A Series of unfortunate Events | The carnivorous Carnival (2×09+10)

„Sometimes a story ends before it’s over, with unanswered questions, unresolved plots, lingering suspense blanketing the world like snow. Or like smoke from a suspicious fire.“


Um Antworten auf seine Fragen zu bekommen, besucht Graf Olaf den Jahrmarkt der Hellseherin Lulu. Antworten, die auch die Baudelaires interessieren. Spoiler!

We don’t look anything like carnival freaks

Graf Olaf fährt zum Caligari Carnival, um die Hellseherin Madame Lulu zu fragen, ob tatsächlich noch ein Elternteil der Baudelaires am Leben ist. Madame Lulu, bei der es sich in Wirklichkeit um die Bibliothekarin Olivia handelt, hält Olaf hin, der daraufhin beschließt, ihrem erfolglosen Jahrmarkt zu neuem Ruhm zu verhelfen, indem er einen der Freaks an hungrige Löwen verfüttert. Die Baudelaires, die sich als zweiköpfiger Mensch und Wolfskind ebenfalls eingeschlichen haben, planen derweil mit Olivia ihre Flucht.

Erste Antworten

Auch wenn es eigentlich unverzeihlich ist, mit welch fiesem Cliffhanger wir nach dieser Folge sitzengelassen werden, wir bekommen doch immerhin endlich Antworten auf Fragen, die uns zum Teil schon seit der ersten Staffel begleiten. So erfahren wir zum Beispiel endlich, das V.F.D. für „Volunteer Fire Department“ steht und es sich dabei um eine Geheimorganisation handelt, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, Brände zu löschen – wörtlich wie auch im übertragenden Sinne. (Jetzt ergibt das übrigens auch Sinn, warum sie ihr Quartier in der Feuerwache von V.F.D. hatten!) Im Laufe der Zeit jedoch fand eine Spaltung statt, als einige Mitglieder Gefallen daran fanden, stattdessen Brände zu legen. Was irgendwie erklärt, warum Olaf derart von Feuer besessen ist.

„It can be frustrating to live in suspense, not knowing what’s around the next curve in the road. You may feel as if you are on the edge of a cliff, not knowing if you will fall, how sharp the rocks are at the bottom, or if you will have time to scream. But life is like that. It’s a cliffhanger.“

Zu viel des Guten

Das Setting hingegen hat weniger gut funktioniert, was wohl vor allem daran liegt, dass die ganze Serie dermaßen skurril ist, dass eine Freakshow irgendwie unnötig erscheint. (Wenngleich ich mich köstlich darüber amüsiert hab, dass es als grausige Missbildung angesehen wird, wenn jemand zugleich Links- und Rechtshänder ist.) Und die ganze Idee mit den Löwen, und dass die Freaks es als große Ehre ansehen würden, von ihnen gefressen zu werden, ergab für mich auch so gar keinen Sinn. Obwohl Olaf erst am Ende erklärt, dass er weiß, wer der zweiköpfige Mensch wirklich ist, gehe ich davon aus, dass er die Verkleidung der Baudelaires wesentlich früher durchschaut hat und ganz bewusst sie als Futter für die Löwen ausgewählt hat. Es wäre nur wirklich hilfreich gewesen, das irgendwann mal anzudeuten, denn dann hätte der Löwen-Plot nicht so unsinnig gewirkt.

Viele Verluste

Zu schade, dass wir mit dieser Folge auch Olivia verlieren. Ich fand es ja ehrlich gesagt äußerst amüsant, dass ihr Kostüm das bisher einzige war, das ich wirklich nicht durchschaut habe, bis sie sich zu erkennen gegeben hat. Olafs Verkleidungen sind regelmäßig so offensichtlich schlecht, und selbst die Baudelaires haben in dem Punkt nicht gerade Talent bewiesen. Die Organisation jedenfalls verliert ein Mitglied nach dem anderen, das hat der Flashback zu Beginn der Folge noch einmal allzu deutlich gemacht, denn da durften wir einige Gesichter aus der ersten Staffel wiedersehen. Wie müssen außerdem mitansehen, wie Lemony Snicket eine Warnung zu spät bekommt und seine Beatrice deshalb nicht mehr retten kann, bevor sie von Olaf vom Dach geschubst wird. Doch was hatte „Olaf knows“ zu bedeuten? Was weiß er? Hat das immer noch mit der Zuckerdose zu tun, die Beatrice gestohlen haben soll?

Esmé Squalor: „If she’s so good at fortune-telling, why does she live out here in the Hinterlands instead of having her own television show in the city?“
Count Olaf: „I tried that for nine years. Look where it got me.“

Der Cliffhanger

Ich gebe zu, die Versuchung ist groß, jetzt nachzulesen, wie die Geschichte ausgeht. (Herzlichen Dank für einen absolut unmöglichen Cliffhanger!) Dass Violet und Klaus überleben werden, auch wenn es aktuell absolut nicht danach aussieht, davon ist freilich auszugehen, schließlich handelt diese Geschichte von ihnen. Aber wir wissen nicht, ob wirklich ein Elternteil überlebt hat, wovon zumindest Jacques überzeugt war, auch wenn Olivia diese Information nicht bestätigen konnte. Wir wissen außerdem nicht, wer die vorherige Lulu war, von der Lemony Snicket behauptet, dass er sie „sehr gut“ kennt. Ich meine, nach allem, was wir wissen, könnte sogar sie die Mutter von Violet, Klaus und Sunny sein. Und bei allem was recht ist, was zum Teufel ist an dieser Zuckerdose so besonders?!

The carnivorous Notes

• Also, so wahnsinnig oft, wie Lemony Snicket behauptet hat, kam die Wendung „in the belly of the beast“ am Ende aber gar nicht vor – lediglich dreimal.
• Olivia überlässt den Baudelaires eine Karte, die zum Hauptquartier von V.F.D. führen soll, und zu diesem ist nun Graf Olaf unterwegs.
• Wenn Neil Patrick Harris als Graf Olaf im weiter oben zitierten Dialog auf seine Serie „How I met your Mother“ verweist, ist das erneut ein absolutes Meta-Highlight.

4 von 5 total normalen Bananen.

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