Upload | Robin Hood (2×03)

„Nimm’s von den Reichen, gib’s den Armen.“

Nathan stiehlt Datenvolumen und gibt es den Leuten in 2 Gig. Nora hat ein Vorstellungsgespräch bei Horizon. Spoiler!

Bringen Sie mir einen Pinguin!

Nathan möchte den Leuten in 2 Gig helfen und beschließt, mit Lukes Hilfe Datenvolumen von den Reichen zu klauen. Zunächst reichen dazu kleine Ablenkungsmanöver, doch um wirklich einen Unterschied zu machen, wollen sie das Geld direkt und im großen Stil bei einem gezinkten Kartenspiel gewinnen. Währenddessen kommt Nora zu Horizon zurück. Eigentlich soll sie beim Vorstellungsgespräch in der oberen Etage nur ein paar Ringdrives verteilen, um so den Avatar der Technikfeinde ins System zu bringen. Dann aber erhält sie unerwartet ein Jobangebot im Redesign und entscheidet auf eigene Faust, es anzunehmen.

Eine Klassengesellschaft über den Tod hinaus

Na also, endlich fühlte ich mal richtig gut unterhalten! Mir scheint, die Differenz zwischen Arm und Reich, die sich hier eben auch noch nach dem Tod fortsetzt, ist eines der durchgehenden Themen der Staffel. Gleichzeitig werfen wir einmal einen etwas anderen Blick auf die Beziehung von Nathan und Ingrid, womit auf eindrucksvolle Weise die alte Weisheit unterstrichen wird, dass eben doch die inneren Werte zählen.

Die andere Ingrid

Bleiben wir am besten gleich bei Ingrid, denn ich muss sagen, die Figur war noch nie so spannend wie im Augenblick. Man muss sie wahrlich nicht mögen, aber wie Allegra Edwards sie spielt, ist einfach nur atemberaubend. In „Robin Hood“ verkörpert sie nämlich nicht nur die Ingrid, die wir kennen, sondern auch die Aushilfe, die wiederum Ingrid spielt – anfangs ungelenk, dann zunehmend begeistert und schließlich voller Selbstbewusstsein.

Vielleicht ist es seltsam, dass Nathan ihre vermeintlichen Stimmungsschwankungen nicht auffallen. Andererseits zeigt er so wenig Interesse an ihr, dass er nicht mal hinterfragt, warum sie sich mehrmals am Tag „ausklinkt“. Für Ingrid jedenfalls dürfte dieser Vorfall mehr als erhellend sein, denn während Nathan ihrem wahren Charakter bestenfalls indifferent begegnet, taut er mit der „falschen“ Ingrid regelrecht auf. Unter anderen Umständen wäre seine Liebeserklärung sicher eine Befriedigung, doch sie weiß leider nur zu gut, dass er nicht sie, sondern nur eine Vorstellung von ihr liebt.

„Das war der beste Tag, den wir je hatten. Ich liebe dich, Baby.“

Nora kehrt nach Hause zurück

Wie lange Noras Allianz mit den Technikfeinden noch halten wird, ist ebenfalls mehr als fraglich. Ich schätze, einige ihrer Ziele unterstützt sie durchaus, aber sie lehnt Technik nicht rundweg ab – zumal sie damit ihren Lebensunterhalt verdient. Jedenfalls hatte ich schon den Eindruck, dass sie bei ihrer Rückkehr zu Horizon aufblüht, und zwar nicht erst, als sie Nathan wiedersieht. (Der weiß übrigens noch nichts von ihrer Rückkehr und würde sie, selbst wenn er sie gesehen hätte, für Aleeshas Hiwi gehalten haben, die wieder Noras Avatar benutzt.)

Wo auch immer künftig ihre Loyalität liegen mag, für den Moment ist Nora ein vielleicht sogar ganz wertvoller Spion innerhalb von Horizon. Denn selbst wenn es den Technikfeinden gelungen ist, den von ihnen kontrollierten Avatar ins System zu schmuggeln, sie haben damit doch eigentlich nur Zugriff auf Lakeview. Oder übersehe ich da etwas? Nora hingegen kann sich frei bewegen und sozusagen hinter den Kulissen spionieren.

Stolen Notes

• Apropos spionieren: Hat jemand verstanden, wonach Detective Sato bei Horizon sucht? Am Ende der Folge entdeckt er eine Überwachungsaufnahme, die ihn offenbar glücklich macht, aber ich hab nicht erkennen können, wer das darauf ist.
• Dass einem der Supermarkt sagt, was man essen soll, hatten wir ja schon letzte Staffel. Aber Toiletten, die medizinische Diagnosen stellen (und sie jedem Dahergelaufenen weitererzählen), gehen nun wirklich zu weit!

4 von 5 Bananen mit Harnwegsinfekt.

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