Meine Für-immer-Produkte (hoffentlich)

„Neue, verbesserte Formel.“
(jeder Marketing-Experte)

Die Drogerie- und Kosmetikbranche ist eine kurzlebige Sache. Fast im Sekundentakt fluten neue Produkte den Markt, während andere sang- und klanglos verschwinden. Ob das immer im Sinne des Kunden ist, bleibt fraglich, für die eine oder andere neue Duftnote mag man ja noch dankbar sein. Doch wenn man sich alle paar Monate eine neue Gesichtscreme suchen muss, schießt das gehörig übers Ziel hinaus.
Ich selbst bin ein Gewohnheitstier. Zwar nehme ich mit Gusto jede neue „Geschmacksrichtung“ bei Lippenpflegestiften mit und freue mich auch mal über einen tropischen Sommerduft beim Duschgel. Aber wenn es an meine tägliche Haut- und Haarpflege geht, hoffe ich bei jedem Drogeriebesuch, dass ich meine seit Jahren verwendeten Produkte auch diesmal noch finden werde. Hier ist, warum.
(Aus rechtlichen Gründen sei an dieser Stelle ergänzt, dass dieser Beitrag nicht gesponsert ist. Ich habe alle genannten Produkte – wiederholt – von meinem eigenen Geld gekauft.)

Balea Softcreme

Balea Softcreme
Vor etwa fünfzehn Jahren las ich etwas zum Thema Gesichtscremes, was meine Beziehung zu Hautpflege für immer verändert hat: Könnten all die fancy Produkte mit ihren pseudowissenschaftlichen Namen wirklich, was sie versprechen, dürften sie nur in der Apotheke verkauft werden. Danach stieg ich auf einfache Softcremes um und landete irgendwann bei der von Balea, die ich seit nunmehr zehn Jahren benutze.
Zweifellos hat sich die Zusammensetzung in der Zeit immer mal wieder leicht verändert, doch im Kern ist es die Pflege geblieben, die mein Hauttyp braucht: leicht, feuchtigkeitsspendend und nicht rückfettend. Sollte dm jemals beschließen, die Creme aus dem Sortiment zu nehmen, wäre das für mich der Supergau.

Garnier Wahre Schätze Ausgleichendes Shampoo

Haarpflege stand lange Zeit nicht gerade weit oben auf meiner Liste. Als ich noch einen Pixie trug, musste mein Shampoo nicht viel leisten, weil ich meine Haare sowieso täglich wusch. Doch mit jedem Zentimeter, den sie an Länge gewannen, wuchsen auch meine Ansprüche – und meine Frustration. Denn wie meine Haut fetten auch meine Haare stark und sehen bei falscher Pflege schnell aus wie traurige Spaghetti.
Als Garnier seine „Wahre Schätze“-Reihe um ein Shampoo mit Aktivkohle erweiterte, griff ich daher beherzt zu und habe nie zurückgeschaut. Ich weiß nicht, ob es allen Langhaarmädchen so geht, dass es irgendwann bei einem Produkt einfach Klick macht, aber für mich war dieses Shampoo wortwörtlich ein Gamechanger. Seither reicht es, meine Haare alle drei bis vier Tage zu waschen. Bitte, Garnier, nehmt mir das nie wieder weg!
Garnier Wahre Schätze

Isana Haaröl Hanf & Macadamia

Isana Haaröl
Als damals der Haaröl-Trend losging und plötzlich jede Marke eins auf den Markt warf, winkte ich zunächst entschieden ab. Das letzte, so dachte ich, was meine schnell fettenden Haare brauchen, ist noch mehr Öl. Doch meine Haarpflege-Routine begann sich allmählich zu wandeln, und so lernte ich nicht nur die Vorzüge einer Sprühspülung kennen, sondern gab schließlich auch dem Haaröl eine Chance. Spoiler: Ich war nicht überzeugt.
Die Pumpflasche saute übel rum und das Zeug roch irgendwie seltsam. Hier hätte die Geschichte enden können, wäre ich nicht Monate später über die Isana-Variante mit Hanf gestolpert, die ich – ich gebe es zu – nur wegen des Gimmick-Effekts kaufte. Inzwischen hatte ich gelernt, dass man Haaröl wirklich nur an den Spitzen anwendet, und voilà, es wirkt tatsächlich Wunder! Da ich übrigens immer noch an ein Gimmick glaube, habe ich mehrere Fläschchen davon gebunkert.

Glysolid Handbalsam

Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir zum Heiligen Gral dieser Erzählung. Wenn es eine Firma schafft, dass man ungefragt und unbezahlt Werbung für ihr Produkt macht, dann hat sie alles richtig gemacht. Vor allem aber zeigt das Beispiel Glysolid eindrucksvoll, dass man keine ständig wechselnden „Formulierungen“ oder Designs braucht, um Kunden zu binden. Im Gegenteil, das sture Festhalten am Erfolgsrezept ist quasi der Markenkern.
Wie so viele Menschen hatte ich insbesondere im Winter immer mit extrem trockenen Händen zu kämpfen. Das ging zeitweise so weit, dass die Haut aufriss, und keine noch so teure Handcreme half, selbst wenn ich sie stündlich auftrug. Ich weiß nicht mehr, wie ich auf Glysolid kam, aber diese Creme ist so simpel, dass es fast lächerlich ist: praktisch pures Glycerin, völlig geruchlos und dabei extrem ergiebig.
Glysolid Handbalsam
Das ist kein Werbeversprechen, sondern schlicht Fakt: Seit ich Glysolid verwende, und zwar lediglich einmal täglich vor dem Schlafengehen, waren meine Hände nie mehr trocken oder rau, nicht mal im tiefsten Winter. Gleichzeitig ist die Creme absurd günstig, reicht ewig und lässt sich dank Tiegel bis zum letzten Rest aufbrauchen. 70 Jahre gibt es Glysolid schon, da wird sie für mich hoffentlich noch ein paar weitere Jahrzehnte durchhalten.

Jetzt seid ihr dran: Welche Pflegeprodukte benutzt ihr schon seit Jahren und wollt nicht mehr ohne sie leben?
(Bonus: Ich bin gerade auf dem Markt für ein gutes Gesichtswaschgel, denn bei meinem aktuellen wurde – ihr ahnt es schon – die Rezeptur geändert.)