Star Trek: Deep Space Nine | Empok Nor (5×24)

„Lately I’ve noticed everyone seems to trust me. It’s quite unnerving.“

O’Brien leitet eine Mission zur vermeintlich verlassenen Station Empok Nor, doch schon bald wird sein Team gejagt. Spoiler!

One down, one to go

Chief O’Brien fehlen cardassianische Bauteile für die Reparatur von Deep Space Nine. Da sie freilich nicht einfach Gul Dukat darum bitten können, schlägt er eine Expedition zur baugleichen, vor einem Jahr aufgegebenen Station Empok Nor vor. Mit einem Team aus Ingenieuren und Sicherheitsleuten sowie Garak als Experten für cardassianische Fallen macht sich O’Brien an die Arbeit. Doch sie merken schnell, dass die Station nicht so verlassen ist, wie sie dachten: Zwei offenbar durch Drogen aufgeputschte Cardassianer beginnen, einen nach dem anderen zu töten. Garak, unwissentlich selber der Droge ausgesetzt, macht sich seinerseits auf die Jagd nach den Söldnern.

Horror auf der Raumstation

Seltsam, ich hatte diese Folge besser in Erinnerung. Aber wenn O’Brien, Nog und Garak mit vier Crewmitgliedern losziehen, die wir noch nie zuvor gesehen habe, ist von der ersten Minute an klar, wer sterben wird. „Empok Nor“ funktioniert vor allem aufgrund des Setdesigns, der Beleuchtung und des gezielten Einsatzes von Stille. Wer Horrorfilme mag, wird sich sicherlich gut unterhalten fühlen, insgesamt aber ist der Plot doch etwas dünn.

„Garak was right. We should have gone after those Cardassians as soon as they attacked us. You don’t wait for the enemy to come to you. You go to him.“

Garaks wahre Natur?

Nun, Garak mal wieder. Man muss immerhin festhalten, dass eine Folge wie diese auch erst jetzt möglich war, namentlich nach „By Inferno’s Light“. Denn was er hier zu Beginn sagt, trifft im Grunde ja auch auf uns Zuschauer zu: Wir haben mittlerweile das Gefühl, ihn gut genug zu kennen, um ihm vertrauen zu können. Was für ein Trugschluss! Ein bisschen blauer Glibber und er wird zum Berserker.

Ich denke, es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Drogen nur verstärkt haben können, was bereits da war. Garaks niederträchtige Ader, sein Bedürfnis, auch O’Brien zum Mörder zu erklären, seine Lust an Grausamkeiten, das alles steckte bereits in ihm. Ob man ihn pauschal davon freisprechen kann, dass er einen der eigenen Leute getötet hat, halte ich gerade deshalb für äußerst fragwürdig.

Gleich und doch anders

Die Hauptrolle in „Empok Nor“ spielt aber eindeutig die Station selbst. Auch das ist etwas, was so erst im fünften Jahr der Serie funktioniert, weil wir Deep Space Nine in- und auswendig kennen. Dadurch kommt uns auch auf Empok Nor jeder Korridor irgendwie bekannt vor – und wirkt gleichzeitig fremd. Es ist ja nicht nur das fehlende Licht, auf Deep Space Nine haben die Bewohner und selbst die Gäste dem kalten cardassianischen Design über die Jahre ihren Stempel aufgedrückt. Empok Nor ist im Vergleich dazu nur ein Gerippe und genau deshalb so bedrohlich.

Empok Note

• Die Story um Setlik III, die Garak ständig aufzuwärmen versucht, haben wir übrigens nie gesehen. Sie wurde auch in „Star Trek: The Next Generation“ lediglich erwähnt, genauer gesagt in der Folge „The Wounded“, wo O’Brien sie erzählt.

3 von 5 Bananen, die einen Spulenschlüssel mit einem Flusskoppler verwechseln.

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