Star Trek: Deep Space Nine | In Purgatory’s Shadow (5×14)

„This is Internment Camp 371. You are here because you are enemies of the Dominion. There is no release, no escape – except death.“

Garak und Worf machen sich auf die Suche nach dem verschwundenen Enabran Tain. Doch die Flotte des Dominion wartet schon. Spoiler!

This is a mission of mercy

Deep Space Nine erreicht eine verschlüsselte cardassianische Botschaft aus dem Gamma-Quadranten. Da es sich laut Garak um einen Notruf Enabran Tains handelt, schickt ihn Sisko zusammen mit Worf auf Erkundungsmission. Doch sie geraten in einen Hinterhalt und können die Station gerade noch vor der offenbar kurz bevorstehenden Invasion warnen. Sie landen in einem Gefängnis des Dominion, wo sie nicht nur General Martok treffen, sondern überraschenderweise auch Dr. Bashir. Der nämlich wurde vor knapp einen Monat entführt und durch einen Founder ersetzt. Und dieser falsche Bashir will nun verhindern, dass Deep Space Nine das Wurmloch zerstört.

Ein wichtiger Wendepunkt

Ich sag’s euch, auf diese Episode habe ich bereits sehnsüchtig gewartet. „In Purgatory’s Shadow“ wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen, denn die Folge bescherte mir den ersten WTF-Moment meines Lebens. (Ein Gefühl übrigens, nach dem ich während „Lost“ dann ein bisschen süchtig wurde.) Bashir ein Founder, das stellte einfach alles auf den Kopf. Und mit der nunmehr anrückenden Dominion-Flotte stellt diese Folge auch so etwas wie einen Wendepunkt in der Serie dar. Der Krieg ist nicht mehr aufzuhalten.

Worf: „At the first sign of betrayal I will kill him, but I promise to return the body intact.“
Sisko: „I assume that’s a joke?“
Worf: „We will see.“

Eine Wahrheit in Garaks Lügengebäude

Wenn mich die Suche in meinen eigenen Reviews nicht täuscht, haben wir Enabran Tain zuletzt in der dritten Staffel in „The Die is Cast“ gesehen. Übrigens eine der ersten wirklich bedeutenden Folgen in Bezug auf das Dominion. Damals sagte ein Founder sinngemäß, dass die Cardassianer und die Romulaner keine Bedrohung für sie darstellen, sondern nur die Föderation und die Klingonen. Ich finde es in dem Zusammenhang durchaus bemerkenswert, dass die Jem’Hadar hier explizit mit Martok trainieren, einem Klingonen.

Doch zurück zu Enabran Tain. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nie ein großer Fan von Garak war. Seine Undurchschaubarkeit ist eine Zeitlang ja ganz interessant, verliert aber an Reiz, je mehr widersprüchliche Geschichten wir über ihn hören. Die große Enthüllung diesmal: Tain war Garaks Vater. Was schon wieder Ironie ist, weil er von Anfang an als Mentor, wenn nicht gar Ersatzvater charakterisiert wurde. Am Ende verrät uns das nichts essenziell Neues über Garak, weshalb ich das auch als den schwächsten Teil der Folge empfinde.

Welche Rolle spielte der ausgetauschte Bashir?

Wesentlich beeindruckender ist die Erkenntnis, dass der Dr. Bashir, den wir die letzten Folgen erlebt haben, in Wirklichkeit ein Founder ist. Wie die Gefangenschaft den echten Bashir verändert hat, wird hier noch nicht thematisiert, aber wir haben auch erst mal genug damit zu tun, diesen ersten Schock zu verdauen. Fans, die die Timeline der Serie besser überblicken als ich, haben ermittelt, dass er zwischen „The Ascent“ und „Rapture“ entführt worden sein muss. (Das ergibt sich wohl daraus, dass er von einem Monat spricht und eine Woche auf Bajor acht Tage umfasst.) Irgendwann in der Zeit wurden auch neue Uniformen eingeführt, weshalb der richtige Bashir immer noch die alte trägt.

Zwei wichtige Ereignisse, die somit stattfanden, nachdem Bashir durch den Founder ersetzt wurde, sind Siskos Visionen in „Rapture“ und der Fund des Wechselbalg-Babys in „The Begotten“. Beides ist durchaus wichtig, denn wenn wir uns erinnern, hatten Siskos Visionen direkt mit dem bevorstehenden Krieg gegen das Dominion zu tun. Selbst wenn die Operation damals die richtige Entscheidung war, müssen wir uns im Nachhinein fragen, ob der Founder-Bashir damals nicht auch eigennützige Ziele verfolgt hat. Dass er bei „The Begotten“ involviert war, wirft zudem die Frage auf, ob es von den Foundern nicht vielleicht sogar gewollt war, dass Odo seine Fähigkeiten wiedererlangt.

„You’ve come a long way from the naive young man I met five years ago. You’ve become distrustful and suspicious. It suits you.“

Die letzte Bastion

Fast ein bisschen an den Rand gedrängt werden bei all dem die Ereignisse auf der Raumstation. Deep Space Nine kommt bei diesem Krieg eine Schlüsselrolle zu, denn die Station ist tatsächlich so was wie die letzte Bastion zwischen Wurmloch und Alpha-Quadrant. Und angesichts dessen, dass das Dominion der Sternenflotte militärisch weit überlegen ist, wäre die Zerstörung des Wurmlochs wohl wirklich die beste Option gewesen. Nachdem das gescheitert ist, steht einer Invasion nichts mehr im Wege.

In Purgatory’s Notes

• Was für eine Vorstellung: Jetzt, wo er wieder ein Formwandler ist, kann Odo nicht mehr in einem Bett schlafen, weil er sich verflüssigt, sobald er sich entspannt.
• Das Baby der O’Briens hat den Namen Kirayoshi bekommen. Nicht der allerschönste, wenn ihr mich fragt, aber doch nett, dass Kiras Anteil auf diese Weise gewürdigt wird.

4 von 5 Bananen, die Worfs klingonische Opern verlegt haben.

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