Obi-Wan Kenobi | Part III (1×03)

„You cannot run, Obi-Wan.“

Obi-Wan und Leia landen auf einem Bergbauplaneten, doch ihre Ankunft bleibt nicht unbemerkt. Spoiler!

That’s a weird story

Das automatisierte Handelsschiff bringt Obi-Wan und Leia nach Mapuzo, einem abgelegenen Bergbauplaneten. Als sie bei den Koordinaten eintreffen, die ihnen Haja Estree gegeben hat, ist Obi-Wan jedoch nicht überrascht, niemanden anzutreffen. Sie lassen sich in einem Truck zum nächsten Raumhafen mitnehmen, treffen unterwegs allerdings auf Sturmtruppen, die ihre Tarnung schnell durchschauen. Kurz darauf gibt sich eine vermeintliche Imperiale als ihr Kontakt zu erkennen und bringt sie zum Hafen, wo ein Schiff auf sie wartet. Doch bevor sie dorthin gelangen, trifft Darth Vader ein, um Obi-Wan persönlich zur Strecke zu bringen.

Leider nicht das erwartete Highlight

Bin ich die Einzige, die sich das Wiedersehen von Obi-Wan und Anakin irgendwie … epischer vorgestellt hätte? Alles in allem macht „Part III“ den Eindruck, dass es dafür nie einen echten Plot gab, sondern alles nur Setup für die Konfrontation ist. Die dann seltsam flach ausfällt. Zur Mitte der Staffel frage ich mich jedenfalls langsam, was eigentlich das Ziel dieser Miniserie ist. Ging es nur darum, mit dem Namen Obi-Wan Kenobi möglichst viele Zuschauer vor die Glotze zu locken oder kommt da irgendwann noch der große Aha-Moment?

Obi-Wan: „Only when the eyes are closed can you truly see.“
Leia: „See what?“
Obi-Wan: „The Way.“

Keine Eleganz, nur Kraft

Ich kann mich indes noch gut erinnern, wie damals die Prequel-Trilogie in die Kinos kam und wir alle ganz baff waren, weil die Lichtschwertkämpfe plötzlich so virtuos waren. Ja, seien wir ehrlich, in der Hinsicht sind die Originalfilme schwach, insbesondere der „Kampf“ zwischen Darth Vader und Obi-Wan am Ende von „A New Hope“ wirkt heute, als würden da zwei Rentner Tai-Chi machen. Was irgendwie schon passte, denn Obi-Wan war alt und Vader trug immerhin eine schwere Rüstung.

Was mich zum Schwertkampf in „Part III“ bringt, der ein interessantes Mittelding ist. Das ist nicht mehr die ausgeklügelte Choreographie der neueren Filme, aber auch noch nicht ganz die Behäbigkeit der alten Trilogie. Es ist offensichtlich, dass Obi-Wan krass aus der Übung ist, nachdem er sein Lichtschwert zehn Jahre lang nicht mehr benutzt hat. Aber es ist auch aufschlussreich, dass Anakin jegliche Eleganz verloren hat und nur noch mit brutaler Kraft kämpft. Damit ist optisch kein Blumentopf zu gewinnen, aber inhaltlich ergibt das Sinn.

Obi-Wan: „What have you become?“
Darth Vader: „I am what you made me.“

Nur Allgemeinplätze

Was nichts daran ändert, dass das Zusammentreffen als solches antiklimaktisch ist. Als Darth Vader auftaucht, scheint Obi-Wan zunächst entschlossen zu sein, sich ihm zu stellen. Er schickt Leia mit Tala weg und verspricht, ihnen Zeit zu verschaffen. Anschließend läuft er weg? Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber für mich sah es so aus, als hoffe er, einer Konfrontation aus dem Weg gehen zu können. Auch beim Kampf selbst versucht er ständig nur, seinem Widersacher zu entkommen, nicht, ihn zu schlagen.

Das Ärgerlichste aber ist, dass auch Vader am Ende nur Plattitüden für seinen alten Meister parat hat: „now you will suffer, Obi-Wan“ oder auch „your pain has just begun“. Das ist so nichtssagend, so völlig generisch, dass jeglicher emotionaler Impakt ausbleibt. Das sind zwei Männer, die einander einmal so nahe waren wie Brüder. Glaubt ihr nicht, dass die einander ein bisschen mehr zu sagen hätten?

The Notes will hunt themselves

• Okay, kontroverser Gedanke, aber angesichts dessen, dass die halbe Galaxis Jagd auf Jedi und ihn im Besonderen macht, wieso kommt Obi-Wan eigentlich nie in den Sinn, sich weniger wie einer zu kleiden?
• Ganz zu schweigen davon, dass er Leia auf dem Truck offenherzig von seinem Leben als Jedi erzählt, obwohl Freck nur zwei Meter entfernt sitzt, von dem er weiß, dass er dem Imperium treu ergeben ist.
• Entschuldigt, wie genau hat Reva Leia in dem Tunnel überholt, ohne dass sie es gemerkt hat?

2 von 5 Bananen, die aus der Übung sind.

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