Star Trek: Deep Space Nine | The Darkness and the Light (5×11)

„A creature born within the comforting anonymity of darkness awakens in the harsh truth of daylight. It squirms in the glare, afraid of the light that pins it to the chair like a needle through its heart.“

Ein Unbekannter tötet nach und nach die Mitglieder von Kiras alter Widerstandszelle. Spoiler!

You’re in the light, and the light reveals the truth

Vedek Latha, ein Mitglied von Kiras früherer Widerstandszelle, wird ermordet. Kurz darauf erreicht sie eine Nachricht, die impliziert, dass er nur der Anfang war, als auch schon der nächste Mord geschieht. Während die Sicherheitsmaßnahmen auf der Station verschärft werden, ist Kira unruhig, denn am liebsten würde sie den Verantwortlichen selbst jagen. Als dann auch noch ihre gerade zu Besuch gekommenen Freunde Lupaza und Furel sterben, trickst sie Odo aus und stiehlt seine Liste von Verdächtigen. Ihr ist sofort klar, dass der Cardassianer Silaran Prin der Schuldige ist. Doch Prin überwältigt Kira und will nun ihr ungeborenes Baby vor der Dunkelheit „retten“.

Falscher Zeitpunkt für die Thematik

„The Darkness and the Light“ ist eine von diesen Folgen, die ich besser in Erinnerung hatte. Tatsächlich aber ist nur die letzte Viertelstunde wirklich relevant, während die Story selbst ziemlich konventionell ausfällt. Vor allem kommt sie viel zu spät. Wieso fängt Prin erst jetzt an, Mitglieder des Widerstands zu töten? Die zugrundeliegende Debatte hätte in der ersten oder zweiten Staffel sicher Eindruck gemacht, doch inzwischen hat Kira ihre Vergangenheit weit hinter sich gelassen, so dass wir hier nichts wirklich Neues mehr erfahren.

„None of you belonged on Bajor. It wasn’t your world. For fifty years you raped our planet and you killed our people. You lived on our land and you took the food out of our mouths, and I don’t care whether you held a phaser in your hand or ironed shirts for a living. You were all guilty and you were all legitimate targets!“

Ungewöhnliche Schwarz-Weiß-Malerei

Auffallend ist, dass „Star Trek: Deep Space Nine“ hier mit dem klassischen Gegensatzpaar von Hell und Dunkel spielt. Mit der scharfen Trennung von Gut und Böse, als wüssten wir nicht längst, dass es niemals so einfach ist. Silaran Prin sieht im Widerstand nur Mörder, weil sie billigend in Kauf genommen haben, dass bei ihren Angriffen auch Unschuldige starben. Aber gab es damals überhaupt Unschuldige unter den Cardassianern? Prin mag zwar nur die Wäsche von Offizieren gewaschen haben, aber er war dennoch auf einem Planeten, der nicht der seine war. Den sein Volk besetzte und ausbeutete.

Ich glaube, die größte Schwäche der Folge ist, dass sie keinerlei Katharsis enthält. Prin sieht sich als Opfer und ist nicht fähig oder willens, Kiras Standpunkt zu verstehen. Und er hat am Ende auch keine Chance dazu, denn Kira tötet ihn in Notwehr. Aber auch der Major nimmt aus dieser Begegnung nichts mit, kann auch gar nichts mitnehmen, weil ihre Argumentation von vornherein schlüssiger ist. Nicht, dass der Widerstand damals immer richtig gehandelt hat, aber es ging ums Überleben, und sich deswegen ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, wäre die verkehrte Botschaft.

Gute innere Logik

Der Rest der Folge ist wie gesagt nicht weiter erwähnenswert, sondern dient vorwiegend dem Spannungsaufbau. Positiv zu erwähnen ist allenfalls der nette Kniff mit den Makara-Kräutern, deren Wirkung gleich zu Beginn der Folge in einem Nebensatz erwähnt wird. Ich hab nicht kommen sehen, wohin sie damit wollen, doch als es am Ende dann eine entscheidende Rolle spielt, ist das schlüssig und somit sehr gelungen.

The Darkness and the Notes

• Kira war gerade mal dreizehn Jahre alt, als sie dem Widerstand beitrat. Ich frage mich, wie alt Shakaar damals war, immerhin war er der Anführer der Gruppe.
• Das mit den bajoranischen Ohrringen hab ich nie ganz verstanden. Ich ging immer davon aus, die hätten eine religiöse Bedeutung, aber hier erzählt Kira plötzlich, Lupaza hätte ihr ihren aus einem Stück Metall von ihrem ersten Einsatz gemacht.
• Übrigens finde ich es äußerst bedenklich, dass Kira ihre Waffe in einer unverschlossenen Schublade aufbewahrt, an die auch Molly problemlos herankommt. Wissen die O’Briens das?

2 ½ von 5 Bananen, die aus Quarks Ohren gekrochen sind.

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