A Discovery of Witches | Episode 4 (2×04)

„So, you’re not a superhero, just an actual vampire. Funny because I didn’t see a coffin in your apartment.“

Marcus lernt in einem Auktionshaus Phoebe kennen. Domenico jagt weiterhin den Vampir im Blutrausch. Spoiler!

I don’t bite

In der Gegenwart versucht Marcus, die zwei Medaillons mit den Porträts von Matthew und Diana zu ersteigern und lernt dabei Phoebe kennen. Kurz darauf allerdings werden die Medaillons gestohlen und der Sicherheitsmann verschwindet auf mysteriöse Weise. Wie Marcus allerdings kurz darauf von Domenico erfährt, hat ihn ein Vampir im Blutrausch getötet. Auch Baldwin steht kurz darauf vor Marcus‘ Tür und verlangt, dass er die Verantwortung für die „Knights of Lazarus“ an ihn abtritt.

Eine willkommene Abwechslung

Dass ich diese Auszeit von der Haupthandlung im Jahre 1590 so sehr genossen habe, ist vermutlich nicht das allerbeste Zeichen. Aber die Folge macht überdeutlich, woran die Staffel bisher krankt. Denn anders als zuvor gibt es hier keine unvermittelten Sprünge im Plot, vielmehr baut jede Szene auf der vorherigen auf. Und wie gut es tut, auch mal wieder andere Farben als nur verschiedene Braun- und Grautöne zu sehen! Und eine gewisse Weite in den Aufnahmen!

Ysabeau: „Why would you reveal your true self to a human?“
Marcus: „I had to. I wanted to.“
Ysabeau: „Well, now you’ll have to kill her.“
Marcus: „She won’t tell anyone. She thinks I’m a headcase.“
Ysabeau: „Saved by a lack of imagination.“

Marcus wird häufig unterschätzt

Ich kann nicht sagen, dass ich ein großer Fan von Marcus bin. Wenn überhaupt, dann finde ich eher den eklatanten Mangel an Miriam beklagenswert, und daran ändert leider auch diese Folge nicht viel. Aber er ist eine interessante Figur, die mit den neuen Enthüllungen noch einen Tick spannender geworden ist. Bei ihm kommt immer hinzu, dass er durch sein jugendliches Aussehen und das unbeschwerte Auftreten nicht unbedingt wie jemand wirkt, der schon ein paar hundert Jahre alt ist. Und ich glaube, nicht nur wir Zuschauer unterschätzen ihn deshalb schnell.

Ein fehlendes Puzzlestück

Es ist jedenfalls schwer zu sagen, was Matthew sich dabei gedacht hat, Marcus zu verschweigen, dass der Blutrausch in seiner Blutlinie nach wie vor existiert. Ysabeau erklärt, dass das Gen jeweils eine Generation überspringt. Das heißt, dass Matthew betroffen ist, Marcus jedoch nicht. Die Crux aber ist, dass jeder Nachkomme, den Marcus zeugt, betroffen wäre – was eigentlich Grund genug sein sollte, ihn einzuweihen. Vor allem wirft das ein interessantes Licht auf seinen misslungenen Versuch in Staffel 1, seinen Freund zu verwandeln.

An mangelndem Vertrauen seitens Matthew kann es nicht liegen. Dass er Marcus die Verantwortung für die„Knights of Lazarus“ übertragen hat, diente zweifellos zu mehr als nur dazu, Baldwin eins auszuwischen. Wenn dessen Auftritt für irgendetwas gut war, dann dafür, Marcus‘ Ehrgeiz zu wecken. Wahrscheinlich ist es genau das, was Matthew sich erhofft hat – auf der einen Seite eine Wertschätzung der Geschichte dieser Organisation, auf der anderen Seite aber den Drang, sie zur erneuern und in die Zukunft zu führen. Wir dürfen gespannt sein, wie genau das aussehen wird.

Die Nähe zu den Menschen

Die Folge beleuchtet aber noch einen ganz anderen Aspekt von Marcus‘ Persönlichkeit. Baldwin wirft ihm vor, dass er sich in erster Linie für Menschen und nicht für andere Kreaturen interessiert. Was aus Baldwins Sicht gewiss als Beleidigung gedacht war, zeigt tatsächlich aber eine der besten Charaktereigenschaften von Marcus auf. Denn er achtet die Menschen nicht gering, vielleicht beneidet er sie sogar ein bisschen um ihre Ignoranz und ihre Unbeschwertheit.

Es ist tragisch, aber natürlich auch irgendwie nachvollziehbar, dass Phoebe ihm nicht glaubt, als er ihr die Wahrheit über sich sagt. Wie würden wir reagieren, sollte uns jemand eröffnen, dass er ein Vampir ist? Wie würden ihn für verrückt halten, genau wie Phoebe. Ich glaube zwar nicht, dass das das Ende der Romanze ist, aber womöglich wäre es besser, denn möchte Marcus Phoebe wirklich in all das, was seine Existenz ausmacht, hineinziehen?

Gerbert: „I know he and his witch are hiding somewhere in time. But what are they planning?“
Ysabeau: „You traveled 800 miles from Venice to ask me that? Next time, send an email.“

Sophie bereitet sich auf die Geburt vor

Unterdessen bereiten sich in Marcus‘ ungewöhnlicher WG Sophie und Nat auf die Geburt ihres Babys vor. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist bislang noch nicht klar, ob das Kind ein Dämon wie sie oder eine Hexe wie Sophies Vorfahren ist. Momentan steht die Gesundheit des Babys ohnehin an erster Stelle, weshalb statt der geplanten Hausgeburt nun wohl ein Besuch im Krankenhaus auf dem Plan steht. Was viel Aufmerksamkeit erregen könnte …

Und in Sept-Tour versucht Em noch immer, Kontakt zu Rebecca aufzunehmen, obwohl sie Sarah versprochen hat, sich nicht mit so gefährlicher Magie zu beschäftigen. So ganz habe ich nicht verstanden, warum sie so dringend mit Dianas Mutter sprechen will. Denn wie Sarah schon sagt: Diana wird lernen, ihre Kräfte richtig einzusetzen, und ihnen beizeiten alle Antworten liefern.

It begins with Absence and Fear

• Shoutout für die 42 und die Erwähnung von Douglas Adams. Das und sein Musikgeschmack machen Marcus definitiv zu meinem „spirit animal“.

4 von 5 Bananen im Kühlschrank.

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