Upload | Family Day (2×04)

„Löscht die Reichen! Vernichtet Lakeview!“

Beim Familientag sorgen die Technikfeinde mit einem Anschlag für Chaos. Ingrid will ein digitales Baby adoptieren. Spoiler!

Die Revolution hat Horizon erreicht!

Es ist Familientag in Lakeview, und Nathan bekommt Besuch von seiner Mutter und seiner Nichte Nevaeh. Da für Ingrid niemand kommt, lädt Nathan sie ein, die Zeit mit seiner Familie zu verbringen – sehr zum Leidwesen seiner Mutter. Um Nathan stärker an sich zu binden, versucht Ingrid ihn dazu zu überreden, eines der Proto-Tykes Babys zu adoptieren. Derweil bringen die Technikfeinde Nora dazu, ausgerechnet am Familientag einen Sabotageakt auszuführen. Sie fügt sich widerwillig, sorgt anschließend aber dafür, dass der Fehler im Code schnellstens wieder behoben ist – wofür sie bei Horizon als Heldin gefeiert wird.

Alle sind unglücklich

Ach, irgendwie will der Funke in dieser Staffel nicht überspringen. Es gibt immer wieder interessante Ansätze, aber die eigentliche Story finde ich so was von langweilig. Nathan ist unglücklich, Ingrid ist unglücklich, Nora ist irgendwie auch unglücklich, was soll das eigentlich?

Die Guten sind die Bösen oder umgekehrt?

Ist übrigens irgendjemand ernsthaft überrascht, dass sich die Technikfeinde als engstirnige Fundamentalisten herausstellen, denen es nicht um die Menschen, sondern nur ums Prinzip geht? Hier fehlt mir eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Worum genau geht es den Technikfeinden? Darum, sämtliche Technik abzuschaffen? Darum, dass sich nach dem Tod niemand mehr hochladen kann? Oder am Ende doch nur darum, dass die Reichen ja so böse sind?

Es ist schade, dass sich die Serie mit „Family Day“ nun auf solch plakative Aussagen verlegt, denn anfänglich fand ich die Vorstellung von Leuten, die Technik ablehnen, ganz reizvoll. Tatsächlich aber ist der Unterschied zwischen dem angeblich fanatischen Pastor und Matteo gar nicht so groß, denn auch ihm sind die Uploads egal. Er sieht in ihnen keine Menschen. Mehr noch, um Nora dazu zu bringen, die Sabotage durchzuführen, erpresst er sie emotional. Er sagt, die anderen glauben nicht, dass sie es tun wird. Und das Traurige daran ist, dass sie nicht mal merkt, wie sie manipuliert wird.

„Mir scheint, dass Sie Ihre Gefühle oft in Form von Wut ausdrücken, obwohl Sie in Wirklichkeit einsam und traurig sind.“

Man lernt ein Leben lang (und manchmal darüber hinaus)

Über das Familientreffen an sich lässt sich im Grunde nur sehr wenig sagen. Interessant fand ich allerdings den Gedanken, dass sich ein Mensch natürlich auch dann weiterentwickelt, wenn nur sein Geist weiterlebt. Ansatzweise wurde das schon mal bei der Causa Dylan in der letzten Staffel gestreift, jetzt aber geht es explizit um erwachsene Menschen. Um Menschen wie Nathan, die im realen Leben nie die Chance hatten, so weit zu reifen, dass sie sich vorstellen können, eine Familie zu gründen.

Mit der Einführung digitaler Kinder stoßen wir zudem in ganz andere Sphären vor. Bislang ging es bei Horizon ja nur um die Präservation von etwas, was einmal existiert hat, um den Erhalt von Erinnerungen, wenn man so will. Wenn aber Uploads Familien gründen, entwickelt sich das mehr und mehr zu einer völlig eigenständigen Welt, die irgendwann vielleicht keinen Kontakt zum Außen mehr benötigt. Abgesehen davon: Sind diese Kinder eigenständig denkende (lernende) „Wesen“ oder sind sie Programme, deren Reaktionen bis ins Kleinste programmiert sind?

Family Notes

• Die Sequenz, wo die Technikfeinde Klone „töten“, kam mir etwas aus dem Zusammenhang gerissen vor. Ich erinnere mich dunkel, dass das in der ersten Staffel mal angesprochen, dann aber nicht weiterverfolgt wurde.
• Übrigens genial, wie sie Dylans Wachstumsschub erklären: Er hat ein Upgrade bekommen, aber nur ein kleines, Haare auf der Brust sind zu teuer.

3 von 5 Bananen, die ein Baby wollen.

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