässt nicht lange auf sich warten und schleicht sich als Doktor ein. Als Violet in seine Hände fällt, will er ihr operativ den Kopf entfernen.

Der Stoff für Alpträume

„The hostile Hospital“ ist zweifellos die bisher düsterste Folge der Serie, und das liegt wohl zu einem guten Teil auch daran, dass heruntergekommene Krankenhäuser, in denen fragwürdige Operationen durchgeführt werden, per se gruselig sind. Insbesondere die Szene, als Violet narkotisiert wird und Graf Olaf ihr eröffnet, dass er vorhat, ihren Kopf zu amputieren, dürfte wohl so einigen Kindern Alpträume bescheren. Zum ersten Mal erleben wir die Baudelaires wirklich hilflos – Violet ans Bett gefesselt und bewusstlos, und Klaus in seiner Verkleidung als Dr. Faustus, die Graf Olaf natürlich sofort durchschaut und ihn damit quält, dass er die Operation an seiner Schwester durchführen soll.

„Scientists have discovered that many health problems are rooted in the brainial area. And so the best thing to do for the patient is remove the head altogether.“

Ein Wendepunkt für die Geschichte

In vielerlei Hinsicht stellt die Folge aber auch einen Wendepunkt in der Geschichte dar. Violet lehnt es zunächst strikt ab, Hale die Schlüssel für die Bibliothek zu stehlen, weil er ein guter Mensch ist, der ihnen wortwörtlich blind vertraut. Aber auch, weil sie, wie sie betont, dann genau die Verbrecher wären, als die sie von der Presse dargestellt werden. Am Ende muss sie ihre Prinzipien über Bord werfen, weil sie keine andere Möglichkeit haben, um an Informationen zu kommen. Auf diese Weise erfahren sie aber auch, dass ein Elternteil den Brand überlebt haben könnte, wodurch „The hostile Hospital“ eben auch die lange verloren geglaubte Hoffnung auf ein Happyend weckt. (Es ist indes eine kleine Hoffnung, denn wie oft haben wir schon lernen müssen, dass dies keine glückliche Geschichte ist?)

Die Yoko in Olafs Gruppe

Esmé ist auch weiterhin eine unglaubliche Nervensäge, in ihrer Rolle als Krankenschwester sogar noch viel mehr. Ich fand es ziemlich bezeichnend, dass selbst der Hakenmann bemerkt: „I liked it so much better before Yoko showed up.“ Denn das ist auch mein Gedanke, die Dynamik der Gruppe um Graf Olaf funktionierte wesentlich besser ohne sie. Zumal sie auch weiterhin nur ein Ziel hat: die Zuckerdose finden. Ich bin mir nicht sicher, ob sie immer noch glaubt, dass Violet sie hat, oder ob sie denkt, dass sie mit dem Hospital verbrannt ist, doch wir Zuschauer sehen, dass eine mysteriöse behandschuhte Hand sie aus den Flammen gerettet hat.

„Sometimes life feels like some dismal story presented as entertainment by some cruel and invisible author.“

The hostile Notes

• Eine weitere Erklärung für die Abkürzung V.F.D.: Volunteers Figthing Disease.
• Es lohnt sich übrigens, auch die Beschriftungen im Heimlich Hospital zu lesen. Nur eine Auswahl der Stationen: Hit by a Bus, Pee in a Cup, Swollen Tongues, Something you shouldn’t have.
• Die „Shining“-Hommage mit den Zwillingen war äußerst effektiv.
• Und erst Graf Olafs direkter Blick in die Kamera, als er die Sicherheitsmonitore mit „I hate boring television“ kommentiert!

4 ½ von 5 amputierten Bananen.

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