The Magicians | Fillory and further (5×13)

„Can I just have the best of Fillory, the best of us, of earth, plus the best of those cool movies Todd and I watched. That’s the home I want. That’s what we deserve.“

Die Zeit drängt. Um alle Welten zu retten, müssen unsere Freunde Fillory zerstören und eine neue Welt erschaffen. Spoiler!

Sit, have a cookie

Während bei Julia die Wehen einsetzen, beginnt der Rest der Gruppe mit den Vorbereitungen für die Zerstörung Fillorys. Es gelingt ihnen, alle Fillorianer in die Arche zu überführen, doch Seb hat das Tor zur Unterwelt bereits geöffnet. Als ihm jedoch nicht etwa Lance entgegentritt, sondern sein Bruder Martin a.k.a. The Beast, erkennt er seinen Fehler und hilft Eliot, den Plan auszuführen. Zelda hindert die Toten daran, in andere Welten zu gelangen, unterdessen löst Margo die Zerstörung Fillorys aus.

Ein perfektes, weil unfertiges Ende

Es ist bewundernswert, mit welcher Souveränität „Fillory and further“ den Großteil der offenen Handlungsstränge zu einem Abschluss bringt, ohne allzu überladen zu wirken. Aber wie ich eigentlich jedes Jahr festgestellt habe: Finale kann „The Magicians“ einfach. Diesmal natürlich war der Einsatz um einiges höher, weil die Folge nicht nur diese Staffel abschließen musste, sondern die gesamte Serie. Und das gelingt überraschend gut, denn es ist ein Happy-ish End. Nicht zu zuckrig, sondern wie das Leben nun mal ist: unvorhersehbar und mit vielen neuen Möglichkeiten, die sich durch eine Entscheidung eröffnen.

Alice: „My plan is I am going to accept exactly everything I am right now.“
Margo: „Instagram that nonsense later girl.“
Alice: „Every single good and shitty part, and especially the shit. I suggest we all do it. We have to acknowledge it in order to adjust for it in your casting. Internal circumstances is the one thing we can control.“

Der Kreis schließt sich

In gewisser Weise war fast klar, dass sich Seb am Ende auf die Seite unserer Helden schlagen würde. Aber selbst das wurde frühzeitig vorbereitet, weil er eigentlich nie der Bösewicht war, wie hier nochmals betont wird. Er hat einige fragwürdige Entscheidungen getroffen (die reale Menschenleben gefordert haben), aber er hat das nie aus purer Bösartigkeit getan. Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, mit dem „The Magicians“ gewissermaßen zum Ursprung zurückkehrt. The Beast war der erste Big Bad, den die Serie hatte, und es ist nur passend, dass er auch der letzte ist.

Natürlich bleibt wenig Zeit, das weiter auszuführen. Man könnte argumentieren, dass ein Zweiteiler als Abschluss nicht völlig verkehrt gewesen wäre, aber ehrlicherweise fällt das beim Schauen nicht auf. Wir haben genug vom Beast gesehen, um seine Motivation zu kennen und den ganzen Part überspringen zu können, wo man den Bösewicht erst mal zu verstehen lernt. Martins Wiederkehr ist so kurz wie sein Ende endgültig.

Das Ende ist erst der Anfang

Der entscheidende Teil ist die Rettung dessen, was Fillory in Essenz ausmacht – und dafür ist vor allem Fen verantwortlich. Sie trägt nicht nur wortwörtlich das Saatkorn, aus dem die neue Welt „geboren“ wird, sie formt sie auch nach den Erinnerungen, die sie an Fillory hat, den guten wie den schlechten. Auch das ist ein Thema, mit dem sich die Serie immer und immer wieder beschäftigt hat. Es ist selten alles eitel Sonnenschein, selbst eine Fantasiewelt wie Fillory hatte ihre Schattenseiten, und mit dieser Aussage setzt sich „The Magicians“ angenehm von anderen Fantasy-Storys ab.

Wie es von hier an weitergeht? Das kann sich jeder selbst ausdenken. Keine Geschichte ist je wirklich zu Ende, wenn wir das Buch zuklappen oder den Fernseher ausschalten. (Das ist erst der Grund dafür, dass so etwas wie Fanfiction überhaupt erfunden werden konnte.) In der Hinsicht unterscheidet sich das Serienfinale eigentlich nicht sonderlich von einem Staffelfinale. Es bleiben Fragen offen, aber wir können uns selbst vorstellen, wie Margo und die anderen das neue Fillory aufbauen. Wie Julia, Penny und die kleine Hope nach dieser Welt suchen. Oder wie Eliot in seine neue Rolle als Lehrer in Brakebills hineinwächst und die vielleicht erste gesunde Beziehung seines Lebens führt.

Margo: „You carried the whole world in your cooch. You earned it.“
Fen: „Thanks for saying that, but new Fillory needs a leader, and as its literal birth mother I feel I get to say I hereby dub thee, High King Margo the Creator.“

Was sonst noch geschah

Es ist fast unnötig, auf all die anderen Geschehnisse noch im Detail einzugehen. Zeit spielt einmal mehr eine Rolle, auch wenn wir das nur am Rande erfahren, als Plum erzählt, dass der zweite Versuch alles nur noch schlimmer gemacht hat. Sie finden eine Lösung, um die Verbindung zwischen Julia und ihrer Tochter zu kappen und dabei gleichzeitig Pennys Fähigkeiten bis zu einem gewissen Grad wiederherzustellen. Fogg kehrt aus dem Etheric Realm zurück und muss sich jetzt mit einer Katze anfreunden, die seine Verrücktheit aufnimmt. Kady wird zur Anführerin der Hedge Witches. Charlton hat Hymans Körper bekommen. Seb ist irgendwie bei Jane Chatwin gelandet, deren Hütte nun offenbar außerhalb von Zeit und Raum existiert. Für nahezu jeden gab es einen mehr oder weniger befriedigenden Abschluss.

Goodbye

Letzten Endes kommt es wirklich nicht darauf an, welche Fragen offen geblieben oder welche Storylines am Schluss auf der Strecke geblieben sind. Im Großen und Ganzen fühlt sich „Fillory and further“ einfach rund an. Das liegt zweifellos auch daran, dass es niemals die großen Abenteuer oder Rätsel waren, die die Serie ausgezeichnet haben, sondern die Figuren. Ihre Aufs und Abs, ihre Entwicklung. Und das ist auch der Grund, weshalb ich ohne Zögern und ohne jede Einschränkung fünf Bananen für diese Folge vergebe. Danke für fünf spannende und emotionale Jahre!

Notes and further

• Irgendwie war das schon traurig, als Martin ganz lapidar zu Seb meint, Lance sei schon vor Jahrhunderten „weitergezogen“.
• Enttäuschend fand ich, dass sich herausstellt, dass die Buchseite niemals von Quentin kam, sondern von Santa Claus.
• Sogar Zelda bekommt ihren heldenhaften Moment, das war toll.
• In der neuen Welt wachsen Messer an Bäumen. Fen freut’s, aber ich stell mir das einfach nur saugefährlich vor. ?

5 von 5 Bananen mit verrückter Katze.

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