Upload | Mind Frisk (2×05)

„Ich will nicht wieder so ein selbstsüchtiger und blöder Arsch sein.“

Mit einer neuen App kann Horizon die Gedanken der Uploads ausspähen. Ingrid versucht sich an einem Proto-Tykes Baby. Spoiler!

Auf die gelockerten Richtlinien!

Da sich Lakeview durch den Angriff der Technikfeinde als äußerst verwundbar herausgestellt hat, werden die rechtlichen Rahmenbedingungen gelockert. Mittels einer neuen App namens Mind Frisk dürfen die Mitarbeiter von Horizon nun in Echtzeit den Gedanken der Uploads lauschen und sogar deren Träume als Entertainment verkaufen. Für Nathan droht dadurch echte Gefahr, sollten die falschen Leute erfahren, dass er sich wieder an seine Ermordung erinnert. Unterdessen verlangt Ingrid etwas Zeit für sich und kauft ein Proto-Tykes Baby, das ihre Nerven auf eine harte Probe stellt.

Spannendes Thema, aber es fehlt ein Ziel

Von Ingrids Babys-Plot einmal abgesehen, der mir irgendwie sinnlos vorkam, ist „Mind Frisk“ eine faszinierende Folge. „Upload“ ist immer dann am besten, wenn es seine alltäglichen Geschichten dazu nutzt, allgemeinere Fragen zu diskutieren, hier nun also das Thema Privatsphäre. Trotz allem fehlt mir in dieser Staffel irgendwie der rote Faden, der alles zusammenhält, und das, wo wir uns bereits mit großen Schritten dem Finale nähern.

Die Uploads sind nur Gelddruckmaschinen

Es ist nicht das erste Mal, dass „Upload“ das Thema Datenschutz und Privatsphäre aufgreift, doch nie zuvor geschah das in so offensiver Weise. Sicher, wir sind weit davon entfernt, dass irgendjemand per App unsere Gedanken liest – dann wiederum, sind wir das wirklich? Von all den moralischen Überlegungen einmal abgesehen, ist mir dadurch eigentlich erst bewusst geworden, dass sich Horizon und die Technikfeinde im Kern gar nicht so sehr unterscheiden. Beide betrachten die Uploads nicht als Menschen mit Persönlichkeitsrechten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Horizon lieber Geld mit ihnen verdient als sie zu löschen.

Und ist das nicht letzten Endes sowieso das, was uns hier wieder und wieder vorgeführt wird? Klar ist es lächerlich, dass Nathan sich mit solchen Banalitäten wie der Größe seines Bizeps beschäftigt, nichtsdestotrotz versucht man, ihn damit zum Geldausgeben zu animieren. Wir können auch davon ausgehen, dass die Proto-Tykes ganz bewusst so programmiert sind, dass sie ohne den In-App-Kauf von Schlaf nicht zur Ruhe zu bringen sind. Bedenklich ist, dass all das noch nicht ausreicht und nun sogar die innersten Gedanken der Uploads ausspioniert werden sollen. Angeblich aus Sicherheitsgründen, aber der Verkauf von Lukes Sexträumen zeigt, dass das nur Fassade ist. Es geht nur darum, noch mehr Geld zu verdienen.

Nora: „Was ist mit Ingrid?“
Nathan: „Sie hat gesagt, sie will an unserer Beziehung arbeiten, und dass sie Zeit braucht.“
Nora: „Ganz allein?“

Kindererziehung im Zeitraffer

Was Ingrids Plot in dieser Folge angeht, so bin ich daraus nicht ganz schlau geworden. Ich war bisher davon ausgegangen, dass sich die Proto-Tykes im Wesentlichen wie normale Babys verhalten, also auch in realer Zeit altern. Welchen Sinn hat es, die App zu kaufen, wenn man Kleinkind-Phase, Teenager-Rebellion und schließlich Tod durch Altersschwäche innerhalb nur eines Tages durchspielt? Das wird sogar noch absurder, wenn man sich klarmacht, dass Ingrid vor allem deshalb ein Baby wollte, um Nathan enger an sich zu binden, die ganze Chose am Ende aber allein durchlebt.

Mind Notes

• Wann endlich wird Nathan stutzig, dass Ingrid manchmal einfach nicht da ist? Dass sie bei dem Alarm nicht aufwacht, ist ja wohl mehr als verdächtig.
• Ich liebe das Motto von Horizon: „Don’t be evil. Obviously.“ Das ist wirklich extrem interpretationsfähig.
• Robin Hood & Black Widow. 😀

4 von 5 Bananen, die deine Gedanken lesen.

Vorherige Folge
Nächste Folge
Zurück zur Staffelübersicht