The Orville | Deflectors (2×07)

„On Moclus, mediocrity is the only behaviour above suspicion.“


Der Moclan Locar freundet sich auf der Orville mit Keyali an und gesteht ihr, dass er auf Frauen steht. Kurz darauf wird er ermordet. Spoiler!

The galaxy is full of so many unhappy people

Die Orville erhält Besuch von Locar, einem berühmten Ingenieur von Moclus, der die Deflektorschilde des Schiffs verbessern soll. Obwohl es sich bei Locar um den Exfreund von Bortus handelt, verläuft zunächst alles harmonisch, Klyden lädt ihn sogar zum Essen ein. Dann aber gesteht Locar Keyali gegenüber, dass er sich zu weiblichen Partnern hingezogen fühlt – auf Moclus ein Verbrechen. Kurz darauf wird Locar im Simulator ermordet, und der Verdacht fällt aufgrund seiner gewalttätigen Vorgeschichte schnell auf Klyden.

Die etwas andere Valentinsfolge

Wenn „Deflectors“ das „The Orville“-Äquivalent einer Valentinstag-Episode sein soll, dann hat da wohl jemand seine rosarote Brille vergessen. Denn statt glücklicher Paare gibt es nur Trennung, mutmaßlichen Mord und Schande. Wieder einmal stehen dabei die Moclan im Mittelpunkt, eine rein männliche Spezies, die die wenigen weiblichen Mutationen gnadenlos ausmerzt. Wenn die Folge eines beweist, dann wohl, dass es selbst auf Moclus zumindest theoretisch für jeden Topf den passenden Deckel gäbe.

Es ist offensichtlich, dass Locars Schicksal eine Metapher für jene Länder der Welt darstellt, in denen jede Abweichung von der sexuellen Norm noch immer als Verbrechen angesehen wird. Schlimmer noch: als pervers. Locar muss auf seiner Heimatwelt nicht nur Strafe fürchten, sondern vor allem Schande.

Topa: „What is a relationship?“
Bortus: „It is what comes before the egg.“

Keine Sympathiepunkte

Es bleibt rätselhaft, warum „The Orville“ daraus eine Kriminalgeschichte machen muss, denn bis zu diesem Punkt fühlen wir Zuschauer mit Locar und wünschen ihm, dass er einen Ausweg findet. Dass der allerdings darin besteht, seinen Tod vorzutäuschen und diesen Mord einem völlig Unschuldigen anzuhängen, macht ihn nicht unbedingt sympathischer.

Das Schlimmste daran aber ist, dass es ihm egal ist. Sicher, Klyden mag bigott sein, doch das hat er nicht verdient. Und damit macht die Folge ihr Anliegen in meinen Augen leider völlig zunichte. Statt Sympathie für Locar und seine Situation zu wecken, charakterisiert sie ihn als Egoisten, der mindestens so viele Vorurteile hat wie seine Artgenossen.

Ein Ende so überraschend wie der Anfang

Das zweite große Thema der Folge ist die Trennung von Kelly und Cassius. Ähnlich wie die Tatsache, dass sie in einer Beziehung sind, kam auch die Information, dass es schon länger nicht mehr gut läuft, für mich ziemlich aus dem Nichts. Die emotionale Investition fehlt da jedenfalls, und im besten Fall sind Cassius’ Versuche, Kelly zurückzugewinnen, für ein paar Lacher gut. Das ist schade, denn ich mochte ihn und fand es außerdem angenehm, dass Kelly und Ed dadurch endlich mal einen Schritt vorankamen. Bleibt zu hoffen, dass es bei diesem Plot nicht darum ging, Platz zu machen, damit die beiden noch mal wieder zusammenkommen.

Deflecting Notes

• Wenn ein Moclan als Angehöriger einer rein männlichen Spezies auf Frauen steht, ist er dann per Definition lesbisch?
• Immerhin eine Beziehung scheint weiterhin auf solidem Fundament zu stehen: Claire und Isaac sind noch zusammen.
• In einer Simulation mit einer simulierten Waffe getötet werden … war das nicht von vornherein totaler Humbug?
• Ich wage die These, dass das mit Bortus und Klyden langfristig nichts mehr wird. Sie haben einfach zu unterschiedliche Ansichten.

2 ½ von 5 vermeintlich toten Bananen.

Vorherige Folge
Nächste Folge
Zurück zur Staffelübersicht