Lost in Space | Contingencies on Contingencies (3×07)

„Welcome home, Robinsons.“

Auf Alpha Centauri herrscht die Ruhe vor dem Sturm, während die Kolonisten versuchen, das Verteidigungssystem zu aktivieren. Spoiler!

You have arrived your destination

Die Robinsons treffen auf Alpha Centauri ein, doch von SAR fehlt jede Spur. Während Will operiert wird, versuchen Maureen und Grant herauszufinden, wie man das Verteidigungssystem aktivieren kann, von dessen Existenz bisher niemand etwas wusste. Derweil folgt John Wills Roboter, der mutmaßlich den einzigen Menschen getötet hat, der selbiges System bedienen konnte. Judy, Penny und Vijay finden mit Dons Hilfe heraus, dass SAR bereits Roboter auf dem Planeten hat, die die Turbinen sabotieren sollen, die die Kolonie (inklusive des Verteidigungssystems) mit Energie versorgen.

Einfach nur Blödsinn

Ernsthaft jetzt? Keinem in der Kolonie sind jemals die gefühlt zwanzig meterhohen Pfähle mit Antennen-Dingsies aufgefallen, die überall verteilt sind? Keiner hat sich je gefragt, wozu die da sind? Von all den Unsinnigkeiten, die „Lost in Space“ in seinen drei Staffeln verzapft hat, ist das so ziemlich der Gipfel der Lächerlichkeit. Vom ganzen Rest will ich gar nicht erst anfangen, der Stimmaktivierung per zusammengestückeltem Einkaufszettel, Wills plötzlich angeblich doch bösen Roboter oder Smiths völlig uninspirierter Spritztour. Ein neuer Tiefpunkt.

„We have to consider the fact that no one will buy my book if it ends that way.“

Verteidigungssystem für Fortgeschrittene

Zunächst mal muss ich gestehen, dass ich komplett ratlos bin, wer der Typ überhaupt war, der den Schlüssel zum Verteidigungssystem hatte und dann sehr unzeremoniell abgemurkst wurde. Einer von denen, die für die Versklavung von Scarecrow verantwortlich waren? Ich nehm das jetzt einfach mal für mich selbst an, dann ergäbe es zumindest Sinn, warum er einen Angriff der Roboter fürchtete und deshalb dieses System gebaut hat. Die Kolonisten waren ansonsten ja offenbar völlig unbedarft, was ich ehrlich gesagt schon sehr blauäugig finde.

Kurz, nachdem der Typ dann für immer verstummt ist, finden sie heraus, dass sich das System nur per Stimmcode aktivieren lässt. (Auch das übrigens selten dämlich, eine kleine Erkältung reicht und schon ist man ohne Verteidigung.) Aber Maureen hat den rettenden Einfall: Bestimmt war Ben Adler auch autorisiert. Wir erinnern uns dunkel, das war dieser schwer ambivalente Kerl, in dem Will aus unerfindlichen Gründen einen Helden sieht (oder das dessen Kindern zumindest weismacht). Und dann suchen sie aus seiner gesamten mündlichen Korrespondenz die passenden Wörter zusammen. Als ob jemand, der Lichtjahre entfernt ist, bei einem Telefonat mit der Ehefrau allen Ernstes über „Abfall“ redet …

Will fühlt sich mal wieder schuldig

Apropos Will, praktisch seine ersten Worte, nachdem ihm in einer langen Operation ein künstliches Herz eingesetzt wurde, sind: „I thought I could save everyone, but I failed.“ Sind das wirklich die Worte eines Teenagers? Und welches Licht wirft das eigentlich auf die Eltern, die ihrem Kind vermitteln, dass es völlig normal ist, sich für das Schicksal der Menschheit verantwortlich zu fühlen? Das Thema Heldentum geht „Lost in Space“ jedenfalls grundfalsch an, und das ist für eine Familienserie schon sehr traurig.

„Danger is my middle name. That’s not true, it’s Cornelius.“

Von Soldaten und solchen, die sich dafür halten

Im Grunde geben auch die zwei anderen Plots um Wills Roboter nicht viel her. John denkt, dass der Roboter den Typen umgebracht hat, der das Verteidigungssystem steuern kann. Und das auch nur, weil er gar nicht auf die Idee kommt, dass schon andere Roboter auf dem Planeten sein könnten. Was wiederum eine so naheliegende Strategie ist, dass man sich wundern darf, warum das weder John als ehemaliger Soldat noch irgendjemand sonst in Betracht gezogen hat. Die Menschen halten die Roboter offenbar immer noch für doof.

Dass sich die Kinder dann ebenfalls dazu berufen fühlen, Wills Roboter zu suchen – geschenkt. Ich hinterfrage mittlerweile auch nicht mehr, wieso sich Don für so ziemlich jeden Unsinn hergibt, wenn es um die Robinsons geht. Das Ganze wäre vielleicht nicht ganz so absurd, wenn die sich nicht aufführen würden, als wären sie Militärveteranen, die sogar das Luftvolumen des Kameraden kennen. Das sind Kinder, die helfen wollen, okay, aber dann charakterisiert sie doch bitte auch als solche!

Danger, Will Robinson!

• Produktplatzierung hin oder her, ein bisschen Logik sollte schon dahinter stecken. Oder ist Vijay mal eben in den nächsten Edeka auf Alpha Centauri spaziert, um für Penny Oreos zu kaufen?
• Ach, eigentlich das einzig Schöne an der Folge ist, dass Judy Don ohne viel Aufhebens zur Familie zählt. (Huhn Debbie bestimmt auch, keine Sorge.)

1 von 5 weggespülten Bananen.

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